Dcis- Mastektomie

[Elke44]

Hallo,
bin seit 4 Jahren in einer Brustkrebsstudie in Hannover. Hatte vor 5 Jahren multiplen DCIS - Grading 1 in der linken Brust- es folgte eine Mastekomie. Danach ständig Untersuchungen - weil in der anderern Brust immer wieder Kalkherde gesehen wurden. Dann wurden Vakuumbiopsien gemacht- zum Glück war alles gut. Morgen habe ich wieder eine Vakuumbiopsie in Hannover.
Meine Überlegung geht mittlerweile in die Richtung, dass ich evtl. meine rechte Brust auch abnehmen lasse. Meine Bedenken sind aber, dass dann der Krebs in die Eierstöcke wandern wird- weil die Brust ja keine " Angriffsfläche" mehr bietet- und dort kann man meines Wissens erst recht spät einen Krebs finden -oder bin ich falsch informiert? Die Brustkrebsgene Brac1 und Brac2 habe ich nicht.
Liebe Grüße

[Oktaviana]

Liebe Elke,
ein Krebs kann nicht "wandern". Bei bestimmten Genmutationen hat man ein erhöhtes Risiko mehrere Krebserkrankungen zu entwickeln. So ist es auch mit der BRCA-Mutation. Deine These wäre ja, dass man prophylaktisch gar nichts unternehmen kann, weil man "seinem Schicksal niemals entkommen könnte". Du solltest Deine Entscheidung nicht davon abhängig machen und Dich umfassend in eine Brustzentrum beraten lassen.

[Elke44]

Hallo,
erstmal vielen Dank für eure Antworten. Jetzt muss ich erstmal abwarten, was die Vacuumbiopsie sagt. Die Ärzte in Hannover sagten mir gestern, dass ich Dienstag oder Mittwoch das Ergebnis bekomme. Ich wollte eigentlich auf der Tumorkonferenz am Mittwoch dabei sein, aber das wurde mir nicht erlaubt. Es beruhigt mich, wenn ich höre, dass bei beidseitiger Mastektomie kein Risiko für die Eierstöcke besteht ( vorausgesetzt, man ist nicht Träger von Brac1 und Brac2).
Bin gedanklich dabei, mir vorzustellen, wie ich mich fühlen würden nach der 2. Mastektomie- auf jeden Fall eine große Erleichterung - aber auch Angst vor der Op-die letzte war sehr schmerzhaft. Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheiden werde- hängt auch viel von dem Ergebnis nächste Woche ab. Ist noch jemand von euch im Brustzentrum Hannover?
Liebe Grüße
Elke

[Ayesha]

Hallo Ihr Lieben,

jetzt, wo ich das hier lese und auch Zeit hatte, darüber nachzudenken, ärgere ich mich fast, dass ich mir die rechte Brust nicht habe auch entfernen lassen. Soweit wir wissen, bin ich keine Gen-Trägerin - wurde aber nicht getestet! - aber die Angst vorm Rezidiv ist da. Und der DIEP hätte vielleicht "nur" für zwei kleinere Exemplare gereicht, aber mal ehrlich: was mach ich denn, wenn die andere auch noch anfängt? Jetzt ist an meinem Bauch wirklich nix mehr zu holen!
HInterher ist man immer schlauer. Das musste ich jetzt einfach mal loswerden, danke für´s lesen.

Liebe Grüße,

ayesha

[Krissie]

Hallo, bin noch recht neu hier. Hatte letztes Jahr nach großem DCIS ( 8 cm) mit mikroinvasiven Karzinomanteilen (G3) auch eine Mastektomie mit Wiederaufbau durch Eigengewebe (DIEP). In der abgenommenen Brust war dann auch noch mal was in der Tiefe und in der Brustwarze (M. Paget). Wie hoch ist denn das Risiko sowas in der anderen Brust zu entwickeln? Und habe jetzt eine Frau getroffen, die auch ein mikroinvasives Karzinom hatte und trotzdem jetzt Knochenmetastasen entwickelt hat. Wie hoch ist denn das Risiko auf Metastasen? Möchte ja nicht an Zahlen hängen, aber da die Karzinomanteile sehr aggressiv waren (G3, Hormon neg, Her-2 3fach positiv)fände ich es irgendwie (hoffentlich) beruhigend, irgendeine Vorstellung zu haben.
Vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten.
Liebe Grüße, Krissie

[Elke44]

Hallo an alle,
ich will euch keine Angst machen. Mein Problem ist, dass ich überhaupt nicht weiß, wie hoch das Risiko ist auch an der zweiten Brust zu erkranken, auch wenn man nicht die Gene Brac1 und Brac2 hat. Ich bin in einer Brustkrebsstudie in der MHH in Hannover und es ist richtig stressig. Am Donnerstag war meine 3. Vakuumbiopsie in der gesunden Brust. Wie hoch ist das Risiko bei DCIS Patientinnen auch an der anderen Brust zu erkranken?- in meiner linken Brust hatte ich einen multiplen Dcis( 10*8*6cm -also riesig) - zum Glück alles Grad 1. Also ich weiß überhaupt nicht, wo ich stehe- mir fehlt ein Gespräch mit kompetenten Ärzten. Auf der Tumorkonferenz darf ich leider nicht dabei sein- ich hätte so viele Fragen. Meine FA sagt nur, dass sie sich den Stress nicht antun würde und schon lange die Brust abgenommen hätte. ABer solch eine Entscheidung muss, finde ich, gut überlegt sein und ich brauche dafür eine Menge Informationen. Ich falle unter familiäres Risiko, da meine Mutter und meine Tante Brustkrebs hatten- kein DCis - sondern ein Tumor. Meine Mutter ist daran gestorben- meine Tante nicht- sie ist über 80 geworden und an Demenz gestorben. Liebe Grüße Elke