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  #1  
Alt 07.07.2007, 12:16
wisteria wisteria ist offline
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Standard MUSS man in eine Reha/AHB?

Hallo Ihr Lieben,

hier gibt es ja wirklich wahnsinnig viele und detaillierte Infos, aber eine Frage ist bei mir nun aufgetaucht?

Ist es denn so, daß man eine Rehamaßnahme bzw. eine AHB(ich kenne den Unterschied nicht) in Anspruch nehmen MUSS, wenn die KK es "vorschlägt"?

Ich habe BK, habe 3x chemo hinter mir, noch 3xmal vor mir, und dann 6 Wochen Strahlentherapie. Und dann soll die Reha stattfinden.

Ich möchte aber höchstwahrscheinlich in keine Reha, und habe mir eigentlich keine Gedanken gemacht, daß es deshalb Probleme geben könnte.

Aber hier in dem Thread habe ich andere Aussagen gefunden..., oder bin ich tatsächlich schon so vernebelt, daß ich alles falsch verstehe...

Über Antworten wäre ich total dankbar...

Liebe Grüße

Petra
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  #2  
Alt 07.07.2007, 13:25
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Daumen hoch AW: MUSS man in eine Reha/AHB?

Hallo Petra,

schade, dass Du Dir nach allem was Dir zugestossen ist nicht die Auszeit einer AHB nehmen willst. Sicher wirst Du Deine Gründe dafür haben.

Ich habe gerade mein 2 Reha nach mein BK Erkrankung hinter mir. Ich habe diese ganz anders aerlebt als die erste, als alles noch so nah war, aber ich möchte keine davon missen. Jede hat mich weiter gebracht und jede hat mich ein Stück stärker gemacht gegen diese schreckliche Krankheit, die ja jetzt erst mal ein Teil unseres Lebens ist.

Angst, dass in solch einer AHB nur gejammert und geweint wird, brauchst Du nicht zu haben. Es wird viel gelacht, Sport getrieben und wenn man will auch kreativ was unternommen. Also eigentlich all das, wozu der Normalo während des Alltags wenig Zeit und Muse hat.

Nachteile einer, trotz Angebot, nicht angenommen AHB oder Rehe gibt es einige. Im Zusammenhang mit der Zahlung des Krankengeldes, evtl. später bei einem Rentenantrag. Wenn Du die erste AHB ablehnst, kann es sehr schwierig werden die nächst zu bekommen, die Du dann vielleicht brauchst. Wenn man die AHB ablehent, gehen Krankenkasse und Rentenversicherung davon aus, dass es an der aktiven Mitarbeit zur Krankheitsbewältigung bei Dir fehlt.

Denk bitte nochmal genau darüber nach. Nicht nur wegen der oben beschriebenen Nachteile, sondern wegen Dir ganz persönlich und der Erholung, die Du sicher brauchst. Vorab aber erst mal alles gute für Deine Behandlung und viel Erfolg.

Ganz liebe Grüsse

Gloria

Geändert von Gloria-Beetle (07.07.2007 um 14:31 Uhr)
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  #3  
Alt 07.07.2007, 14:18
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: MUSS man in eine Reha/AHB?

Hallo Gloria,

Menschen sind unterschiedlich. Das solltest du nicht von vornherein ausschliessen. Nur weil du gute Erfahrungen mit Reha gemacht hast, muss das nicht für jeden gelten.

Ich hatte keine Angst, dass da gejammert wird. Ganz und gar nicht. Ich hab mich auf meine AHB gefreut und auf die Auszeit und den Tapetenwechsel.

Allerdings war mein Erlebnis nicht positiv. Nach drei Tagen hatte ich mich eine Erkältung mit Fieber (hatte ich während der ganzen Chemo keine Probs mit), ich denke, es lag an dem vergleichsweise schlechtem Essen (was anderes fällt mir nicht ein, hatte keinen besonderen Kontakt mit Erkälteten gehabt). Die Betreuung war schlecht. Ich hab mich in der Zeit unwohler gefühlt als in Chemozyklus 2-6. Das ganze hat dazu geführt, dass ich mich in sehr schweren unangenehmen Tagen entschlossen habe, die AHB abzubrechen. Ich bin mit relativ wenig Ängsten hingefahren und kam mit Ängsten zurück. Es hat mich mindestens drei Wochen Zeit gekostet, mich wieder zu beruhigen und zumindest die Ängste, die ich vorher auch nicht hatte und die nicht hilfreich waren, wieder aus meinem Leben zu bekommen.

Das scheint ganz und gar nicht bei jedem so zu sein, aber auch diese Seite kann es geben.

Hallo Petra,
wissen tu ich es auch nicht, aber ich befürchte, es kann zu Schwierigkeiten führen. Als ich über den Abbruch meine AHB nachgedacht habe, habe ich bei beim Rentenversicherer (ich wohne in NRW, also war es die ARGE Krebs in Bochum) angerufen und auch bei der Krankenkasse. Bei der ARGE bekam ich eine Aussage, dass ein Abbruch keine Nachteile hätte, weil ich ja meinen guten Willen gezeigt hätte und die AHB angetreten habe. Aus so einer Argumentation schliesse ich, dass es Nachteile geben könnte, wenn man Leistungen von der Rentenversicherung braucht. Der Sinn von AHB und Reha ist ja, die Arbeitsfähigkeit so lange wie möglich zu erhalten und den Rentenversicherer zu entlasten. Angenommen du könntest deine Arme nicht gut bewegen, müsstest das aber für deine Arbeit können, und würdest die entsprechende Maßnahme verweigern, mit der die Beweglichkeit der Arme verbessert wird, dann könnte es Schwierigkeiten geben, wenn du Erwerbsminderungsrente beantragen willst. Wenn du voll arbeitsfähig bist und arbeiten gehst, wird es meiner Vermutung nach von dieser Seite keine Probleme geben. Die ARGE meinte als ich angerufen hatte aber, ich solle lieber mal bei meiner Krankenkasse nachfragen, ob die damit Probleme hätten, falls ich mich statt AHB dann krank schreiben lassen würde (was ich in der Tat gemacht habe). Die Krankenkasse hatte bei mir damit aber auch keine Probleme.

Im Krankenhaus nach meiner OP meinte der Sozialarbeiter damals übrigens, dass es durchaus häufig Leute gäbe, die nicht in eine Reha wollten, weil sie einfach froh wären, wenn die Therapie zu Ende wäre und dann wollten sie das nicht "verlängern". Aus der Bemerkung würde ich wieder schliessen, dass es nicht grundsätzlich Probleme geben muss und es eben auch nicht ungewöhnlich ist, wenn man keine AHB machen will.

Letztlich ist mein "Eindruck": Es kann Probleme geben, es hängt vom Einzelfall und den Rahmenbedingungen ab. Daher solltest du auf jeden Fall bei den entsprechenden Zuständigen anrufen und dich mit denen beraten.

Grundsätzlich würde ich Dir aufgrund meiner Erfahrungen zu einer gewissen Ruhephase nach Ende der Therapie raten. Für mich persönlich wäre besser gewesen, wenn ich nicht in die AHB gefahren wäre, sondern einfach ein paar Wochen frei / Urlaub gemacht hätte.

Was mir noch einfällt: Man kann Reha-Maßnahmen wohl grundsätzlich auch ambulant durchführen. Sollte es Schwierigkeiten geben, wenn du nicht in die AHB willst, ist das für Dich evtl. eine Möglichkeit, über die du nachdenken kannst. Vielleicht sprichst du das Thema an, wenn du mit den entsprechenden Leuten redest.

Ich wünsch dir, dass du gut durch den restlichen Teil deiner Therapie kommst und alles bestens wirkt!

Lieben Gruß
Mona
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  #4  
Alt 07.07.2007, 14:35
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Beiträge: 1.020
Daumen hoch AW: MUSS man in eine Reha/AHB?

Hallo liebe Mona,

das tut mir für Dich sehr leid, dass es mit Deiner AHB so schiefgegangen ist. Sicher gibt es auch schlechte oder nicht so gute Kliniken.

Ich erwarte eigentlich grundsätzlich erst mal nichts, ausser einem guten Arzt und guten Therapeuten. Das Essen ist für mich immer ein wenig nebensächlich, obwohl ich sehr gerne esse.

Du hast schon richtig gehandelt so eine schiefgegangen Sache abzubrechen.

Ich finds halt nur einfach schade, denn die Zeit, auch mal ohen die Belastungen des täglich Lebens, tuen sicher jedem gut.

Ich hoffe Du hast jetzt zu Hause eine gute Zeit und hast hoffentlich auch die Krankheit gut überstanden.

Liebe Grüsse Gloria
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  #5  
Alt 07.07.2007, 14:53
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: MUSS man in eine Reha/AHB?

Liebe Gloria

ich glaub nicht, dass es an der Klinik oder der Ärztin lag (die aber für die Ängste verantwortlich war). Ich hab auch hier im Forum eigentlich nur Gutes über die Klinik gelesen.

Was das Essen angeht: Wenn man eine Chemo macht, ist das Essen essentiell. Zumindest meiner Erfahrung nach. Mein Wohlbefinden hing sehr stark davon ab, was ich essen konnte. Mit anderen Worten: Essen war für mich wie Medizin. Daher für mich gar nicht nebensächtlich. Und mir ging es während der Chemo bis auf Schlappheit, Beinkribbeln und eben nicht-immer-alles-Essen-können relativ gut und in den Erholungswochen habe ich mich "gesund" (wie vor der Krankheit) gefühlt.

Ich denke also, dass es nicht an der Klinik lag, sondern dass es einfach Menschen gibt, für die ist das die richtige Maßnahme und für andere eben nicht.

Ich hab dann nach der AHB noch fast zwei nette Wochen zu Hause gehabt. Leider geht es mir jetzt nicht mehr ganz so gut wie in den Erholungswochen meiner Chemo. Aber ich arbeite wieder und es geht mir zumindest relativ gut. Es zwickt halt an verschiedenen Stellen im Bauch und irgendwie bin ich jetzt in einer Phase wo mich alles beunruhigt. Und ob ich die Krankheit überstanden habe, wird wohl nur die Zeit zeigen...

lieben Gruß

Mona
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  #6  
Alt 07.07.2007, 17:18
Benutzerbild von Siby
Siby Siby ist offline
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Beiträge: 443
Standard AW: MUSS man in eine Reha/AHB?

Liebe Wisteria!
Ich "mußte" 2X zur Reha, beim ersten mal wurde ich schon in der Klinik überredet einen Antrag zu stellen, konnte also nicht mehr zurück. Aber beim Rezidiv bekam ich ein Schreiben das mein (nichtgestellter) Antrag auf eine Reha bewilligt wurde, sogar die Klinik stand schon fest (dagegen hätte ich sicherlich vorgehen können). Es verhält sich so, solange noch die Möglichkeit besteht den Erkrankten eventuell wieder ins Arbeitsleben einzugliedern, wird er aufgefordert eine Reha zu machen. das ist praktisch der erste Schritt zu Eingliederung, da der Abschlußbericht ein Gutachten über den derzeitigen Gesundheitszustand darstellt. Solltet du die Maßnahme ablehnen wird es sicherlich Ärger mit dem Krankengeld geben, da du dich ja "weigerst" etwas für deine Gesundung zu tun.
AHB: Anschlußheilbehandlung- wird gleich im Anschluß an die Behandlung angetreten.
Reha: wird später angetreten (ich glaube spätestens 1/2 Jahr nach Abschluß der Behandlung)
Eine AHB wollte ich garnicht, da man da ja kaum die Angebote mitmachen kann, aber eine Reha ist dann schon ganz gut.
Nach meinem 2. Rezidiv; ich war nun schon EU-Rentner, wurde mir keine Reha mehr angeboten.
Überlege dir genau wie du es machen willst. eventuell ist ja die etwas spätere Reha auch eher was für dich. Die KK möchte eher, das eine AHB gemacht wird, da sie dann eher das Gutachten in den Händen haben um weiter zu entscheiden, eventuell Rentenantrag oder Eingliederung (eventuell Umschulung), bloß kein Krankengeld mehr zahlen (die wollen auch sparen).
Mein Sachbearbeiter der KK hat bestimmt 4X angerufen, um zu erfahren wann ich denn nun endlich zur Reha fahre. Aber da sollte man (Frau) drüberstehen.
Ich hoffe, meine Antwort bringt dich etwas weiter. Bringe erst einmal deine Behandlung gut zu ende, wofür ich ganz doll die Daumen drücke.
Noch ein schönes Restwochenende, auch an die anderen fleißigen Schreiberinnen.
liebe Grüße Siby

Geändert von Siby (07.07.2007 um 17:22 Uhr)
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