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Abbruch AHT
Hallo miteinander,
hatte mich vor einiger Zeit schon mal im Forum gemeldet, da ich einige Fragen zur AHT hatte. Meinen "Werdegang" könnt ihr meinem Profil entnehmen. Die Therapieempfehlung, die ich nach der 1. OP bekam, war 5 Jahre Zoladex, 5 Jahre Tamoxifen. Nach gut 2 Jahren Zoladex meinte mein Gyn, wir könnten die Spritzen absetzen. Hat mich anfänglich sehr verunsichert, hatte Angst, eine meiner Schutzmauern zu verlieren. Auch deshalb, weil mir eigentlich niemand erklären konnte, warum Zoladex nach 2 Jahren nicht mehr wirkt, als Erklärung hat man auf Studien verwiesen. War im April/Mai zur 2. Reha und hab meinen "Fragenkatalog" mitgenommen in der Hoffnung auf klare Fragen, klare Antworten zu bekommen. Leider hab ich nicht mehr erfahren, als ich eh schon wusste. Nur eines ist mir sehr deutlich bewusst geworden, das ich entscheiden kann/muss wie ich weiter mache. Es gibt auch keine richtige oder falsche Entscheidung, da ja keiner weiß, ob die Medikamente einen Schutz bieten oder nicht. Hab mich dann mit dem Gedanken ohne die Spritzen weiterzumachen angefreundet. Tamoxifen sollte ich weiter nehmen. Während der Reha hab ich Tam abgesetzt. Wollte den CYP-Test machen, um zu wissen, ob das Medikament überhaupt wirkt. Darüber hatte ich mit meinem Gyn schon vor der Reha gesprochen, bis der Test gemacht wurde, hat´s Wochen gedauert. Nur mit Unterstützung von Betroffenen aus dem Forum hat das geklappt. Und siehe da, ich setze das Endoxifen nicht frei, Tam wirkt also nicht. Mein Doc hat vorgeschlagen wieder Zoladex und einen Aromatasehemmer zu nehmen. Da ich zu dem Zeitpunkt 8 Wo. ohne Zoladex und 7 Wo. ohne Tam war, hab ich vorgeschlagen den Hormonstatus zu bestimmen. Der hat ergeben, dass ich prämenopausal bin. Mein Doc empfiehlt weiter, dass ich Zoladex und Aromasin nehmen soll. Momentan nehm ich gar nichts. Fühl mich ziemlich allein gelassen mit allem. Das Wissen, dass Tam nicht wirkt, wirft natürlich auch die Frage auf, ob Aromasin wirkt oder ob ich da auch nur in den "Genuss" der NWs komme. So weit ich weiß, werden Aromatasehemmer in der postmenopausalen Zeit eingesetzt. Glaub es wäre im mom. auch gar nicht gut mit beiden anzufangen, das wär für meinen Körper vielleicht doch etwas viel hin und her. So, und jetzt hoff ich, dass mir jemand ein paar Tipps geben kann. Weiß wirklich nicht was ich machen soll. Tefnut |
#2
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AW: Abbruch AHT
Hallo Tefnut,
wirklich helfen kann ich Dir nicht. Ich kann Dir aber sagen, dass ich unter Aromasin keine Nebenwirkungen hatte. |
#3
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AW: Abbruch AHT
Liebe Tefnut,
Du hast recht, letztendlich muß jede Frau für sich selbst entscheiden, welchen Therapieweg sie einschlägt. Was unsere Erkrankung angeht, so gibt es kein ja oder nein. Es ist alles im Fluß, alles in der Entwicklung und kein Arzt kann uns eine sichere Therapieempfehlung geben. Aber was ich Dir eigentlich sagen wollte ist, dass der CYP2D6-Test keine verlässlichen Ergebnisse zeigt. Das ist auch mit der Grund, weshalb dieser Test nicht bei allen Frauen automatisch eingesetzt wird. Das Tam. kann auch über andere Wege verstoffwechselt werden. Das war eine klare Aussage auf einer Fortbildung am letzten Wochenende im Klinikum. Es wurde insgesamt erstaunlicherweise für den Einsatz von Tamoxifen plädiert, das in vielen Fällen gleichrangig, manchmal auch den Aromatasehemmern überlegen ist. Laß Dir das noch einmal durch den Kopf gehen, ob Du nicht doch mit Tam weitermachen möchtest. Es ist, verglichen mit einem Aromatsehemmer, sicher das geringere Übel, schon allein weil es keine Osteoporose als Nebenwirkung erzeugt. Liebe Grüße Annedore |
#4
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AW: Abbruch AHT
Liebe tefnut,
selbst wenn Tam nicht wirkt (was nicht so sicher ist, wie oben geschildert) hat es garnichts mit der Wirkung der Aromatasehemmer zu tun. Diese setzen an einem ganz anderen Punkt an, sie verhindern die Östrogenproduktion im Fettgewebe. Tam (besser gesagt das daraus synthetisierte Endoxifen) dagegen blockiert an der Krebszelle die Hormonrezeptoren, sodass die Östrogene nicht mehr ran kommen. Zoladex gehört zu den GnRH- Analoga, es wirkt auf den Hypothalamus, sodass dort die Hormonproduktion verhindert wird. Die Hormone aus dem Hypothalamus regen wiederum die Eierstöcke an, Östrogene zu produzieren. Also nochmal eine andere Wirkungsweise, da die Östrogenproduktion in den Eierstöcken unterbunden wird und man deshalb auch in die Menopause kommt. (Hat bei Dir wohl nicht funktioniert bzw. haben sich deine Ovarien nach dem Absetzen von Zoladex wieder erholt) Es wundert mich, dass du prämenopausal Aromatasehemmer nehmen sollst, denn solange die Eiertöcke Östrogene produzieren, nützt es nichts, die Produktion aus dem Fettgewebe zu unterbinden. Es sind genug Östrogene von den Ovarien da um die Krebszellen zu "füttern". Eine andere Möglichkeit, die strogenproduktion in den Eierstöcken zu verhindern, ist, sie rauszunehmen. Dann kannst du Zoladex sparen, kommst in die Wechseljahre und könntest Faslodex oder Aromatasehemmer ekommen. Hoffe, ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht zu haben! Ich bekomme nur Tam, da mein Onkologe mir eben das oben geschriebene vermittelt hat. Er hätte Faslodex bevorzugt (ebenfalls, wie Tam, ein Rezeptorblocker), es ist aber auch prämenopausal nicht zugelassen und nur bei Metas. Geändert von Calypso (28.06.2010 um 12:18 Uhr) Grund: P.S. angefügt |
#5
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AW: Abbruch AHT
Danke für eure Reaktionen.
Annedore - könntest du mir kurz erklären, über welche anderen Weg Tamoxifen noch verstoffwechselt wird? Den Endoxifenspiegel zu testen, müsste doch dann eine klare Aussage liefern. Oder denke ich da falsch? Du schreibst, das für den Einsatz von Tamoxifen plädiert wurde. Waren das Ärzte, die Pharmaindustrie oder oder ??? Calypso - der Gedanke, die Eierstöcke zu entfernen geht mir auch seit Tagen durch den Kopf. Muss einfach nochmal über alles mit meinem Arzt reden. Wie gesagt, schieb ich das mom. vor mir her, muss alles noch etwas für mich sortieren. Was mir im Moment schwer fällt. Viele Gruesse Tefnut |
#6
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AW: Abbruch AHT
Liebe Tefnut,
die Veranstaltungen im Klinikum waren ein Rückblick und Überblick über die Neuigkeiten, die es beim Kongress in Chicago gegeben hat. Das wird hier immer so gemacht, dass es eine solche Veranstaltung für Betroffene gibt und eine weitere für Mediziner, die sich Weiterbilden möchten. Das heißt, die Pharmaindustrie stand nicht im Vordergrund. Die Aussagen für den Einsatz von Tam. beruhten auf aktuellen Studien, die von den vortragenden Ärzten vorgestellt wurden, aber ich habe mir da nicht die Einzelheiten notiert. Zur Verstoffwechselung von Tam. können verschiedene Enzyme aktiv werden, aber letztendlich führen alle Wege über das Endoxifen und da magst Du recht haben, wenn dies die Größe war, die bei Dir gemessen wurde, so scheinst Du zu den 10% zu gehören, die Tam tatsächlich nicht verstoffwechseln können. Eine andere Denkmöglichkeit wäre noch, das dieser Stoffwechselweg bei Dir blockiert ist durch ander Medikamente, die Du vielleicht nimmst. Das sollte dann ein Fachmann beurteilen. Liebe Grüße Annedore |
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