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  #1  
Alt 30.03.2011, 18:19
kleinemaus1981 kleinemaus1981 ist offline
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Standard Keiner sagt was !!!!!

Hallo !!!


Mein Schwiegervater hat Darmkrebs er hatt heute eine OP sie haben ihn was vom Darm weggenommen und hat nun einen Künstlichen ausgang bekommen . Ich weiss es noch nicht so lange davon da keiner was gesagt hat!!!!!! Finde das nur blöd das keiner was sagt mein Mann macht andere sachen als mal ins KH zu fahren . Schwiegervater sagt nun auch das er keinen mehr sehen will , ich finde das blöd weil er weiss garnicht was er da mit macht so viel zeit haben sie ihn auch nicht mehr gegeben und so kann man sich doch verabschieden, ich weiss nun nicht was schlimmer ist wenn einer plötzlich aus dem leben genommen wird oder wenn man es weiss das der tag kommt und dann ist es vor bei !!!!!!!!!!!!1 ich könnte ganzen tag schreihen !!!!!!!!!1 und es ist echt scheisse

Also OP gut überstanden hat nun einen küntslichenausgang bekommen !!! Aber er ist auch sehr aggressiv geworden also so kenne ich ihn nicht !!!! malsehen wie es weiter geht und durcheinander weiss nicht warum , und wenn man da auf besuch ist , ist es besser wenn man nüx sagt alles ist falsch sogar wenn man ihm sagt das die sonne da ist oder wenn enkelkind was sagt dann ist er so aggressiv und die lütte hat schon angst vor opa !!!!!!!!!!



Ich danke allen für zu hören................................ heute morgen ist er eingeschlafen

Geändert von kleinemaus1981 (23.04.2011 um 21:23 Uhr)
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  #2  
Alt 31.03.2011, 11:21
Benutzerbild von MelU-J
MelU-J MelU-J ist offline
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Standard AW: Keiner sagt was !!!!!

Hallo kleinemaus1981,

ich kann verstehen, dass Du es scheiße findest, dass keiner was sagt. Aber jetzt muss ja irgendeiner was gesagt haben, sonst wüsstest Du ja nicht soviel.

Ich meine es überhaupt nicht böse, wenn ich sage, dass man jetzt mehr daran denken muss, was der direkt Betroffene fühlt und möchte. Die Situation ist für einen Betroffenen schon schwer genug zu ertragen. Je mehr man erzählt, desto mehr reden andere mit, wollen vielleicht gerade dann reden, wenn man selbst eigentlich gar nicht will, wollen nur Gutes, machen sich unter Umständen verrückt etc.

Ich kann Dir nur von mir erzählen, aber ich denke, dass es anderen ähnlich geht. Bei mir besteht seit einiger Zeit der Verdacht auf ein Rezidiv, die 100%ige Diagnose gestaltet sich etwas schwierig. Der einzige, der es von vorneherein wusste, ist mein Mann. Mit irgendwem musste ich es teilen. Ich wollte nicht, dass es an meine Familie gelangt, damit sie sich keine Sorgen machen. Nach und nach habe ich es meinen Brüdern, meinem Vater und Freundinnen erzählt. Meine Mutter weiß es bis heute nicht. Und es genau das passiert, was ich oben beschrieben habe. Alle wollten mir helfen, haben sich ins Zeug gelegt, recherchiert, gemacht und getan. Freundinnen haben mich angerufen: "Du musst jetzt...","Du könntest...","Ja, aber...","Tu es für Deinen Mann, Du musst auch an ihn denken". Das hat mich nicht aufgebaut, das hat mich oft runtergezogen.
Ich weiß, dass sie es alle gut meinten, aber es kann mir keiner helfen. Das ist MEIN Weg. Ich habe dann da einen Riegel vorgeschoben und hab klar gesagt,
wenn ich Euch darum bitte, seid für mich da....
wenn ich Euch frage, recherchiert mit mir....
wenn ich weine, weint mit mir oder tröstet mich...
ABER ANSONSTEN BEHANDELT MICH NORMAL!!! ICH BESTEHE NICHT NUR AUS KRANKHEIT und will auch mal nicht dran denken.... was schwer genug ist.

Ich schaffe es einfach nicht, es meiner Mutter zu sagen. Ich weiß, dass es ihr den Boden wegreißen wird. Ich hab lange hin und her überlegt. Ist das fair Mama gegenüber? Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen: JA! Ich schütze sie davor, sich jetzt Sorgen zu machen. Wenn es zu einer Behandlung kommt, muss ich eh Farbe bekennen, dann kann ich es nicht verstecken. Warum soll sich meine Mama jetzt schon Sorgen machen? Es machen sich genug Leute Sorgen. Meine Mutter wird früh genug schlaflose Nächte haben. Auch sie kann mir nicht helfen.

So hart es sich anhört, die Fürsorge meiner Mutter oder anderer heilt meine Krankheit nicht. Warum soll ich sie da mit reinziehen? Es ist manchmal schwer, vor ihr auf heile Welt zu machen, aber es wäre mir viel schwerer zu wissen, dass sie zu Hause sitzt und vor lauter Sorge nur weint und nicht schlafen kann. Ich kann Dir nicht beschreiben, welch großes Loch es in meine Seele gerissen hat, als ich es meinem Vater gesagt habe und dieser bitterlich weinte und mir all seine Organe angeboten hat. Er fragte mich immer wieder, warum wieder Du und warum nicht ich? Hätte ich mit der Reaktion gerechnet, hätte ich es ihm nicht erzählt.

Wenn ich es geschafft hätte, hätte ich niemandem außer meinem Mann etwas gesagt. Aber ich kann nicht IMMER so tun, als ob nichts ist. Und auch mein Mann muss mit jemandem reden können.

So lieb es alle meinen mögen, zuguterletzt ist es MEIN Kampf. Ich muss die Untersuchungen/OPs/Behandlungen ertragen und auch die Verantwortung dafür tragen, nicht die Leute, die mir sagen "Du musst...", "Du könntest", und "Tu es für Deinen Mann".

Ich bin ganz ehrlich, in dem Fall kann ich nichts FÜR JEMANDEM tun. Wenn ich etwas tue bzw. nicht tue, tue ich es für mich!

Dein Schwiegervater kann vielleicht den Gedanken nicht ertragen, dass Ihr Euch Sorgen macht oder er möchte sich selbst nicht mehr als unbedingt nötig damit beschäftigen. Dass er sich damit beschäftigt, sieht man, sonst gäbe es ja keine Behandlung.

Meine Empfehlung ist: Richtet Euch nach ihm. Greift die Situationen so auf, wie sie kommen. Wenn Ihr merkt, er oder die Schwiegermutter wollen nicht darüber reden, zwingt sie nicht. Auch, wenn das schwer ist. Er ist der Kranke! Und es zählt m. E. das, was er möchte. Es zählt weniger das, was andere möchten, damit es ihnen besser geht (IST WIRKLICH KEIN VORWURF!). Ich bin mir bewusst, dass die Angehörigen es auch schwer haben. Jeder für sich selbst muss damit klarkommen, selbst dann, wenn alle (auch der Erkrankte selbst) offen miteinander darüber reden.

Die wenigsten Krebskranken sterben urplötzlich. Der Zeitpunkt für einen Abschied wird früh genug (oder auch später) kommen und es wird sich ergeben, wie er stattfindet. Lasst das auf Euch zukommen.

Ich wünsche Euch von Herzen, dass der Weg Deines Schwiegervaters so weitergeht, dass Ihr alle damit umgehen könnt.

VG, Mel
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"Wenn Dir das Leben die Tür zuschlägt, macht der liebe Gott Dir die Fenster auf." (Verfasser UNBEKANNT)

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  #3  
Alt 31.03.2011, 12:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.243
Standard AW: Keiner sagt was !!!!!

Liebe Kleine Maus!

Herzlich willkommen im Forum, auch wenn es kein schöner Anlaß ist, dass wir uns hier kennenlernen.

Es ist gut, dass Du Dich informieren willst über die Erkrankung Deines Schwiegervaters.

Zitat:
er hatt heute eine OP sie haben ihn was vom Darm weggenommen und hat nun einen Künstlichen ausgang bekommen
Darmoperationen, gerade, wenn ein bösartiger Tumor vorliegt, sind sehr große Operationen,die Óperationsdauer beträgt mehrere Stunden.Je nachdem wie es Deinem Schwiegervater danach geht, ob z.B. der Kreislauf stabil ist, wird er noch für einen oder mehrere Tage auf einer Intensivstation untergebracht. Dies klingt nun wieder sehr dramatisch, ist es aber nicht, da man ihn hier besser überwachen und bei Komplikationen gegebenenfalls einschreiten kann.
Auf Intensivstationen gibt es meistens nur eingeschränkte Besuchszeiten, die Zahl der Besucher pro Patient ist begrenzt.

Wie umfangreich das Stück Darm ist, welches herausgenommen werden muss, um den Tumor so weit wie möglich zu entfernen, entscheidet sich oftmals erst im Verlauf der Operation. Dabei kann sich auch ergeben, dass man einen künstlichen Darmausgang anlegen muss, wenn der Schließmuskel nicht mehr erhalten werden kann.
Dieser künstliche Darmausgang muss nicht für immer bestehen. Manche Patienten haben das Glück, dass man ihn nach einer bestimmten Zeit zurückverlegen kann und der Stuhlgang wieder den normalen Weg durch den Darm nimmt.

Viele Menschen mit Darmkrebs erhalten Nachbehandlungen, dies kann z.B. eine Chemotherapie bzw. Bestrahlung sein. Sie soll helfen, verbliebene Tumorreste im Körper zu beseitigen.

Dazu kann man allerdings erst etwas sagen, wenn der Befund vom Pathologen (also der Arzt, welcher das aus dem Bauch entnommene Gewebe, inklusive entferntem Darm untersucht) vorliegt. Es dauert ca. 1Woche.
Die Entscheidung wird allerdings nicht nur von einem Arzt getroffen. Meistens finden sog. Tumorkonferenzen (mit Fachärzten aus mehreren Fachgebieten) statt. Der Patient erhält dann eine Empfehlung, zu der man sich auch eine Zweitmeinung bei anderen Spezialisten einholen kann. Auf alle Fälle ist es gut, wenn er in einem zertifizierten Darmkrebszentrum behandelt wird. Davon gibt es jetzt in jedem Bundesland welche.

Bitte seit nachsichtig mit dem Schwiegervater, wenn er in den ersten Tagen noch niemand weiter sehen will! Denn diese Zeit unmittelbar nach einer Operation ist richtig anstrengend und die Kraftreserven erschöpft. Dies schlägt auch auf die Stimmung. Wenn dann einmal die Tränen kullern, ist es ganz normal.


Es gibt noch andere Möglichkeiten sich über Darmkrebs zu informieren, ich schreibe Dir einige in Dein persönliches Profil, da hast Du sie immer zur Hand!

Ich hoffe, dass ich Dir ein Stück weiterhelfen konnte!

Für die kommende Zeit wünsche ich Euch viel Kraft!

Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (31.03.2011 um 12:47 Uhr)
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