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  #1  
Alt 21.08.2010, 21:41
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Hallo!
heute wende ich mich als Tochter eines wahrscheinlich an Krebs erkrankten Vaters an Euch. Ich denke es werden sich noch viele Fragen auftun, wo ich Eure Erfahrungen und Worte brauchen kann.

Ich fang mal an zu erzählen. Mein Vater bekam im Juli 2005 einen Schlaganfall, der leider nicht rechtzeitig erkannt wurde. Es begann mit einem taubheitsgefühl im Mund, Schmerzen im Arm. Später kamen Wortfindungsstörungen hinzu. Bevor er das erste mal zum Arzt ging, verstrichen wertvolle 3 Wochen. Durch Infusionen stabilisierte sich sein Gesundheitszustand ersteinmal. Im Jahr 2006 bis heute verschlechterte sich der Allgemeinzustand immer weiter. Eine rechtsseitige Lähmung entstand, die Sprache litt zunehmend, das Gehen wurde immer beschwerlicher. Hinzu kamen Depressionen, Schmerzen die kein Arzt richtig deuten konnte. Trotz Rehamaßnahmen nach einer Lungenentzündung, Krankengymnastik, Logopädie wurde es immer schlimmer. Im April brach er sich durch einen Sturz das Steissbein, was Ihm unglaubliche Schmerzen bereitete. Letzte Woche, war er nicht mehr in der Lage aufzustehen, er wurde immer dünner und wir schoben das erst einmal auf die Folgen des Schlaganfalls, den Bewegungsmangel, seine Depressionen. Vergangene Woche, war der Zustand nicht mehr haltbar, er klagte über starke Schmerzen unter den Rippen. Wir haben Ihn dann ins Krankenhaus gebracht, wo eine Lungenentzündung, Rippenfellentzündung und ein Pleuraerguss diagnostiziert wurde. Jetzt im Krankenhaus erkennt man deutlich einen Verfall. Er kann nur noch mit dem Kopf schütteln und nicken. Gestern wurde meine Mutter zum Arzt zitiert, wir dachten es ging um die aufwändigere Pflege wenn er nach Hause kommt. Was uns dann gesagt wurde, riss uns erst einmal den Boden unter den Füßen weg. Verdacht auf KREBS! Die Ärztin sagte, sie hätten das Blut auf Tumormarker getestet und dieser Wert wäre "imens hoch"!
Am Montag soll mit Darm- und Magenspiegelung begonnen werden, wofür eine Einverständnis benötigt wird.

Wir sind fix und fertig und haben im Traum nicht an Krebs gedacht, wenn jemand schon so schlimm durch einen Schlaganfall gebeutelt wurde.
Sind die Untersuchungen überhaupt noch nötig, wenn man bedenkt, dass durch den Schaganfall sowieso keine Therapien mehr in Frage kommen? Dürfen wir meinem schwerkranken Vater eine Diagnose in Richtung Krebs verschweigen, wenn keine Rettung mehr möglich ist? Ist eine Tumormarkerbestimmung überhaupt aussagekräftig oder kann auch etwas "harmloses" hinter einem imens hohen Wert stecken.

Wie Ihr seht, Fragen über Fragen!!

Es wäre schön, wenn Ihr mir was dazu schreiben könnt!

Mit lieben, verzweifelten Grüßen
Rani
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  #2  
Alt 22.08.2010, 12:36
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Tinchen68 Tinchen68 ist offline
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Liebe Rani!

Erstmal ein herzliches Willkommen,auch wenn der Anlass wahrlich kein schöner ist.Da hat es deinen Vater ja wirklich schlimm erwischt.Als ob sein Leiden durch den Schlaganfall nicht schon furchtbar genug ist.
Aber es bleibt euch leider nichts,als erstmal abzuwarten.Bei meinem Vater hat es auch relativ lange gebraucht,ehe im Krankenhaus die Diagnose stand,Rippenfellkrebs.Das Warten ist wirklich schrecklich,aber man muß halt erst mal die verschiedenen Untersuchungen abwarten.Ich drücke ganz feste die Daumen,das es nicht allzu schlimm kommt.Bei den Tumormarkern kenne ich mich nicht allzu gut aus,deshalb will ich lieber nichts falsches schreiben.Nur wenn sie so immens hoch sind, ist sicherlich irgendwas nicht in Ordnung.
Mir bleibt jetzt erstmal nur euch alles,alles Gute und ganz viel Kraft zu wünschen!
Fühl dich virtuell fest gedrückt!

LG Bettina
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In liebevoller Erinnerung:Papa 30.12.1938 - 31.01.2011

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  #3  
Alt 23.08.2010, 15:07
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Hallöchen,

heute sollten eigentlich die Untersuchungen bei meinem Vater losgehen. Leider sagte uns heute die Ärztin, dass das Blutergebniss von Freitag sehr eindeutig ist und eine Krebserkrankung vorliegt. Da mein Vater derzeit zu schwach ist, können keine weiteren diagnostischen Massnahmen durchgeführt werden.

Da mein Vater innerhalb von 10 Tagen rapide abgebaut hat, frag ich mich natürlich auf was die noch warten. Mein Vater isst schon seid Tagen so gut wie nichts mehr. Er hat vor allem EKEL! Von dem einst 120 Kilo-Mann ist nichts mehr übrig. Keine Muskelmasse mehr, - nur noch Haut und Knochen. Es ist entsetzlich!

Gruß
Rani
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  #4  
Alt 26.08.2010, 16:15
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Ergebnisse meines Vaters liegen vor!!!

Alle lebenswichtigen Organe sind von Metastasen befallen. Leber, Lunge, Nieren, Hauptschlagader.

Der Krebsherd wurde noch nicht gefunden! Sie suchen aber noch.
Keine Heilung mehr möglich und das Ende absehbar.
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  #5  
Alt 27.08.2010, 10:20
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Tinchen68 Tinchen68 ist offline
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Liebe Rani!

Mir fehlen die Worte,ich weiß nicht was ich dir tröstendes schreiben könnte.Ich kann dir auch nur viel Kraft wünschen und hoffen,das deinem Vater
Schmerzen und langes Leiden erspart bleiben.

LG Bettina
__________________
In liebevoller Erinnerung:Papa 30.12.1938 - 31.01.2011

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  #6  
Alt 27.08.2010, 16:15
jensan jensan ist offline
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Hallo Ranimaus,
es tut mir sehr leid....
Ich kann gut nachvollziehen wie du dich jetzt fühlst, bei meinen Eltern wurde gleichzeitig innerhalb von 2 Wochen Krebs diagnostiziert, mein Vater hatte Leberkrebs, wurde ganz ganz früh erkannt, er konnte operiert werden und ist jetzt (erstmal ) krebsfrei.
Und meine liebe Mutti hat Lungenkrebs mit Metastasen und wird palliativ behandelt.
Ich wünsche deinem Vater noch viel Zeit, und dir vorallem ein riesen großes Kraftpaket.

Liebste Grüße, Jenny
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  #7  
Alt 29.08.2010, 19:55
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Hallo Ihr Lieben!!

Der Krebsherd wurde gefunden! Es ist die Lunge, die so furchtbar gestreut hat.
Jetzt wurde noch festgestellt, dass die Metastasen auch noch in den Knochen sitzen. Die Ärztin sagte, dass die Unterschenkel die einzigen Knochen im Körper sind, die noch nicht befallen wären.
Mein Vater hat furchtbare Schmerzen, besonders in den Schultern. Morphium bekommt er noch nicht!

Wir hoffen inständig und beten dafür, dass kein langer Leidensweg vor Ihm liegt.

Lieben Gruß
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  #8  
Alt 29.08.2010, 20:03
eva weiss eva weiss ist offline
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Liebe Ranimaus!
Es tut mir sehr leid,dass es Deinen Vater so schlimm erwischt hat.
Warum bekommt er eigentlich noch kein Morphium,wenn er so starke Schmerzen hat?
Ich wünsche Euch viel Kraft und Stärke und das Bestmögliche für Deinen Vater,liebe Grüße Eva
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  #9  
Alt 29.08.2010, 20:40
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Das er noch kein Morphium bekommt, wundert uns ehrlich gesagt auch.
Die Ärztin meinte, soweit wäre er noch nicht!

Nächste Woche soll Papa nach Hause kommen. Wir haben wirklich schon panische Angst, was auf uns zu kommen wird. Er kann nicht mehr alleine aufstehen, nicht mehr selbstständig essen. Er muss gewickelt werden und hat einen Katheter liegen. Meine größte Angst ist, dass er zu Hause Schmerzen erdulden muss, die wir hier nicht in den Griff kriegen.

Gruß
Rani
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  #10  
Alt 29.08.2010, 20:55
babmuz babmuz ist offline
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Hallo,

es tut mir leid, dass ihr auch in so einer be... Situation steckt.

Mein Papa hat auch Lungenkrebs (Kleinzeller, Erstdiagnose 06/10). Bei ihm hat der Krebs auch schon gestreut (Hirn, Nebenniere). Er hat eine Gesichtshälfte gelähmt, inzwischen eine Stimmbandlähmung, kann sich nicht mehr allein anziehen/waschen - ist einfach zu schwach.

Er ist auch zu Hause, Mama pflegt ihn. Ich muss sie immer wieder bewundern (sie selbst hat auch Probleme - Bandscheibe).

Es wird bestimmt nicht einfach, wenn dein Papa nach Hause kommt. Aber wenn es Probleme gibt, dann holt euch Hilfe (Pflegedienst, Hausarzt, etc.).

Ich drücke euch die Daumen.

LG
Barbara
__________________
Papa ED 06/10 Kleinzeller mit Metastasen im Hirn u. Nebenniere
Kopfbestrahlung 07/10
Der Kampf ist verloren - du bist erlöst
21.10.40-05.09.10
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  #11  
Alt 30.08.2010, 11:25
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Registriert seit: 21.08.2010
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Haben soeben erfahren, dass mein Papa Morgen nach Hause kommt. Wir sind irgendwie total verunsichert, überrumpelt, überfordert- kann gar nicht beschreiben, wie wir uns fühlen. Bis vor anderhalt Wochen hatte mein Vater "nur" einen Schlaganfall! Was schon schwer genug war durch die Folgeschäden. Von einem auf den anderen Tag ist er nicht nur ein Pflegefall sondern dem Tode geweiht und nun kommt er nach Hause. Ist alles ein bisschen viel auf einmal
Er kann nur noch liegen, wir müssen höllisch aufpassen beim "anfassen", damit wir Ihm nicht die Knochen brechen, zudem wird es schwer, weil wir uns entscheiden haben Ihm nix von der Krankheit zu sagen! Wir müssen also voller "guten" Dinge sein und stark sein obwohl uns eigentlich zum SCHREIEN zu Mute ist.

Gruß
Rani
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  #12  
Alt 30.08.2010, 11:31
Janga Janga ist offline
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Dann setzt euch umgehend mal mit einem Pflegedienst in Verbindung. Ich denke, alleine seid ihr damit total überfordert. Ist doch besser wenn man da professionelle Unterstützung hat.
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