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Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
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Geändert von I.J. (19.07.2009 um 21:05 Uhr) |
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Hallo I.J.
eigentlich warte ich auch noch auf so einen Brief von der Krankenkasse...wird wohl nicht mehr allzu lange dauern. Aber: Es gibt in der BRD eine Krankenversicherungspflicht und eine sog. Grundsicherung. Das ist auf Hartz IV Niveau. Bedeutet, dass Dein Krankenkassenbeitrag übernommen wird vom Amt (hier ist es die Agentur für Beschäftigung, woanders heißt es ARGE...) und dass Du eben die Grundsicherung bekommst. Beispielrechnung: Ich gehe davon aus dass Du alleine wohnst und keine Kinder in der Wohnung hast. Als Alleinstehende wird Dir eine "angemessene" Wohnung bezahlt, dazu gibt es einen monatlichen Betrag für Lebenshaltung (Lebensmittel, Haftpflichtversicherung o.ä.) das sind ca. 351 Euro. Es gibt bei Krebs einen Zuschlag für "aufwendige Ernährung" in Höhe von ca. 26 Euro...lächerlich aber besser als nix. Angemessene Wohnung für 1 Person sind ca. 60 qm und regional unterschiedliche Kaltmietekosten (Kosten für Warmwasser und Heizung werden übernommen - Strom nicht, es sei denn es ist eine Stromheizung). Angenommen Du hast einen Bedarf von 500 Euro Warmmiete 351 Euro Lebenshaltung 26 Euro Zuschlag sind zus. 877 die Dir zustehen würden, davon abgezogen wird Einkommen, also Rente. Wie gesagt, ist nur eine Beispielrechnung. Aber so könnte es aussehen. Wie es aussieht mit Deinem Arbeitsvertrag bis 12/09, da kann ich nix zu sagen. Ich bin seit kurzem im www.sovd.de für monatl. ca. 5 Euro Beitrag. Da gibt es freundliche Beratung. Raten würde ich Dir zu einer allgemeinen Lebensberatung z.b. bei einer Caritasstelle. Gibt es eigentlich fast überall. Liebe Grüße Beate |
#3
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Hallo I.J.
ich schließe mich Äpfelchens Rat an und empfehle alternativ, Dich evtl. beim VdK mal sachkundig zu machen. LG
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Ilse |
#4
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Liebe Beate, liebe Ilse, liebe Silleke -
danke für Eure Ratschläge. @Silleke, ja ich bekomme noch Krankengeld. Puh- alles ein bißchen viel - LG I.J. |
#5
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Liebe Silleke,
danke nochmals! Genau das habe ich getan und werde mich jetzt gedanklich nur noch auf die OP vorbereiten. LG I.J. |
#6
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Hi du Liebe,
ooooohhhhhmmmmmm..... Krankengeld gibt es längstens 78 Wochen und die sind bei dir noch lange nicht ausgeschöpft ... lass dich nicht aus der Ruhe bringen .... Meine Tochter hatte auch Chemo vor OP und bekam während der Chemo noch einen Brief, wie es denn mit Wiedereingliederung aussehen würde ... da gab es sogar parallel direkte Anfragen Krankenkasse -> Arbeitgeber ... unfassbar ... Keine Ahnung wie deren System (hat das System? *grübel*) läuft und ich dachte auch durch DMP ist man irgendwie vor solchem Unfug geschützt ... aber Pustekuchen, da hat die Sachbearbeiterin keine Kenntnis ... das macht "anderes Abteilung" ... Liebe Grüße |
#7
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Liebe I.J.
ich bin Betroffene aus dem EK-Forum. Genau so ein Schreiben, wie du es bekommen hast, habe ich im letzten Jahr auch erhalten. Allerdings war ich zu diesem Zeitpunkt schon operiert und hatte die erste (von 6) Chemo hinter mir. Allerdings befand ich mich noch in der Lohnfortzahlung! (so eine Unverschämtheit von der KK) Der Wortlaut war so: " Nach ärztlichem Gutachten (wurde keines über mich erstellt - jedenfalls war ich nicht dabei)ist ihre Erwerbsfähigkeit erheblich gefährdet. Daher ist zu prüfen, ob die Erwerbsfähigkeit mit Reha-Maßnahmen beeinflusst werden kann. Wir bitten sie deshalb in ihrem eigenen Intersse, einen Antrag auf Leistungen zur Rehabilitation zu stellen. Dazu noch ein wichtiger Hinweis: Wenn eine Maßnahme zur Reha erfolglos durchführt wurde oder der Erfolg einer solchen Maßnahme nicht zu erwarten ist, kann eine Rente wegen Minderung der Erwerbsfähigkeit in Frage kommen. In diesen Fällen gilt der Antrag auf Leistungen zur Reha als Antrag auf Rente. Beachten sie bitte, dass der Antrag auf Reha-Maßnahmen (oder Rentenantrag) innerhalb von 10 Wochen nach Eingang dieses Schreibens, also bis zum....., zu stellen ist. Wird der Antrag nicht innerhalb dieses Zeitraumes gestellt, entfällt vom nächsten Tag an der Anspruch auf Krankengeld (§51 Sozialgesetzbuch V) Außerdem würde mit diesem Tag auch ihre Mitgliedschaft in unserer Krankenkasse enden. Stellen sie den Antrag erst nach diesem Termin, lebt zwar ihr Anspruch auf Krankengeld wieder auf, nicht aber ihre KK-Mitgliedschaft......." Ich fand es auch empörend, dass man - statt vielleicht erst mal gesund werden zu dürfen - sofort ausgesondert wurde. In einem der vielen Gespräche anschließend erfuhr ich, dass die "Art" der Erkrankung hier der Hintergrund ist. Und, das Schlimme ist - es ist auch noch rechtens dieses Vorgehen! Hab mich damals riesig darüber aufgeregt! Ich war selbst lange in einer neurologisch/psychiatrischen Praxis tätig. Viele unserer Patienten mit Depression o.ä. wurden über Monate bis zum Jahr oder sogar noch länger krank geschrieben. Von keinem habe ich je erfahren, dass er/sie ein solches Schreiben erhalten hat. Auch "normale" Erkrankungen mit länger dauerndem Heilungsverlauf hatten nicht solche Vorgehen der KK zur Folge. Meine Erkenntnis ist: Hast du eine Krebserkrankung - bist du teuer und sollst in die Rente abgeschoben werden. Ich finde das sehr diskriminierend.Aber zu einer anderen Einsicht konnte ich bisher nicht kommen. Ausserdem ist es wohl auch so, dass die KK bei einer Krebserkrankung einen Großteil ihrer Kosten aus einem "besonderen Topf" erstattet bekommen. Da ich mich erst einmal mit meiner Erkrankung auseinander setzen wollte und keine Lust hatte, meine Energie für Streitigkeiten mit der KK zu vergeuden, habe ich damals zum allerletzten Termin eine Reha beantragt. Und, was glaubst du, ist passiert? Die Rentenversicherung hat die Reha abgelehnt mit der Begründung: eine Reha versetzt mich nicht wieder in die Leistungsfähigkeit, dem Arbeitsmarkt anschließend voll zur Verfügung zu stehen. Man hat den Reha-Antrag sofort in einen Rentenantrag umgewandelt. Ich brauchte nur noch formell den Antrag zu stellen. Hab ich dann auch gemacht - wollte ja nicht ohne Krankenversicherung sein, kann man sich ja nicht erlauben! Die Erwerbsminderungsrente wurde mir dann rückwirkend zu einem Termin genehmigt, an dem ich eigentlich noch in der Lohnfortzahlung war! Sie ist bis zum Erreichen der Altersrente schon genehmigt! Das ist unser Deutschland mit seinen Vorschriften, Gesetzen und Verfahrensweisen. Man versteht die Welt nicht mehr! So bin ich nun seit über einem Jahr mit damals 54 Jahren in die Rente geschickt worden. Ich bekomme eine kleine Rente, die meinem Mann zudem auch noch auf das Einkommen angerechnet wird. Daher leiste ich jetzt jedes Vierteljahr "Steuerabschläge" auf meine Einkommensteuer. Letztlich gebe ich eine Rente im Jahr an das Finanzamt - schöner Mist! Hoffentlich hast du mit deinem Widerspruch letztlich mehr Erfolg; ich wünsche es dir sehr. Für die OP drücke ich dir die Daumen und schicke dir ein großes Kraftpaket mit. Liebe Grüße Birgit Geändert von BirgitL (03.06.2009 um 20:41 Uhr) |
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Ihr Lieben,
danke nochmals Allen für Eure postings und PNs. ... Irgendwie hat mich dieser Brief in eine andere Sphäre katapultiert. :eek Es ist ein Taumeln und Stürzen ins Bodenlose zugleich. Die bürokratische Realität hat mich eiskalt erwischt und ich frage mich, warum ich so um mein Leben gekämpft habe die letzten Monate. Ob ich dieOP überhaupt nochmachen lassen soll. Wozu eigentlich. Sämtliche Kraftreservensind aufgebraucht. ich bin nichtmal mehr zur Blutuntersuchung gegangen. Krass. |
#9
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Es ist unglaublich, wie die all so wichtigen Sachbearbeiter der Behörden einen kranken Mensch behandeln. Du kannst mit einem einfachen Schreiben erstmal Widerspruch gegen die Auffordung Rente zu beantragen, einlegen. Schicke den Brief als "Übergabeeinschreiben mit Rückschein" (dies ist immer sehr wichtig bei Behördenangelegenheiten),dann suchst Du Hilfe beim Anwalt oder VDK oder der Gewerkschaft! Sie können dann die Begründung für die Formulierung des genauen Textes übernehmen.
Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände können Dir auch helfen. Du brauchst doch Deine Kraft zum Kämpfen gegen die Krankheit. Gehe bitte zur Blutentnahme, Du mußt doch wissen, ob die Werte sich verbessert oder verschlechtert haben! So ich nehme Dich jetzt nocheinmal ganz fest in den Arm! Für die Operation und alle weiteren Behandlungen wünsche ich Dir alles Gute und viel Kraft! elisabethh.1900 |
#10
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
ach - danke Elisabeth -
ich habe ja schon alles in die wege geleitet. es ist ja auch nur der natürliche bürokratische vorgang, -alles ganz normal geregelt. ist ja auch nicht bös gemeint von niemandem. man ist eben ein aktenzeichen und das wird abgearbeitet. dann geht alles seinen gang. ich mache niemandem einen vorwurf. es ist meine schwäche die es so schwer macht. es ist alles so surreal. ich lass morgen blut abzapfen wenn irgendeine vene noch einen tropfen hergibt. verzeiht bitte das depressive gefasel. |
#11
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AW: Krankenkasse will, dass ich Rente beantrage
Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen, dass Du Deine Kraft mehr hast. Irgendwann hat man ebend keine Reserven mehr. Deine Zeilen waren keineswegs depressiv.
Wo soll man sich sonst aussprechen, wenn nicht hier im Forum? elisabethh.1900 |
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