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  #1  
Alt 19.10.2005, 23:31
Schwaeble Schwaeble ist offline
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Registriert seit: 05.10.2005
Beiträge: 3
Standard Kann das wirklich so schnell gehen??

Meine Mutter (57) hat im August "zufällig" eine harte Stelle in ihrer Brust entdeckt, dann gingen die ganzen Diagnosegeschichten (Frauenarzt, Mammographie,...) los, und kurz danach wurde sie dann auch schon operiert.
Was mich daran am meisten schockiert, ist, dass der Tumor schon 7 (!) cm groß war. Deshalb wurde die Brust auch amputiert. Von den 18 Lymphknoten, die entnommen wurden, waren 17 auch schon betroffen. Jetzt bekommt sie gerade eine Chemotherapie und danach auch noch Bestrahlungen.
Es ist ja so schon schwierig, mit der Situation umzugehen, aber die Größe des Tumors macht mir am meisten Angst. Kann ein Tumor wirklich so schnell wachsen, dass man gar nichts merkt, bis er so groß ist? Oder kann ich mir das so vorstellen, dass der Tumor quasi ganz tief innen in der Brust gewachsen ist, so dass meine Mutter ihn nicht bemerkt hat?
Bitte nehmt mir die Fragen nicht übel, aber die beschäftigen mich jetzt schon ganz lange.
Claudia
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  #2  
Alt 19.10.2005, 23:40
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.046
Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,
kann mir gut vorstellen, dass du einigermaßen geschockt bist, vor allem über das rasante Tumorwachstum. Bei mir ist es ähnlich gewesen: ich war im Aug.02 zur Mammo/Sono (selbst bezahlt) und beides ohne Befund, Ende November hab ich das erste Mal das Gefühl gehabt, etwas stimmt nicht und Ende Dezember hab ich den Tumor richtig getastet. Anfang Januar war der Tumor auf der Sono mit 3,8 cm gemessen worden und einige Lymphknoten-Metas waren auch zu sehen. Bei der OP stellte sich heraus, der Primärtumor war 5,5 cm mit Verästelungen durch die ganze Brust und in die Blutbahnen, von 20 Achsel LKs waren 12 befallen, dazu Lk-Metas am Hals. Ich war der festen Überzeugung, irgendjemand müsse etwas übersehen haben und hab die Bilder vom August 02 zwei unabhängigen Gutachtern eingereicht und es war definitiv nichts zu sehen.
Allerdings stelle sich mit dem pathologischen Befund heraus, dass der Tumor aufgrund der Überexpression des HER-2-neu Rezeptors besonders aggressiv war. Insofern solltet ihr euch vielleicht mal den histologischen Befund genau erläutern lassen.
Nach Ablatio, Chemo, Herceptin und Strahlentherapie geht es mir heute, abgesehen von ein paar Nachwehen der Therapie, wieder sehr gut.
Ich drücke dir und deiner Mutter die Daumen, dass sie die Therapien gut übersteht und es ihr bald wieder richtig gutgeht.

Liebe Grüsse


Liebe Grüsse
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #3  
Alt 19.10.2005, 23:48
Schwaeble Schwaeble ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Danke für die schnelle Antwort!
Das macht wirklich Mut, dass es dir nach der ganzen Behandlung soweit gut geht! Klar, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber manchmal überfallen mich schon so Gedanken, wie es wäre, wenn meine Mutter nicht mehr gesund werden könnte...
Für micht ist das ein Grund mehr, mich selbst regelmäßig nach Veränderungen abzutasten. Bisher war ich da ja eher nachlässig. Und meine Mutter war die letzten 15 Jahre (wenn nicht länger) sicher nicht beim Frauenarzt - aber schweigen wir von diesem Thema. Da kommen nur wieder diese "was wäre wenn" - Gedanken...
Viele Grüße,
Claudia
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  #4  
Alt 20.10.2005, 00:11
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Grüss dich Claudia!

2 1/2 Jahre habe ich gemerkt, dass etwas in meiner Brust war. Sie war druckempfindlich und schmerzte. Alle 4 Monate wurde abwechselnd ein Ultraschall und eine Mammografie gemacht. Nie, bis zum SChluss war bei den Aufnahmen nichts zu sehen, da der Tumor im Milchgang lag. Erst durch Zufall wurde bei einem Ultraschall die befallenen Lymphknoten in der Achselhöhle entdeckt. Da war der Primärtumor bereits 8 cm gross. Eine Metaste von 3 cm an der Thoraxhinterwand und alle Lymphknoten waren befallen und miteinander "verbacken". Die Prognose damals war sehr schlecht. Ich habe dann eine harte Behandlung von 6 Hochdosis- Chemos neoadjuvant im Rahmen einer Studie bekommen. Dann Operation, es konnte brusterhaltend operiert werden, doch alle Lymphknoten wurden zur Sicherheit entfernt. Durch die Chemo war der Krebs nicht mehr nachweisbar! Anschliessend zur Sicherheit noch einmal 6 Chemos und 28 Bestrahlungen. Danach eine AHT-Behandlung. Dieses Jahr habe ich den 5. Überlebenstag gefeiert.
Ich kenne einen Fall, da war der Tumor innerhalb von 5 Monaten auf Hühnereigrösse gewachsen. Auch diese Bekannte lebt heute noch.
Du siehst an mir, egal wie die Prognose der Ärzte ist, gebt nicht auf! Ärzte irren sich oft genug, sie sind auch nur Menschen.
Grüss deine Mutter und sie soll niemals aufhören gegen den Krebs zu kämpfen!

Liebe Grüsse
Rubbelmaus
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  #5  
Alt 20.10.2005, 06:39
holyisland holyisland ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,

als man bei meiner Mutter vor 8 Jahren einen Tumor feststellte war ich auch durch den Wind. Der wuchs rasant...innerhalb von 3 Monate bis auf eine Endgröße von ca. 10 cm. Die Chemo wurde zur Verkleinerung vorher gemacht. 8 Lymphknoten waren befallen und ich dachte damals "das ist das Ende". Aber allem zum Trotz....ihr geht es hervorragend.

Ich selber bin seit 4 Jahren im Club. Auch mein Tumor war ein schnellwachsender von einer Größe von 7 cm. 2 Lymphknoten waren befallen, meine Werte eigentlich nicht schlecht. Nun Metas habe ich trotzdem bekommen, trotzdem muss ich sagen...mir geht es sehr, sehr gut. Fühle mich gut und sehr ausgeglichen.

Claudia man hat auch eine Chance mit dem Krebs gut zu leben, ja selbst mit Metas. Habe also keine Angst, deine Mutter wird es schon schaffen. Schaut beide positiv in die Zukunft.

Wünsche euch ganz viel Zuversicht
holyisland
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  #6  
Alt 20.10.2005, 08:56
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,
denke bitte wirklich nicht dran "was wäre wenn". Ich war 9 Monate vor meiner Diagnose zur Krebsvorsorge. Als ich den Knoten entdeckte, waren nicht nur Lymphknoten befallen, sondern auch bereits Metastasen in den Knochen und der Leber.
Mach Deiner Mutter innerlich keine Vorwürfe, sondern schaut beide nach vorn.
Alles Gute für Deine Mutter und pass Du auch gut auf Dich auf.

Lieber Gruß
Renate
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  #7  
Alt 20.10.2005, 16:52
uhuma uhuma ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,
ich war in dieser Richtung auch mal neugierig und habe meinen Onkologen gefragt, ob man aus den diversen Parametern von der Gewebeuntersuchung und der Größe des Tumors die 'Wachstumszeit' errechnen kann.
Er hat mir geantwortet, daß es keine Chance gibt, zu ermitteln, wie lange der Tumor bereits da ist.

Viele Grüße
uhuma (Waltraud)
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  #8  
Alt 20.10.2005, 17:25
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Biggi Biggi ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,
ich hatte das Glück, dass der Tumor in einem ganz frühen Stadium bei einer Routine-Mammografie entdeckt wurde. Habe aber schon öfters gehört, dass es einen sehr schnellen Wachstum bei Mamma-Carcinomen gibt und oftmals auch recht spät erkannt wird. Es tut mir sehr leid, dass es bei Deiner Mutti schon so weit fortgeschritten war. Sie darf die Hoffnung niemals aufgeben und muß den Kampfgeist in sich mobilisieren. Ich wünsche ihr alles Gute für die Chemo und alle folgenden Therapien. Man muß nur ganz fest daran glauben!!!
Auch für Dich alles Gute. Schaut nach vorn und versucht, positiv zu denken.
__________________
Liebe Grüße
Biggi

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Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln... (Goethe)
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  #9  
Alt 20.10.2005, 22:38
Schwaeble Schwaeble ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Vielen Dank für eure lieben Antworten!
Es macht wirklich Mut, von "echten Menschen" zu hören, die eine Krebserkrankung überlebt haben bzw. gut mit ihr leben können. Das ist so viel greifbarer als irgendwelche statistischen Zahlen, wie viel Prozent nach soundsoviel Jahren noch leben. Und gleichzeitig macht es viel mehr Hoffnung!
Die "Was wäre wenn"- Gedanken versuche ich auch immer wieder wegzuschieben. Es hat ja keinen Sinn, sich über solche Fragen den Kopf zu zerbrechen. Es ist wie es ist, und daran ändert alles Herumphilosophieren nichts.
Was mir im Allgemeinen gerade am meisten zu schaffen macht, ist dass mein Vater vor 5 Jahren an Lungenkrebs gestorben ist. Bei ihm ging es ganz schnell. Angefangen hat es mit Schmerzen in der Schulter, und da haben die Ärzte erst einmal 2 Monate gesucht, bis die Diagnose Lungenkrebs da war. Und nach der Diagnose hat er dann kein halbes Jahr mehr gelebt.
Klar habe ich schon oft gelesen, dass bei Lungenkrebs die Prognose viel schlechter ist als bei Brustkrebs, aber trotzdem ist der Gedanke, dass man an Krebs sterben kann, bei mir sehr naheliegend. Auch wenn ich mir immer wieder sage, dass ich es nicht so schwarz sehen soll...
Es ist schön, dass es euch und dieses Forum gibt, und ich glaube, ich werde hier in Zukunft öfter lesen...
Viele Grüße,
Claudia
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  #10  
Alt 21.10.2005, 10:45
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Biggi Biggi ist offline
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Standard AW: Kann das wirklich so schnell gehen??

Hallo Claudia,
habe gerade Deinen neuen Eintrag gelesen und kann Deine Ängste nun noch viel besser verstehen. Aber wie Du schon sagst, Lungenkrebs und Brustkrebs sind zweierlei - so auch deren Verläufe und Ausmaße. Diese Gedanken an den Tod mußt Du ganz weit von Dir schieben. Du mußt Deiner Mutti jetzt jeden erdenklichen Beistand geben, den man sich nur denken kann. Ihr dürft nicht dauernd daran denken, wie es damals bei Deinem Vater verlaufen ist. Das bringt nichts und schürt nur unnötig die Angst. Du magst jetzt vielleicht denken, das ist alles leichter gesagt als getan. Damit hast Du sicherlich auch Recht. Aber Du siehst ja an uns, dass wir noch leben(das wollen wir noch lange) - und viele hatten wirklich schlechte Prognosen. Also Kopf hoch und der Gefahr ins Auge schau'n!!!
Ich denke an Dich/Euch und würde Euch gerne mal virtuell umarmen und trösten
__________________
Liebe Grüße
Biggi

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