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  #1  
Alt 08.09.2009, 20:58
Nicki135 Nicki135 ist offline
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Registriert seit: 03.09.2009
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Unglücklich Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Guten Abend Zusammen!

Da mir leider niemand im Forum "Knochenkrebs" weiterhelfen konnte, versuche ich hier mal mein bzw. unser Glück. Wir bzw. meine Mutter braucht wirklich ganz dringend einen Rat.

Zuerst einmal: Ich bin neu hier und hoffe vielleicht einige hilfreiche Erfahrungen etc. zu bekommen.
Meine Mutter ist 54 Jahre alt und bei ihr wurden im Februar zuerst Wirbelsäulenmetastasen und kurz darauf bei einer weiteren Kernspin Knochenmetastasen im ganzen Skelett festgestellt.
Sie erkrankte 1997 an Brustkrebs. Die linke Brust nebst einiger befallener Lymphdrüsen wurden entfernt. Es kam eine Chemo. Danach war einige Zeit Ruhe. Dann 2001 ein Rezidiv, erneute OP und Bestrahlung. Zwischen 2001 und 2008 nahm sie Femara und war krebsfrei.
Im Dezember 2008 - 6 Monate nach Absetzen der Femara - traten große Rückenschmerzen auf.

Im Februar 2009 dann die o.g. Diagnose: überall in allen Knochen Metastasen, verstärkt in der Wirbelsäule.
Sie bekam 10 Bestrahlungen an der Wirbelsäule und im Anschluss pro Woche eine Chemo mit Taxol. Insgesamt 13 Wochen lang Chemo. Alle drei Wochen Bisphosphonate. Vor 6 Wochen wurde ihr der 7. und 8. Wirbel mit Zement ausgespritzt. Der 9. Wirbel ist am stärksten zerfallen. Er konnte nur teilweise durch den Zement repariert werden.
Nach Absetzen der Chemo bekommt sie nun alle drei Wochen eine Hormonspritze zur Stärkung der Knochen.

Die Ärzte sind sehr zufrieden mit der Wirkung der Therapie. Die Metasten sind wie "geplant" zurückgegangen bzw. eingedämmt. Die Aussichten seien erstklassig.

Sie hat nun aber seit Dezember 2008 stetig schlimmer werdende Rückenschmerzen.
Nach der Zementbehandlung wurden sie noch akuter. Teilweise ist es so, dass sie bereits nach dem Zähneputzen morgens sofort wieder in die Waagerechte muss, da sie es sonst vor Schmerzen nicht aushält. Spaziergänge sind nur noch bedingt, manchmal gar nicht möglich. Sie kann z.B. im Bücken den Kühlschrank auswischen aber nicht auf der Arbeitsplatte den Salat putzen oder sich mit leicht gehobenen Armen im Bad schminken. Schmerzfrei ist sie eigentlich nur nachts im Liegen oder wenn sie sich ständig wieder tagsüber hinlegt.
Sie ist eigentlich eine sehr starke und auch schmerzunempfindliche Frau. Aber sie sagt, es ist oftmals nicht zum Aushalten und sie weiss nicht, wie sie noch weiter durchhalten soll.
Es wurden ihr diverse Schmerzmittel verabreicht, z.B. angefangen bei Voltaren, Paracetamol (das nehme ICH bei Kopfschmerz!), viele weitere unaussprechliche, dann kürzlich Tangin, viele andere starke Tabletten, deren Namen ich alle nicht parat habe, dann Homöopathika bei der Schmerztherapie, jetzt hat sie Morphiumtabletten zu Hause und traut sich nicht, sie zu nehmen wg. der Nebenwirkungen. Nichts hat auch nur ansatzweise geholfen.

Es heisst immer, Schmerzfreiheit zu erzielen, sei oberste Priorität der Ärzte. Denn die Metastasen selbst könne man nicht zu hundert Prozent wegbekommen.
Aber wie kann sie denn bloß Schmerzfreiheit erlangen oder zumindet Besserung?
Wir sind alle so verzweifelt! Sie findet das Leben - trotz der positiven Diagnosen - durch diese immensen Schmerzen nicht mehr wirklich lebenswert.

Kann mir vielleicht jemand hier mit ähnlichen Erfahrungen schildern, was ihm oder seinem Angehörigen geholfen hat, die unsäglichen Schmerzen zu bekämpfen? Welches Medikament oder welche Therapie hat angeschlagen?

Wir werden in Kürze ein weiteres Krankenhaus konsultieren, um eine andere Meinung einzuholen, als die ihrer Ärztin.
Die sagte nämlich heute allen Ernstes (nachdem es bislang immer hieß: "Wir kriegen das schon hin. Sie werden schmerzfrei!"), sie solle sich damit abfinden und eben nichts tun, was Schmerzen auslöse.

Ich danke Euch schon mal fürs Lesen (tut mir leid, dass es gar so detailliert und lang war) und für alle Antworten.

Herzliche Grüße
Nicki
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  #2  
Alt 08.09.2009, 21:27
dani33 dani33 ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
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Beiträge: 2.373
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Liebe Nicki,
es gibt eine Schmerzambulanz, wo ich Deiner Mutter rate, hin zu gehen.
Es gibt verschiedende Schmerztherapien,
dort wird Deine Mutter individuell eingestellt.
Fragt bitte beim Onkologen nach, der hat bestimmt eine Adresse.
Das mit dem Wirbel --> Zement auffüllen ist eine gute Sache.
Bei uns sind die Patienten sofort danach viel Schmerzarmer.
Ich hoffe das Euch schnell geholfen wird.
Alles Liebe
Dani
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  #3  
Alt 08.09.2009, 21:31
Lisa52 Lisa52 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2007
Ort: Bielefeld
Beiträge: 89
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Hallo Niki,
zuerst einmal muss ich sagen, schön das du so für deine Mutter da bist. Das wird ihr gut tun. Zum Thema Knochenmetas kann ich nichts sagen. Allerdings kenn ich mich ein wenig in der Schmerztherapie aus, denn mein Mann ist schon seit 1996 Schmerzpatient, Bandscheiben und starke Nervenschmerzen aufgrund von Nervenbahnenverwachsungen.
Deiner Mutter kann ich nur empfehlen eine spezielle Schmerzambulanz aufzusuchen. Diese Angst vor Morphium muss nicht sein. Leider ist es auch bei Ärzten noch ziemlich unbekannt, gerne wird es in die süchtigen Schiene geschoben. Es muss nur richtig eingestellt werden und ganz regelmässig eingenommen. Nicht nur bei Bedarf, das ist nämlich leider der Fehler der oft gemacht wird.
Am Anfang der Einnahme vom Morphium war mein Mann etwas benommen, dies liess aber nach ein paar Tagen nach. Ohne Morphin hätte mein Mann auch kein Lebenswertes Leben mehr.
Gegen Schmerzen kann man heute wirklich gut etwas tun um sie erträglich zu machen.
Wichtig der richtige Arzt, der sich auf Schmerz spezialisiert hat !
Also holt euch unbedingt noch weitere Meinungen ein und gebt nicht auf.
Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft.
Herzliche Grüsse
Lisa
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  #4  
Alt 08.09.2009, 21:42
gertilong gertilong ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 51
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Liebe Niki,

es tut mir sehr leid, dass es Deiner Mama so schlecht geht!
Du sagst, sie "traut" sich nicht an die Morphiumtabletten.
Sie soll doch davor nicht solche Angst haben. Es ist bei so starken Tumorschmerzen, in der 3. Stufe der Schmerztherapie, unverzichtbar.
Die Nebenwirkungen sind doch verglichen mit den Schmerzen die sie hat gering. Vielleicht kann sie sich mehr mit einem Schmerzpflaster mit einem Opiat (Morphium) anfreunden. Das könnte Ihr doch den Alltag erleichtern oder gar erst möglich machen.
Sie soll es wenigstens mal versuchen. Sehr viele Menschen nehmen und vertragen es sehr gut.

Alles Gute für Euch und liebe Grüße Gertilong
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  #5  
Alt 08.09.2009, 22:01
Maja57 Maja57 ist offline
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Registriert seit: 10.03.2009
Ort: NW Mecklenburg
Beiträge: 1.184
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Hallo Nicki Habe Bk beidseitig mit Knochenmetastasen von oben bis unten,
möchte nicht alles aufzählen.Diese Diagnose habe ich im Mai07 bekommen.
Wurde auch im Lendenwirbelbereich bestrahlt.Bekomme seit dem auch alle
4 Wochen Biosphonate (Zometa) und zur Zeit AHT (Aromasin).Habe auch diese Schmerzen beim aufrechten Stehen .Ich habe für mich rausgefunden
um so mehr ich mich bewege um so weniger Schmerzen habe ich.Ich versuche alles zu machen und vor allen Dingen grade die alltäglichen Dinge.Versuche gerade Fahrrad zu fahren,schwimmen und etwas Sport und es geht mir gut dabei .Hoffe für Deine Mutter,daß sie Ihre Schmerzen bald in Griff kriegt und
es ihr besser geht .LG Marion
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  #6  
Alt 08.09.2009, 22:02
Anke66 Anke66 ist offline
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Registriert seit: 23.09.2006
Ort: Oberschwaben
Beiträge: 494
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Liebe Nicki,

das mit dem "schmerzfrei" haut natürlich nur hin, wenn Deine Mutter die Medikamente nimmt, die ihr verschrieben werden. Und wenn sie den Medikamenten misstraut, dann muss sie das ihrem Arzt sagen, damit er nach einer Alternative sucht.

Ich selbst habe auch Knochenmetastasen in großen Teilen des Skeletts. Lange Zeit ging es gut mit den üblichen Medikamenten, aber seit Beginn des Jahres bin ich auf morphinhalige Medikamente umgestiegen (Pflaster + bedarfsabhängiges Medikament) und das hat mein Leben, was die Schmerzen angeht, zum Positiven gewendet.

Alles Gute für Dich und Deine Mutter, viele Grüße,

Anke
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  #7  
Alt 09.09.2009, 20:49
Nicki135 Nicki135 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Hallo Ihr Lieben!
Ich danke Euch wirklich vielmals für Eure Antworten.
Eine Schmerzambulanz hat meine Mama bislang noch nicht aufgesucht. Das werde ich ihr jetzt sofort raten und mit ihr eine suchen.
Es kann doch dann nur noch bergauf gehen, oder?! Wir hoffen es jedenfalls.
Auf jeden Fall fühle ich mich hier bei Euch schon mal richtig klasse "aufgehoben" und verstanden. DANKE!
Ich werde mal berichten, wie es weiterläuft und ggf. nochmal bei Euch Rat einholen.
:-)
Wünsche Euch alles Liebe und Gute
Nicki
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  #8  
Alt 09.09.2009, 20:54
dani33 dani33 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 25.11.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 2.373
Standard AW: Womit Schmerzfreiheit erlangen bei Wirbelsäulenmetastasen?

Liebe Nicki,
wäre schön, wenn Du Uns berichtest.
Ich hoffe Ihr findet schnell eine Schmerzambulanz,
damit Deiner Mutter schnell geholfen werden kann.
Alles Liebe
Dani
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