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Alt 10.12.2004, 09:37
sunny49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Interview mit Prof. Mühlhauser in ÖKOTEST-Heft 11/

Über den nachstehenden Artikel habe ich mich maßlos aufgeregt und mir deshalb die Mühe gemacht ihn abzutippen. Ich bin der Meinung, dass man ihn nicht unwidersprochen lassen sollte. Nun bin ich gespannt, wie Ihr darüber denkt.

LG
sunny49

ÖKOTEST-HEFT 11/2004
Interview mit Prof. Ingrid Mühlhauser, Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie an der Universität Hamburg


INTERVIEW: Mammographie-Screening schon ab 40 unnötig

ÖKO-TEST: Im Moment haben in Deutschland alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren Anspruch auf eine Mammographie. Die Deutsche Gesellschaft für Senologie fordert ein Mammographie-Screening schon für Frauen ab 40 Jahren. Zu Recht?

Mühlhauser: Nein. Es gibt keine neuen Erkenntnisse, die für eine niedrigere Altersgrenze sprechen. Die Brustkrebssterblichkeit sinkt durch die Screening-Programme nicht. Die Gesamtsterblichkeit und die Sterblichkeit an Krebserkrankungen insgesamt bleibt für Frauen mit und ohne Mammographie-Screening gleich.

ÖKO-TEST: Durch ein Modellprogramm in Schleswig-Holstein ist der Anteil von früh entdecktem Brustkrebs in den vergangenen zweieinhalb (Jahren? Anm. sunny49) um 20 Prozent gestiegen, der Anteil fortgeschrittener Erkrankungen um den gleichen Prozentsatz gesunken.

Mühlhauser: Das ist ein Trugschluss und zugleich massive Irreführung. Bei einem Screening-Programm kommt es zu Überdiagnosen: Es wird Krebs festgestellt, der sonst nie aufgetaucht wäre. Etwa jede vierte Krebsdiagnose ist bei Screening eine Überdiagnose. Je mehr Überdiagnosen, umso höher der relative Anteil der Karzinome im Frühstadium und umso geringer der der fortgeschrittenen Erkrankungen.

ÖKO-TEST: Welche unerwünschten Wirkungen hat ein Screening?

Mühlhauser: Falsch positive Befunden beunruhigen die Frauen. Von 1000 Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren, die sich 10 Jahre lang einer Mammographie-Früherkennungsuntersuchung im Abstand von zwei Jahren unterziehen, müssen etwa 500 mit einem falsch positiven Befund rechnen. Bei etwa 200 Frauen erfolgt eine Gewebeentnahme aus der Brust, obwohl kein Brustkrebs vorliegt. Bei etwa drei von 15 Frauen, bei denen dabei Krebszellen gefunden werden, hätte sich der Tumor ohne Screening nie gezeigt. Wer diese Frauen sind, läßt sich nicht feststellen. So führen Überdiagnosen zu unnötigen, Operationen, Strahlenbehandlungen und Chemotherapien
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