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  #1  
Alt 28.10.2009, 08:34
TaiChi TaiChi ist offline
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Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 3
Standard Magenkrebs kann nicht operiert werden

Hallo,
ich schreibe zum ersten Mal hier.
Mein Vater hat vor 2 Wochen die Diagnose Magenkrebs bekommen (mein Vater ist 58 Jahre), am Montag haben wir erstmal einen Arzt erwischt der uns genauer Auskunft gegeben hat und uns auch gesagt hat das es sehr schlecht ausschaut (6-12 Monate), der Krebs sitzt am Anfang des Magen bei der Speiseröhre ist schon sehr groß und kann daher nicht operiert werden, das Hauptproblem ist aber, dass der Tumor Wasser produziert das in die Bauchhöhle gelangt, das Wasser enthält unzählige Krebszellen, die wie man uns gesagt hat sich wie ein Film überalles legen, dass zwar keine Metastasen sichtbar wären, aber durch das Wasser sicher welche da sind. Er wurde schon 4 Mal innerhalb einer Wochen punktiert (gesamt 18 oder 19 Liter), aber das Wasser kommt so schnell nach. Mein Vater ist kaum, lasst auch die Hochkolrischen Sachen stehen, dass er einen Port bekommt über diese die Chemo läuft und auch ernährt wird. Die Ärzte meinten das diese aggressive Form eher selten auf Chemo anschlägt und sie daher nicht vermuten noch operieren zukönnen. Der Tumor ist ein Adenokarzinomen der Klasse Lauren G3 oder so, weiß es jetzt leider nicht genau. Mein Vater ist ein Kämpfer und gibt sicher nicht auf, aber ich würde gerne wissen, wie es bei euch weiter gegangen ist.
Mein Mutter hat gestern mit einem anderen Arzt geredet (Obwohl sie die EX frau ist und dem Arzt gesagt hat sie sei die Frau und ich dann keine Auskunft mehr bekommen habe, mein vater auch gesagt hat das nur die Kinder informiert werden dürfen) der meinte mit der Chemo sind die chancen sehr gut. Ich weiß nicht ob der Arzt das gesagt weil sie das hören wollte, aber warum sollte man mir am Vortag was anderes sagen, dass das Pflegegeld beantragt wird und ich information einholen soll, wegen Pflege (Mein vater hat bei uns gewohnt und ich werde ihn solange wie es mir möglich ist ihn pflegen) usw.
Was ist eure Meinung, ich weiß das jeder Mensch anderes auf die Chemo anspricht und jeder Tumor sich anderes verhält, aber was sind eure Meinung?
Ich bin momentan ziemlich verzweifelt, weil ich nicht weiß was ich denken machen soll, mein Vater organisiert mir alle befunde, weil ich ihn gerne in ein anderes Krankenhaus verlegen will bzw ich auch 2 Ärtze habe die Spezialisiert sind auf Magenoperation bei Krebs.
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  #2  
Alt 28.10.2009, 10:28
eispiratin eispiratin ist offline
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Ort: in der Nähe von Zwickau
Beiträge: 86
Standard AW: Magenkrebs kann nicht operiert werden

hallo,

auch ich schreibe heute zum erstenmal hier. bei meinem opa (78 Jahre) wurde vor ca. 4 wochen magenkrebs festgestellt. der tumor ist zu groß um zu operieren. er bekommt chemo. alle drei wochen eine infusion und zwischendrin muß er tabletten nehmen (auch chemo). gestern war er zur blutkontrolle und da wurde festgestellt, dass er zu wenig weiße blutkörperchen hat und die tabletten absetzen muß. am freitag muß er wieder hin zur kontrolle und es kann passieren, dass die infusion auch abgestezt werden muß. ob er metastasen hat weiß ich nicht. ich habe das gefühl er sagt uns nicht alles um uns zu schonen, denn ich bin im mai diesen jahres auch an krebs (gebärmutterhalskrebs) erkrankt. er hat mir soviel kraft gegeben, das alles durchzustehen. ich habe solche angst um ihn
die ärzte wissen auch nicht ob der tumor mit der chemo kleiner wird oder nur aufhört zu wachsen.
was bedeutet das für ihn wenn die chemo ausgesetzt oder abgesetzt werden muß??? wie ist seine lebenserwartung????
am liebsten wäre ich jetzt jeden tag bei ihm, aber uns trennen leider 400 km und ich habe noch eine kleine tochter zu hause. im moment kämpfe ich gegen meinemn krebs und die angst ihn zu verlieren.

ioch bin total verzweifelt.

ich wünsche euch allen weiterhin viel kraft.

lg eispiratin

Geändert von eispiratin (28.10.2009 um 10:31 Uhr) Grund: fehlerteufel
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  #3  
Alt 28.10.2009, 21:03
Grüblerin Grüblerin ist offline
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Registriert seit: 06.12.2007
Beiträge: 37
Standard AW: Magenkrebs kann nicht operiert werden

Lieber oder liebe TaiChi!

Es ist am besten, wenn Du hier ein wenig das liest, was schon geschrieben wurde.
Eine Chemotherapie kann den Tumor vorübergehend zurückdrängen. Man kann aber vorher nicht sagen, wie gut der einzelne auf die Therapie anspricht.
Ich hatte einen guten Bekannten, der vor etwa 2 Jahren diese Diagnose bekam , daher habe ich mich mit dieser Krankheit beschäftigt.
Grüblerin.
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  #4  
Alt 20.11.2009, 10:52
TaiChi TaiChi ist offline
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Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 3
Standard AW: Magenkrebs kann nicht operiert werden

Hallo,

wollte euch mitteilen, dass mein Vater am 31.Okt verstorben ist.

Wir stehen alle unter Schock, die Diagnose war nicht mal 3 Wochen her und die Ärzte sagten noch mit Chemotherapie 6-12 Monate.
Ich wusste, dass er nicht mehr gesund werden würde, aber dass es so schnell geht damit hat niemand gerecht. Er hat kaum mehr was gegessen, aber nicht weil er nicht wollte, sondern weil er nicht konnte. Hat einen Port bekommen, daüber hat er nachts künstliche Ernährung bekommen und eigentlich wollten sie am 2.Nov mit der Chemo beginnen, aber dann kam alles anderes. Freitag hat uns (meinen Bruder und mich) das Krankenhaus angerufen, wir sollen doch kommen, der Zustand hat sich verschlechtert, er hat auf einmal Blut erbrochen, sie haben ihn in ein Einzelzimmer verlegt und eine Magensonde gesetzt damit das Blut einfach abrinnen kann und er es nicht dauerd hochwürgen muss. Mein Bruder und ich sind so schnell wie möglich hin und wie wir ins Zimmer rein ist, hat er noch Witze gerissen, warum sind wir den gekommen so schlimm ist das ja auch nicht und es wird schon wieder (hat nie was zu uns gesagt, dass er sterben wird, die Ärzte haben es uns gesagt), wir haben unsere Tränen an dem Tag nicht verbergen können, er hat uns dann gestreichet und gesagt, dass wir nicht weinen sollen. Unser totkranker vater hat uns getröstet. Sind dann wieder raus, weil er so müde war, an dem Tag hat er wirklich gut ausgeschaut, die Tage davor waren alle viel schlimmer und er hat auch ohne probleme reden können, kann es gar nicht glauben, dass er ein Tag später gestorben ist. Haben dann noch mit der Schwester geredet, die sagte, dass der Tumor aufgegangen ist und von der daher kommt das Blut, wenn die Blutung nicht aufhört hat er nur noch Tage zu Leben. Am nächsten Tag habe ich in der Früh gleich auf der Stadion angerufen, die sagten es geht im gut (hat das erste mal sein 2 Wochen durchgeschlafen) und Zustand ist stabil. Sind am Nachmittag rein (mein Mann und meine 3 Kinder), wollten die Kinder eigentlich nicht mitnehmen, aber die 2 Jungs (4 und 2 Jahre, Tochte ist erst 6 M.)wollten Opa umbedingt sehen und für meinen Papa waren die Enkle auch das wichtigste. Als wir rein sind war der Anblick so schwer für mich, nicht wieder zu weinen. Hat kurz mit den Kindern geredet (der ältere hat gefragt was das für Schläuche alle sind), dann bekam Papa aufeinmal atemnot, habe meinen Mann mit den Kids rausgeschickt und die Schwester gerufen, bekam dann Sauerstoff und einen Spritze die das Atem erleichtern soll und einen dauerkatheter. Bin dann noch ein wenig bei ihn sitzen geblieben und habe ihn gestreichelt und ihn zum schluss umarmt und gesagt, dass ich ihn lieb hab. Habe dann meine Bruder angerufen und ihm gesagt, wegen Sauerstoff usw. Er hat dann gesagt, dass er am Abend zu ihm fährt. Um halb sieben waren gerade beim essen läutet, dass Telefon mein Bruder, ich soll so schnell wie möglich kommen, Papa will mich nochmal sehen (war zu dem Zeitpunkt total ruhig obwohl ich innerlich gewusst habe was los ist), sind sofort ins Auto (so schnell wie es mit 3 Kindern geht) und fuhren los (mussten leider tanken, dass wurde mir zum verhängnis) mit nur vor dem Krankenhaus aus dem Auto gehupft und rauf gelaufen (in dem momentan kamen mir die Tränen), mit den Lift (der zum Glück unten war) schnell rauf, und dann berührte ich die Türschnalle und die Ärzte kamen mir schon endgegen, mein Bruder sah mich und kam weinend auf mich zu. Ich schaute nur zu papa wie er da lag. Muss jetzt wieder weinen, ich werde dass nie vergessen, wie er in dem Bett gelegen ist. Mein Bruder sagte mir vor max. 5 min. ist er eingeschlafen. Mein Papa sagte noch zu ihm, lass mich bitte nicht einschlafen, mein bruder hat die ganze Zeit mit ihm geredet und gesagt, dass ich gleich da bin usw
Ich wollte ihm noch unbedingt was sagen, warscheinlich das gleich was er mir sagen wollte.
Das einzige postive ist, er ist eingeschlafen ohne schmerzen. Die Chemo hätte er nicht überstanden und ihn leiden zusehen wäre das schlimmste für mich gewesen und für ihn dann auch, wenn er zu mir in Pflege gekommen wäre, er wollte nie jemaden zur Last fallen und war immer so gutmütig.
In nachhin weiß ich von anderen Ärzten, dass das Wasser im Bauch von Metastasen in Bauchfell kam, sie haben ihn 19 l Wasser in nicht mal 3 Wochen abgelassen, ich verstehe ich wieso, man solange Zeit nicht merkt, Papa hat bei uns gewohnt und er hat nie anzeichen gehabt, dass was nicht stimmt.
Das Begräbnis war am Montag, mein Bruder und ich haben es so gestaltet, dass es ihm wieder gibt und unsere Verwandten waren alle so begeistert, weil wir das so toll gemacht haben und meinten auch Papa wäre stolz auf uns.
Mein ältester ist auch total traurig, dafür das er rst 4 ist, versteht er ganz genau was tot bedeutet, fängt jetzt immer an zu weinen wenn er ein Foto sieht und sagt immer, sein Opa war sein bester Freund,was soll er jetzt machen ohne ihn, wer geht mit ihm in die Weinberge (mein Papa ist fast jede Woche mit ihm spazieren gegangen), mir zerreißt es jedes mal das herz dabei.
Ich wollte, dass nur mal los werden, ich verstehe es nicht wieso es schnell ging. Mein Papa wäre nächstes Jahr in Pension gegangen, er hat sich so gefreut, dann mehr zeit für seine Enkerl zuhaben.
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  #5  
Alt 21.11.2009, 17:18
prissi09 prissi09 ist offline
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Registriert seit: 22.10.2009
Beiträge: 188
Standard AW: Magenkrebs kann nicht operiert werden

Hallo ThaiChi,

mein herzlichstes Beileid. Es tut mir so wahnsinnig leid. Vorallem, weil es so schnell ging und ihr noch nicht mal richtig kämpfen konntet.
Diese Krankheit ist so unberechenbar.
Es tut so weh, wie viele hier immer wieder schreiben müssen, dass sie den Kampf verlogen haben. Leider viel mehr, als die, die es schaffen.
Ist das Glück? Schicksal? Ich weiß es nicht. Wir alle wissen es nicht.
Besonders erschrocken hat mich, dass der Tumor "aufgegangen" ist. Wusste bisher nicht, dass das passieren kann! Nun habe ich Angst, dass das bei meiner Mutter auch passieren kann!

"Wenigstens" hast Du den kleinen kleinen Trost, dass er nicht lange leiden musste. Auch wenn ich nie die Hoffnung aufgebe, vielleicht bleibt das die einzige realistische Hoffnung. Wenig Leid.

Ich wünsche Dir viel Kraft. Und, dass es irgendwann wieder ein bisschen heller wird und diese Dunkelheit auf dem Herzen mit der Zeit weniger wird.
Alles Liebe für Dich und Deine Angehörigen.
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  #6  
Alt 21.11.2009, 17:29
kast1974 kast1974 ist offline
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Registriert seit: 30.08.2008
Beiträge: 8
Standard AW: Magenkrebs kann nicht operiert werden

Hallo thai- Chi,
dass tut mir sehr sehr leid für Euch!
Mein Vater wird auch in der nächsten Zeit an Krebs sterben und er wünscht sich dass es schnell geht.
Vielleicht ist es später mal ein Trost für dich, dass es so schnell ging.
Das warum kann keiner verstehen. Es ist einfach nur Angst und Sorge da!
LG Kerstin
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