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Alt 04.03.2015, 16:08
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen

Hallo Kerstin,

"Komisch" kann ich an der Vorgehensweise nicht viel finden.

Letztendlich entscheidet dein Onkel über die Behandlung, er hat sich nun mal für das Krankenhaus entschieden.

Jetzt noch mal zum Ablauf einer Behandlung des metastierten Nierenzellkarzinoms: Nach begründeten und hinreichend sicheren Verdacht auf ein Krebsgeschehen in der Niere erfolgt nach Möglichkeit die Entfernung des Tumors, auch in der metastierten Situation, war vor einigen Jahren noch nicht so. Der Tumor wird im Gesammten und mit Sicherheitsabstand aus dem gesunden Gewebe geschnitten. Nach Möglichkeit sollte dies nierenerhaltend geschehen. Die Methode der Op ist hier zweitrangig, Sicherheit geht vor. Der operierende Chirurg wird die von ihm favorisierte Art vorschlagen. Dein Onkel muss dem zustimmen, eine Aufklärung erfolgt immer vor jeder OP. Es sei denn, dein Onkel möchte dies gar nicht so genau wissen, und sagt "macht halt". Sind die Voruntersuchungen (CT) aussagekräftig genug, reicht dies für eine OP-Planung.

Nach der OP wird das entnommende Gewebe in die Pathologie geschickt, um es feingeweblich zu untersuchen, damit stellt man fest welche Art von Gewebe es ist (Bezeichnung, Größe, Grading, usw.). Dies ist dann der Steckbrief des Tumors, nach dem sich alle weitere Maßnahmen richten. Das dauert in der Regel 6 - 12 Tage. Auch hier ist wieder Geduld gefragt, überstürzte Handlungen bringen nichts.

Es wird auch nach Metastasen gesucht, wenn nicht schon durch die verschiedenen CT's geschehen, um herauszufinden ob eine Metastasenchirurgie möglich und sinnvoll ist. Hier kommt es auf die Zahl, Größen und Lokalisationen der Metastasen an, welche weitergehende Maßnahmen man ergreift. jetzt sind wir aber schon wieder in dem Bereich der Spekulation, man muss erst das Ergebnis der Pathologie abwarten um weiteres zu Entscheiden. Vorher werdet ihr auch von den Behandlern keine Festlegungen erwarten können.

Noch ein kleiner Tipp für den Krankenhausaufenthalt. Lasst euch dort vom Sozialdienst beraten, falls dein Onkel eine Anschlussheilbehandlung möchte, könne die es für euch beantragen, außerdem hat dein Onkel ein Recht auf Anerkennung des Schwerbehindertenstatus, das kann auch über den Sozialdienst laufen. So spart ihr euch Arbeit und Rennerei.

Gruß Jan
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