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Alt 07.03.2008, 12:40
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Orgelbass,
ich freue mich sehr über den Erfolg Deiner Mutter.

Natürlich ist es am Ende egal, was geholfen hat - für den Betroffenen.
Dem Arzt, der Medizin, der Wissenschaft sollte es nicht egal sein! Denn was einem Menschen geholfen hat, könnte auch vielen, vielen anderen helfen! Aber es ist ja nicht nur einer, es sind Tausende, Millionen, die eine Heilung erleben. Selbst dokumentierte "Spontanheilungen" gehen in die Tausende.

Ein "wissenschaftlicher Beweis": was ist das eigentlich?
Eine Statistik ist eine Anhäufung von Fällen und Zahlen. Eine Statistik ist niemals ein Beweis. Ein Mensch ist kein Fall und keine Zahl.
Ein Beweis ist nur das wert, was jemand bereit ist zu glauben!
(Ob die Erde eine Art Scheibe oder eine Art Kugel ist, kann ich nicht selbst beobachten, ich muß es glauben! Ich erlebe sie als krumme Scheibe. Allerdings gibt es Hinweise darauf, daß sie eine Art Kugel ist. Die Beobachtung wird also ergänzt durch Kopfarbeit.)

Auch die "unheilbare Krankheit" ist ein Nonsens, denn der Mensch will geheilt werden, niemals die Krankheit.
(Was ist das: eine heile Krankheit?)

Du hast, soweit ich mich erinnere, nie über eine Verzweiflung deiner Mutter geschrieben. Also hielt sich die Angst doch wohl in Grenzen. (Zitat: "Angst fressen Seele auf.")
Deine Mutter kam mit großer Begeisterung von der Filderklinik zurück. Da war doch die Lebensfreude wieder da!
Kann das ohne Wirkung bleiben?
Es gibt zu wenig Ärzte, die sich für die psychischen Faktoren einer multifaktoriellen Krankheit interessieren.
Da reden die Leute von Glückshormonen und schließen eine Wirkung aus!?

Daß die Mistel vielfältige Wirkungen hat, ist hinlänglich nachgewiesen (beobachtet) worden.
Zudem halte ich die Kombination der Angiogenesehemmer mit der Mistel für sehr vorteilhaft.
Weil sich hierbei unterschiedliche Wirkungsmechanismen egänzen!

Wie sehr Verlust oder Beeinträchtigung der psychosozialen Einbindung in Familie und Gesellschaft einer Krebserkrankung förderlich sein können, ist von Psychologen vielfach beobachtet (nachgewiesen) worden.
Ebenso kann umgekehrt das Wiederfinden eines Lebenssinnes hilfreich bei der Heilung sein.
Für mich ganz persönlich geht es nicht nur um körperliche Heilung, sondern vorrangig um das Wiederfinden des seelischen Gleichgewichts. Der Krebs kommt ja aus mir, ist kein "dummer Zufall". Nichts geschieht ohne Grund. Also forsche ich danach.

Die Aufforderung: "Du mußt nur glauben" (an die Heilung) ist extrem problematisch. Sie enthält 3 Fehler!
1. "Müssen" hat mit Glauben gar nichts zu tun.
2. "nur" suggeriert, daß es eigentlich sehr einfach ist.
3. "Glauben" ist ein sehr persönlicher und sehr unterschiedlicher Umgang mit dem materiell nicht faßbaren. Es hängt auch mit dem individuellen Vorstellungsvermögen zusammen.
Psychologen haben beobachtet, daß Glauben im religiösen Sinn lebensgefährlich sein kann. Wer die Verantwortung für das eigene Leben vollständig an Gott (?) abgibt, hat die eigenen Anstrengungen für eine Gesundung aufgegeben.

Dem Satz von Bert Brecht "Wer kämpft . . ." kann ich für meinen Umgang mit dem Krebs nicht zustimmen. "Verlieren" kann man nur bei einem Kräftemessen, einem Kampf mit einem Gegner. Wenn ich nicht kämpfe, kann ich auch nicht verlieren. Mein Krebs ist mir kein Gegner oder Feind. Mein Krebs ist mir ein Lehrmeister. Ich höre nicht auf zu lernen . . . Und "Nichtgesunden" oder Sterben bedeutet mir nicht Niederlage oder Versagen.
Daß ich irgendwann hinübergehen werde in eine andere Welt, die wir uns oft schöner als diese sicht- und spürbare vorstellen, daran habe ich keinen Zweifel, das ist mir auch kein Problem.

Ich wünsche Deiner Mutter weitere Gesundung, nebenwirkungsarme Therapie und gleichzeitig viel Lebensfreude.
Und der ganzen Familie eine glückliche Zeit.
Liebe Grüße
Rudolf

Geändert von Rudolf (09.03.2008 um 11:55 Uhr)
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