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Alt 09.12.2012, 23:47
larap larap ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Ihr Lieben,
habt Dank für euren Beistand, eure Worte...
@Puppe, bei meiner Mutter war es ja anders herum: erst Cisplatin & 5FU: gute Erfolge, aber zu viele Nebenwirkungen. Dann nur 5FU und Herceptin: Stillstand des Magenkarzinoms, aber Explosion der Metas in der Leber, jetzt Irinotecan mit 5FU & Herceptin: Durchfälle und alles weitere auch. Jetzt hat sie Pause und liegt nur noch im Bett. Die Durchfälle machen sie fertig, sie fühlt sich nur noch müde und schlapp. Aufgrund der miesen Diagnose und ganz klaren Ansage 'unheilbar' war ich von Anfang an kritisch gegenüber der Chemo und habe zumindest bewirken können, dass sie sich gegen Cisplatin durchsetzt. Irinotecan wurde als gut verträglich angekündigt, dass es aber (bekannterweise) zu diesen argen Durchfällen kommen kann, die einem ohnehin schon geschwächten Körper den Rest geben können, wurde ja erstmal als 'Infekt' abgetan. Ich hätte eine reine Schmerztherapie befürwortet, aber im Endeffekt muss sie entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte und da sie nun einmal sehr 'Weisskittel'-hörig ist, zweifelt sie deren Entscheidungen erstmal nicht an. Und so wurde ihr zu Beginn der Therapie auch glaubhaft gemacht, dass man wirklich damit aufhört, wenn es nichts mehr bringt. Die Ironie an der Geschichte ist, dass es ihr im KKH zur stationären Chemo dann immer ganz gut geht und ich somit den Ärzten ihren Blick auf meine Mutter auch im Grunde nicht vorwerfen kann, die immer wieder betonen, dass es ihr gemessen zu der Schwere ihrer Krankheit doch immer noch recht gut ginge und sie auch noch eine relativ gute Lebensqualität habe. Es ist eine Krux.
Diese Woche hat sie Pause. Nächste Wochen stehen turnusmäßig die Untersuchungen (Spiegelung, CT) an und die Ärzte sind sehr gespannt auf die Ergebnisse, denn ihnen ging es ja nun darum die Metastierung in der Leber zu stoppen. Angeblich ist dann noch am 21.(!) eine Chemo geplant, bevor es im neuen Jahr regulär weitergeht. HALLO??? Am 21.??? Damit sie also über Weihnachten wieder die volle Breitseite Nebenwirkungen erfährt? Ohne mich! Ich habe ihr ganz klar gesagt, dass ich das nicht gut heisse...und sollte sie sich bis dahin ein bisschen erholt haben, sowieso schon mal garnicht. Ich werde morgen unseren gemeinsamen Hausarzt aufsuchen und um Rat bitten. Ich finde ihre Onkologen inzwischen so unterirdisch, dass ich mich garnicht mehr mit ihnen auseinander setze und unseren HA als 'Vermittler' einsetze, was ganz gut funktioniert. Er kümmert sich jetzt auch verstärkt um ihre Nebenwirkungen.
Parallel erschleichen mich aber nun natürlich auch die Gedanken, ob es jetzt der Anfang vom Ende ist, ob es jetzt ganz schnell gehen kann, wird??? Bisher ist sie ja noch zu Hause und ich unterstütze sie so gut ich eben kann und nehme ihr vieles ab, aktuell ist sie kaum in der Lage sich selbst Essen zu zubereiten. Um einen Hospizplatz habe ich mich schon im Juni gekümmert, da es ihr Wunsch war. Aber bisher war der Gedanke noch so fern, das sie einen Zustand erreichen könnte, wirklich dorthin zu müssen. Dann frage ich mich wieder, ob es nur mein Wunschgedanke ist, das sie auch wieder besser zurecht kommt...wenn doch nur der Durchfall erstmal in den Griff zu kriegen wäre...!? Donnerstag & Freitag im KKH war sie wirklich (wieder) ganz gut drauf...jetzt ist sie wieder nur ein Häufchen Elend. Man ist das eine Scheisse!
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