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Alt 06.12.2012, 10:28
puppe88 puppe88 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Lara,

für mich liest sich das ziemlich deutlich raus, dass die Chemo deiner Mama ganz arg zu schaffen macht.
Mein Vater war damals (er hatte Magenkrebs mit Bauchfell und Knochenmetas, der Magen blieb drin wegen den bei der OP erkannten Bauchfellmetas) sehr kämpferisch - er wollte soviel Zeit wie möglich raus holen. Und dann kamen die verschiedenen Chemos.
zuerst Irinotecan und 5 FU, da hielten sich die Nebenwirkungen noch einigermaßen in Grenzen. Dennoch lag er viel herum, weil ihm einfach die Kraft fehlte und sein Ehrgeiz, noch sovieles anzupacken litt bereits erheblich.
Leider stellte man nach 3 Monaten fest, dass die Chemo GAR nix gebracht hatte und er bekam Cisplatin. Und dann ging es nur noch steil bergab....
Ich habe damals bereits versucht, ihm die Chemo auszureden (bin selber Krankenschwester und wusste, was auf ihn zukommt), aber er wollte ALLES probieren.
Manchmal denke ich, er hätte noch länger und wesentlich "besser" leben können, wenn er die Chemo weggelassen hätte.
Jedenfalls blieb mit den Nebenwirkungen auch sein Kämpfergeist auf der Strecke - was ich absolut nachvollziehen kann.
Deine Mutter hat nun seit Wochen auch immer wieder mit diversen Beschwerden zu kämpfen. Wie könnte man es ihr verübeln, dass der Lebenswille dabei nachlässt.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass sie sich nach der Chemo auch noch einmal "erholt" und sie wieder Kräfte mobilisieren kann.
Die Frage ist halt, wie lange sie die Chemo durchziehen will (bzw. soll).
Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Chemo ihr noch "helfen" kann. Das ist das Fiese am Magenkrebs, wenn er bereits im Bauchfell angekommen ist.
Wenn es meine Mutter wäre, würde ich versuchen, ihr die Chemo auszureden, soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und langsam in Richtung Palliativpflege bzw. Hospiz zu planen.
Leider kann es dann manchmal ganz schnell gehen, dass sich der Zustand massiv verschlechtert.
Es tut mir Leid, dass ich so negativ durchklinge, aber ich setze mich seit 5 Jahren mit dieser Krankheit auseinander und habe einiges mitbekommen...
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