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Alt 15.03.2004, 12:56
Gast
 
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Standard Hoffnung für viele mit Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Hallo alle zusammen!

Ich mach’ jetzt mal den offiziellen "Ukrain-Spielverderber".
(es ist aber immer noch nur meine Meinung. Jeder muss
sich selbst ein Bild machen, was er gut findet - oder nicht!)

Bitte seid vorsichtig und skeptisch bei Ukrain (Schöllkraut)!

Es haben sich einige hanebüchene Abläufe bei den Zulas-
sungsbemühungen für Ukrain abgespielt, die NICHT ver-
muten lassen, das hier alles mit rechten Dingen zugeht.
(Ich gebe das hier aus dem Gedächtnis wieder, die dazu-
gehörigen Fachartikel werde ich aber raussuchen und bei
Bedarf als Quellenangabe zur Verfügung stellen.)

Die Österreichische Vertreiberfirma hat gegen einige Ge-
pflogenheiten im Zulassungsverfahren grob verstossen.
Z.B. haben sie Anzeigen in Laien-Magazinen geschaltet,
bevor die ersten Studienergebnisse bekannt waren. Unter
seriösen Beobachtern gilt das als Abzockerei, da immer
zuerst die Fachpresse informiert werden soll, um der
Wissenschaft Gelegenheit zu geben, zu den Ergebnissen
Stellung zu beziehen.
Die berühmt gewordene Studie durch Prof.Dr.Beger in Ulm
(der ja bekanntermassen einer der herausragenden Medi-
ziner im Bereich Pankreaschirurgie ist.) in der die angeblich
überragende Wirksamkeit von Ukrain belegt worden sein
soll, wurde von nahezu allen Verbänden ziemlich verrissen:

Auszug aus einer AKODH-aktiv-Dokumentation
(Arbeitskreis Komplementäre Onkologie Dt. Heilpraktiker e.V. )


DER ARZNEIMITTELBRIEF (AMB) 10/01, „Kleine Mitteilungen“:

Ukrain – „vom Naturheilmittel zum Zytostatikum“

Unter diesem Motto hat am 18. Oktober 2001 in Neu-Ulm eine Pressekonferenz stattgefunden, zu der leitende Ärzte der Abteilung Allgemeinchirurgie der Universität Ulm eingeladen haben. Die Ulmer Mediziner haben den Operationssaal verlassen und nach eigenen Aussagen in dreijähriger Forschungsarbeit „den Wirkmechanismus von Ukrain bis auf die molekulare Ebene aufgeklärt“. Darüber hinaus haben sie eine monozentrische randomisierte dreiarmige Studie bei 90 Patienten mit fortgeschrittenem und nicht-operablem Pankreaskarzinom durchgeführt und angeblich zeigen können, dass „eine zusätzliche Medikation mit Ukrain, zusätzlich zur bisherigen Standard-Chemotherapie (Gemzitabin), einen großen Fortschritt in der mittleren Überlebenszeit unter Erhaltung der Lebensqualität bringt“. Diese Pressemitteilung der Ulmer Chirurgen ist sehr ungewöhnlich, da über experimentelle und klinische Daten berichtet wird, bevor diese Ergebnisse in einer seriösen medizinischen Fachzeitschrift publiziert wurden und die Richtigkeit dieser Aussagen durch unabhängige onkologische Experten überprüft werden konnte. Wir warten mit Spannung auf die Publikation dieser bemerkenswerten Ergebnisse („Medikation mit Ukrain verlängerte die mittlere Überlebensdauer der Patienten von 5 auf 10 Monate“) in einer medizinischen Zeitschrift. Bis dahin lehnen wir (vgl. AMB 1999, 33, 63 und 2001, 35, 64) ebenso wie die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte den Einsatz von Ukrain bei Tumorpatienten mit aller Entschiedenheit ab, da aussagekräftige präklinische und klinische Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit dieses Präparates nicht vorliegen (1,2).

Kürzliche Bemühungen einer onkologischen Arbeitsgruppe in Großbritannien, die Wirksamkeit von Ukrain bei Patienten mit unterschiedlichen soliden Tumoren im Rahmen einer Phase-II-Studie zu überprüfen, waren leider an fadenscheinigen Argumenten des Vertreibers von Ukrain gescheitert (3,4).

***

Seid bitte vorsichtig bei diesem Medikament dass immer noch
von vielen Verbänden sehr kritisch gesehen wird!

Gruss an alle, ole
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