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Alt 16.01.2014, 08:38
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Kathi,

mein aufrichtiges Mitgefühl zum Tod deines Papi's. Einen wichtigen Menschen zu Weihnachten zu verlieren, stelle ich mir auch grausam vor. Es ist doch das Feste der Liebe und Familie. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Ich kann dir nur sagen, es wird ein wenig besser, auch wenn es sich manchmal anders anhört. Aber seit Weihnachten geht es mir besser, das ändert nichts daran, dass ich Mami unendlich dolle vermisse. Es gibt auch immer wieder Momente und Gedanken, die man gar nicht erwartet und dann fällt man zusammen.

Zum Beispiel habe ich gestern wie Grey's Anatomy gesehen. Hatte mich auch voll gefreut, dass es wieder anfängt, aber schon letzte Woche habe ich gemerkt, es ist nicht mehr das gleiche. Und gestern starb dann dieser Mann... Ich sah im Hintergrund den Monitor, ich sah die Atmung bei ihm kurz bevor das Herz aufhörte zu schlagen, diesen letzten Seufzer bevor man geht und das versetzt einen so extrem in die Lage zurück, und plötzlich steht man wieder in diesem Loch. Und dann die Lehrerin. Bei ihr wurde Krebs im Endstadium diagnostiziert. Sie hat ihre Kinder/ Schüler geliebt und es war so schrecklich für sie zu wissen, dass sie nie wieder lehren wird. Und dann erinnere ich mich, dass meine Mama's erste Frage an den Arzt war, wann sie wieder arbeiten kann. Sie war Horterziehrin und sie hat die Kindert geliebt und sie wurde geliebt....
Diese tolle Sendung ist nun eine schwere Kost geworden, in ihr steckt viel mehr Wahrheit als ich vorher je gedacht habe....

Und so kommen immer wieder die Momente, die einem aus dem Alltag reißen, der zurück gekehrt ist. Aber so soll es auch sein... denn sie leben in unseren Herzen weiter....

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Meine geliebte Mami,

lang habe ich mich nicht mehr gemeldet. Jeden Tag zünde ich hier auf Arbeit für dich eine Kerze an. Jeden Tag denke ich an dich und frage mich, was du mir in bestimmten Situationen raten würdest.
Wir haben nun eine neue Wohnung gefunden, aber das weißt du ja sicher schon. Es ist schwer. Ich freue mich auf die neue Wohnung, aber sie zeigt noch einmal mehr, dass das Leben weiter geht, das wir neue Ziele im Leben haben, ABER auch, dass alles ohne dich geschieht. Am Samstag waren wir in Möbelhäusern nach Küchen gucken und ich erinnere mich noch so genau an letztes Jahr, als wir zu zweit loszogen, um für dich und Papa, eure Wohnung nach Möbeln zu schauen. Und wie du vor 3 Jahren an meiner Seite standest und mich bei meiner Einrichtung der Wohnung begleitet hast. Und es tut so weh, dass du nicht mehr dabei sein kannst.

Papa fällt immer mehr in ein tiefes Loch. Er ist so antriebslos. Kann sich zu nichts aufraffen. Ich habe deine Psychoonkologien gemailt und sie hat so lieb geantwortet. Mama, du warst schon immer beliebt, immer und überall.
Am Samstag war ich dann auch Tantchen im Krankenhaus besuchen. Es fiel mir echt schwer.

Ich habe mal mit Lydi den Tag festgestellt, dass jetzt dein letzter Block Chemo laufen würde, wenn alles gut gegangen wäre. Dann wärst du jetzt vllt fast "heil" gewesen. Mama, ich kann es nicht begreifen, warum es ausgerechnet dich treffen musste. Ich verstehe diese Welt nicht.

Mami, ich vermisse dich so sehr!
Deine kleine traurige Tochter!
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Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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