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Alt 12.12.2003, 11:39
Gast
 
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Standard Diagnose follikuläres Non Hodgkin Lymphom was nun?

hi tanja,

das mit dem "schicksal in den türmen" war etwas übertrieben formuliert. ich habe aber kein problem mit der ganzen sache umzugehen. dafür bin ich wohl auch ein rational-geprägter mensch. bevor ich in einem vorortkrankenhaus falsche diagnosen oder therapievorschläge bekomme wende ich mich lieber an die profis. und die sitzen nun mal in der uni-klinik. mein dad ist damals bei einer bypass-op gestorben, weil sein herz zu schwach war, nach gelungener op wieder anzufangen zu schlagen. damals war die herrschende wissenschaftliche meinung, dass ein krankes herz behutsam operiert werden muss und zeit keine rolle spielt, weil es gut wäre eher länger an der herz-lungen-maschine zu hängen. das war damals eine falsche einschätzung. kurz danach haben amerikanische wissenschaftler herausgefunden, dass mit jeder minute, die ein krankes herz länger an der herz-lungen-maschine hängt, die aufwachchancen sinken. ich lese manchmal ein paar dinge zu dem thema. heutzutage würde mein dad vermutlich eine routineop vor sich haben, aber damals steckte man auf dem gebiet noch in den kinderschuhen. für meine mum ist es zurzeit hart. sie hat mit 36 ihren mann verloren, als er 37 war, und nun droht ihr sohn an einer beschissen krankheit zu sterben. naja, sie lässt sich in meiner gegenwart nicht viel anmerken, aber ich kenne ja meine mum.

nun aber mal zu anderen themen. zur krankenkassen-geschichte folgendes: mich betrifft es auch, da ich nicht privat versichert bin. habe es vor einigen jahren abgelehnt und bin im grunde auch heute nicht ärgerlich darüber. was das draufzahlen angeht, so muss ich mal etwas zur gängigen medienberichterstattung sagen. es läuft dort eine für mich nicht nachvollziehbare ausschlachtung lediglich einer seite der medaille. ok, was die medien große berichten stimmt soweit auch: ich zahle pro quartal, einmalig 10 €, wenn ich für fachärzte vorher eine überweisung meines hausarztes hole. (mache ich ja auch, kostet mich einen anruf und hole den überweisungsschein eben ab). dazu kommen 10 €, die ich beim zahnarzt je quartal, in dem ich hingehe, zu zahlen habe. darüberhinaus zahle rd. 10% mehr für medikamente im vergleich zu heute. das ganze ist nun ein rechenexempel. eines ist klar: die krankenkassen haben mittlerweile hohe defizite. das liegt einzig und allein daran, dass wir (alle versicherten) höhere ausgaben verursachen als einnahmen da sind. es muss also etwas passieren: nun ist folgendes angedacht: nach einer konsolidierungsphase wird garantiert, dass der beitragssatz für die krankenversicherung um 1%-punkt sinken wird. wenn das stimmt, und man die oben genannten ausgaben einmal aufaddiert: ich gehe vermutlich jedes quartal zum hausarzt und zweimal im jahr zum zahnarzt, macht 60 €. alle facharztbesuche kosten mich nichts, wenn ich eine entsprechende überweisung vom hausarzt habe. jetzt zahle ich noch etwas mehr als früher für die benötigten medikamente. da kann ich noch nicht genau sagen, was ich langfristig brauche. ich galube ich werde ein medikament nehmen müssen, um die schildrüse zu unterstützen, da die durch die bestrahlung in mitleidenschaft gezogen wird. was aber jetzt in der presse immer verschwiegen wird, ist die private einnahmeseite. wenn ich jährlich ein prozent weniger in die krankenversicherung einzahle, habe ich bei meinem derzeitigen gehalt rd. 450 € p. a. eingespart. dies muss natürlich noch um individuellen grenzsteuersatz bereinigt werden, am ende habe ich jedoch grob berechnet ca. 270 € mehr im in der tasche. ziehe ich jetzt die 60 € ab, bleiben 210 €. wenn meine heutige zuzahlung für medikamente im jahr 2100 € betragen würde, wass sie natürlich nicht beträgt, dann wäre ich zukünftig bei +-0.
natürlich sieht das blatt etwas anders aus, wenn man geringe jahreseinkommen betrachtet. jedoch darf ja auch eine obergrenze von 2% des jahresbruttgehaltes nicht überschritten werden. ich finde, man muss nicht nur das negative, sondern auch die andere seite der medaille mal berechnen. ups, jetzt ist das aber ein bisschen lang geraten.

wieso wird bei dir denn erst am monatg ein ct gemacht? oder ist das schon ein weiteres zur verlaufskontrolle? bei mir haben sie nämlich einen tag nach der mitteilung meiner diagnose sono und ct, und zwei tage danach die knochenstanze gemacht. ach ja, knochenstanze, bei mir war das wirklich nicht so wild. die haben mir kurz vorher ein leck-mich-am-arsch-mittelchen gegeben und ich habe wohl die ganze zeit nur blödsinn erzählt. als die ärztin sagte, sie müsse einen kollegen holen, weil sie nicht genug kraft hat, um in's becken zu kommen, muss ich wohl gesagt haben: gut, das war ihre chance, jetzt legen sie sich hier hin und ich gucke mal, ob ich bei ihnen reinkomme. dann hat die ganze anwesende ärzte- und schwesternschaft lachen müssen. also, dies mittel war ganz gut.

so, bis später mal, sollten wir nichts mehr vorher von einander hören, viel erfolg und glück für das ct am montag. auf das sie nichts finden werden!

schöne grüße
frank
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