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Alt 22.07.2008, 09:06
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
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Standard AW: Wie lange noch?

Guten Morgen in die Runde,

ich darf euch von den Neuigkeiten, die es gibt, berichten?

Gestern habe ich meinen Vater in die Klinik zum Diagnose-Gespräch begleitet. Es handelt sich um ein nicht-kleinzelliges Bronchialcarcinom; Adenocarcinom, Stadium IV, LWK 1.

OP ist nicht möglich, da man quasi die komplette Lunge inkl. Bronchien entfernen müsste.

Am Donnerstag ist die erste Chemo (6 Zyklen sind angedacht) mit Cisplatin plus Gemcitabin.

Soweit zu den Fakten.
Ihm geht es den Umständen entsprechend schlecht. Er bekommt - scheint mir - immer weniger Luft. Selbst im Sitzen, wenn er gar nichts macht, schnauft bzw. hechelt er richtig. Die Diagnose hat er gefasst aufgenommen, die Chemo will er machen, vor den Nebenwirkungen hat er keine Angst "selbst wenn ich was merke, dann muss ich da durch"... ich weiß nicht, ob er sich wirklich darüber im Klaren ist, dass er eine Chemo bekommt und keine Kopfwehtablette - oder ob er es verdängt. Nach wie vor redet er ja gar nicht mit mir über seine Ängste, Gefühle...

Was mich ein bisschen aufgeregt hat, waren diese schwammigen Aussagen des Arztes. Ich habe natürlich wissen wollen, was wir wie vorbereiten und organisieren sollten, wenn er die Chemo (ambulant) bekommt. Ob er Betreuung braucht oder nicht - ich müsste dann zu ihm ziehen und müsste für tagsüber einen Pflegedienst organisieren bzw. die Verwandten aktivieren, dass zumindest vor- und nachmittags jemand nach ihm schaut und ich dann eben abends da bin. Der Arzt meinte, dass bräuchten wir nicht, da versucht wird, dass die Nebewirkungen so gering wie möglich sind. Er muss sich schonen, kann aber durchaus alleine zurecht kommen. Alleine heißt, dass es reicht, wenn einmal am Tag jemand vorbeikommt und nach ihm schaut.
Das verstehe ich irgendwie nicht so ganz... Man kann doch nicht stillsitzen, abwarten und schauen, was passiert. So war aber die Aussage des Doc´s, wir sollten jetzt mal schauen, wie er die erste Chemo verträgt und dann könnte man immer noch organisieren... Das macht mir ganz furchtbar Angst, weil es sich so anhört, als würde er keinen zweiten Zyklus erleben.

Prognosen gibt es natürlich keine. Der Arzt sagt, er wäre unverantwortlich, uns irgendwelche Zeitangaben zu machen. Der Krebs ist nicht heilbar und unbehandelt wäre mein Paps innerhalb von 12 Monaten tot.

Habe Angst, vor dem was auf ihn zukommt, ob ich alles richtig mache und und und
Ich danke euch fürs Zulesen!!!

Ypsi
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