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Alt 23.01.2004, 21:00
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Standard Michi und Katschi.....

Liebe Dagi und alle andern

Du weisst, auch ich gehöre zu jenen, die manchmal in Michis Thread geschrieben haben,also in Wünsche für Michi und die gespendet haben und auch ich wurde via anonymer e-mails bösartig als Mittäterin der Michi bezichtigt.
Die Mitteilung, dass Michi gar nicht soooo krank ist, wie wir alle dachten, hat auch mich ziemlich aus der Bahn geworfen, obwohl mir schon länger Zweifel gekommen sind, an der ganzen Wahrheit ihrer Schilderungen.

Ich kann mir auch heute noch nicht recht erklären, wie sie so schreiben konnte, ohne wirklich betroffen zu sein. Sie hat sich wohl total mit unserem Leiden identifiziert. Trotz allem Erschreckenden für uns alle, die wir mit ihr beschäftigt waren, bleibt für mich der Eindruck, dass sie tief in ihrer Seele sehr einfühlsam ist.
Ausserdem kam der Spendenaufruf nicht von Michi persönlich, sondern von Freundinnen von ihr, die ihr und ihren Schilderungen wie ich und Du und andere hier vertraut und geglaubt haben und heute umso enttäuschter und verletzter sind, dass, was als Hilfe von ihnen geplant war, nun so in den Dreck gezogen worden ist.

Ich möchte damit Michis Verhalten keineswegs entschuldigen oder sie in Schutz nehmen, doch trotz der tiefen Verunsicherung meiner Gefühle, die ich ihr gegenüber hegte und die nun platt gewälzt am Boden liegen nahe der Depression, einfach gekränkt eben, muss ich mir doch eingestehen, dass Michi mir mit ihren Texten aus der Seele schrieb und mir geholfen hat.

Es gehört wohl der Vergangenheit an und bleibt doch immer gültig.

Ich trauere um die Michi, die es so irgendwie gab und doch nicht gab, und um all die Menschen hier, die durch diesen Vertrauensbruch gekränkt, verletzt und verunsicherter geworden sind, als sie durch die Krankheit selber eh schon waren.

Hilflos, weil ich gar nicht mehr weiss, wie ich zu Michi stehen soll. Ob ich innerlich toben und in Rage kommen soll, weil sie mich so hinters Licht geführt hat oder ob ich nicht einfach, gemäss meinem Naturell, das Schwere hinter mir lassen soll und mit einem leisen Danke auf den Lippen an sie und ihre feinfühligen Gedichte den endgültigen Abschied von ihr nehme - so als wäre sie gestorben.

Es ist schwierig für mich, denn ich habe mich von ihr, bzw. ihren Texten so verstanden gefühlt.
Das war so und das bleibt

Liebe Grüsse an alle.
Wünsche Euch Begegnungen, die ehrlich, einfühlsam und ermutigend sind

Ladina
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