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Alt 14.07.2011, 11:22
karlheinz 59 karlheinz 59 ist offline
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Standard AW: Cll 2 O-Studie

Hallo Jessica,
So sehr wie man sich auf den Entlassungstag freut, so sehr steigt auch die Sorge, wie daheim wohl alles weitergehen wird. So ist es auch bei mir gewesen. In der Klinik ist man sehr gut Versorgt und bekommt auf alle Veränderungen, schnelle kompetente Hilfe. Das alles fehlt plötzlich, wenn man Daheim ist. Ich habe versucht, die Verhaltensmaßnahmen, die mir von der Klinik angeraten wurden, so gut als möglich einzuhalten. Es ist eine gewisse Umstellung nötig, mit der Zeit werden diese Umstellungen jedoch absolute Normalität. Von der Klinik habe ich eine Notfall-Telefonnummer bekommen. Diese Nummer konnte ich bei Komplikationen zu jeder Tages und Nachtzeit anrufen, auch wenn es sich nur um „Kleinigkeiten“ handeln würde. Das hat mir in der Anfangszeit große Sicherheit gegeben. Habe dann die Nummer einige male in Anspruch genommen. Habe immer kompetente Antworten auf meine Anfragen bekommen. Zweimal musste ich sogar in der Klinik vorbei kommen, weil der Prof. sich selbst ein Bild von den Vorkommnissen machen wollte. Ist aber nie was Dramatisches gewesen.
Insgesamt finde ich, als Laie, das Blutbild Deiner Mutter gar nicht so schlecht. Ich glaube, dass der Genesungsprozess, bei Einigermasen stabilen Werten, daheim besser und schneller voranschreitet, als in der Klinik. Auch bei mir sind die Granulozyten nur sehr langsam angestiegen. Habe erst 2 Monate nach der Entlassung, Normalwerte im unteren Bereich bekommen. Auch die Anzahl der Spenderzellen hat sich höchst merkwürdig verhalten. Die Werte sind nach einigen Wochen angestiegen auf ca. 70% und sind 3 Wochen später wieder auf ca. 40% gefallen. Erst im Juli konnte ich erstmalig 100% erreichen. Laut den Ärzten wären Schwankungen immer möglich, aber als Patient ist man doch höchst verunsichert. Aktuell hat sich eine beginnende GVHD eingestellt. Am Montag sind die Auswirkungen so stark gewesen, dass die Ärzte das Immunsuppressiva wieder verordnet haben. So geht es auf und ab. Man muss viel Geduld haben. Aber insgesamt fühle ich mich sehr gut.
Ich wünsche Euch weiterhin einen guten, komplikationsarmen Verlauf.

Liebe Grüße
Karlheinz
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