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Alt 31.07.2018, 23:32
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Wie komme ich damit klar?

mit das Schwerste, das ich lernen musste, war Ruhe zu bewahren, bis eine wirkliche Diagnose da ist - bei mir lief anfangs Kopfkino ohne Ende und ich spielte alle denkbaren Möglichkeiten für wenn - dann durch.

letzten Endes bringt das alles nichts, es verschleißt nur Nerven und laugt einen aus.
Ich für mich arbeite viel mit dem Gelassenheitsspruch, bekannt von den Anonymen Alkoholikern, für mich hilfreich als "Sortier-Kriterium", ich bin übrigens nicht gläubig.

ich zitiere mal von wikipedia
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

jedes Mal, wenn ich mich im Warten verzetteln will, dann erinnere ich mich daran, dass ich weise sein will / wollte und die Diagnose erst hören wollte um sinnvoll agieren zu können.

Wenn eine Diagnose etwas später kommt als ursprünglich angedacht, so heißt das noch nicht automatisch, dass sie schlechter sein muss als gedacht.
Es bedeutet nur, dass das zu untersuchende Gewebe den Pathologen fordert und er seine Arbeit mit großer Gründlichkeit tut.


mir hat man übrigens einmal gesagt, ich werde die Einschulung meines Kindes, das zu dem Zeitpunkt grad in den Kiga gekommen war, vermutlich nicht mehr erleben.
Mein Tumor an der Zunge war bösartig und nicht vollständig operabel.
Seither ist viel Zeit vergangen, ich habe sogar das Ende des Studiums miterlebt und bin, wie Du liest, immer noch am Leben.
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