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Alt 20.01.2008, 12:59
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Beitrag AW: VORHER-NACHHER-Wie geht Ihr mit der Lebensumstellung um

Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal wünsche ich Euch einen wunderschönen Sonntag.

Vorher, was war da? Alles ging so schnell. Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum, Untersuchungen, Diagnose, Boden unter den Füßen weggezogen, Kräfte gesammelt, frei nach dem Motto: "Jetzt erst recht, ich lasse mich von so einem Tumor nicht mein Leben verbauen." Dann die 1. OP, leider konnte man mir in dem "normalen" Krankenhaus nur Teile des Netzes entfernen, weil man ansonsten zu viel hätte wegschneiden müssen. Nächste Hiobsbotschaft also, Achterbahnfahren zwischen Verzweiflung, Angst und Hoffnung sowie Kämpfergeist. So wie Du liebe Nikita, habe auch ich nicht selten in meiner Wohnung gesessen und mich gefragt, wie lange noch? Habe meine Kinder angesehen und meinen Mann und wieder die gleiche Frage gestellt.
Weiß auch heute noch keine wirkliche Antwort darauf, obwohl ja die 2. OP schon wesentlich mehr Erfolg gebracht hatte, immerhin konnte man den allergrößten Teil entfernen, bis auf die Resttumore am Darm, die kleiner als 2 cm sind. Wieder Hoffnung, aber manchmal bin ich auch heute noch niedergeschlagen, wie jetzt bspw. Was ist, wenn die Resttumore nicht auf die Chemo angesprochen haben? Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich nicht alles hinterfragt habe. Wieso bspw. meinte man in der Uniklinik, dass man ohne Darm nicht leben kann. Klar kann man das nicht, aber heißt das, dass die Resttumore so weit ausgebreitet sind oder vielleicht waren, dass man nichts wegschneiden konnte, weil man ansonsten den gesamten Darm hätte entfernen müssen, was ja nicht geht? Dann ist sie wieder da die Angst, was ist, wenn die Chemo nicht gewirkt hat?

Genaue Gewissheit werde ich wohl erst in ca. 6 Wochen haben, jetzt erst noch einmal im Februar eine Chemo, dann 3 Wochen später CT und TM. Aber auch ein TM und ein CT sind nicht unbedingt aussagekräftig oder?

Es ist eine blöde Krankheit und die Angst wird wohl immer irgendwie mitfahren. Ihr gebt mir hier Mut, aber einige müssen auch sehr leiden und das macht mich traurig.

Dabei braucht man Hoffnung und Zuversicht, soll jeden Tag genießen, wenn das immer so einfach wäre. Mir hat man übrigens auch schon die Frage gestellt: "Warum ausgerechnet Du." So ist es nun einmal und dachte ich am Anfang, ich würde so ziemlich allein da stehen, so weiß ich dank Euch, dass es nicht so ist. Ich habe auch gelernt, dass diese Krankheit individuell ist, es kann gut gehen, aber auch nicht. Manche Frauen müssen viel über sich ergehen lassen, manche haben Glück.

Nur meine Angst ist es im Moment, das die Chemo nicht angeschlagen haben könnte, daran mag ich nicht denken, aber ich denke dennoch daran und das macht mich schon mitunter ziemlich fertig.

Ich wünsche Euch allen noch einen wunderschönen Sonntag und danke, dass es Euch gibt, dass man sich austauschen kann und aussprechen, dass Ihr Trost gebt, ich wünschte, dass ich auch so viel Trost geben könnte, aber es ist leider nicht immer so einfach, weil man sich Gedanken macht und Sorgen.

liebe Grüße,

Eure Sternschnuppen Manuela
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