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Alt 17.09.2015, 10:26
Swabs Swabs ist offline
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Standard AW: Depression nach Krebsdiagnose?

Lieber BrandOn
Ich kenne dieses Gefühl von Traurigkeit auch. Es überkommt mich oft ganz plötzlich. Das kann bei der Arbeit sein, aber auch zu Hause oder unterwegs. Der Auslöser ist oft ganz belanglos, der Bus fährt mir vor der Nase weg oder jemand fragt mich, wieso dass ich nur Teilzeit arbeite, oder ich hab ein Dokumente verlegt, oder ich sehe meine Arbeitskollegen unbeschwert am Lachen.... Ich denke unsere Seele hüpft einfach etwas hinten nach. Ich war nach der Diagnose so geschockt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Mein ganzer Körper/Kopf hat auf "Notversorgung" umgestellt und all die vielen Ergebnisse und OP's sind völlig an mir abgeprallt. Als ich nach der OP zu Hause war, ist die ganze Ladung über mich hereingebrochen und ich hätte den ganzen Tag nur weinen können. Mittlerweile habe ich gelernt damit umzugehen und jeden Tag so zu nehmen wie er kommt. Ich suche mir für jeden Tag etwas aus, dass mir Freude macht, so kann ich mich etwas aus der Traurigkeit lösen.
Ich denke das Schwierigste ist anzunehmen dass nichts mehr so ist wie vorher und mit dem Gedanken an einen möglichen Rückfall zu leben. Der mögliche Tod ist plötzlich nicht mehr so weit weg, sondern vielleicht nahe.

Ich finde es gut wenn Du Dir zur Bewältigung einen Psychologen ins Boot holst und hoffe, dass Du bald eine geeignete Person findest.

Liebe Grüsse Swabs
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