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Alt 15.10.2015, 12:47
diejüngste diejüngste ist offline
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Standard AW: Bis zum Mond und zurück

Liebe Mama,

in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hab ich das erste mal von Dir geträumt, seit du weg bist. Max sagt zwar ich hätte schon öfter von dir geträumt, aber ich kann mich eigentlich nicht daran erinnern.

Wie auch immer, es war ein furchtbarer Traum. Eigentlich sogar ein Traum im Traum.
Zuerst hab ich geträumt, dass du stirbst. Ich hab mich wieder an diese furchtbare Angst erinnert, die ich um dich hatte. Und bin dann aber aufgewacht, zumindest dachte ich, ich wäre wach, und du hast noch gelebt. Du warst zwar krank, aber du warst noch am Leben. Du warst noch da.

Und als ich dann wirklich aus dem Traum erwacht bin war es kurz, als wärst du noch da. Für einen Moment hatte ich vergessen, dass du bereits gegangen ist, und umso schlimmer hat mich die Realität dann getroffen.
Und genau so ging der gestrige Tag dann weiter. Im Badezimmer hab ich erstmal einen Heulkrampf bekommen, weil mir so richtig bewusst geworden ist, dass es nur ein Traum war.
In der Arbeit hatte ich dann mein Gespräch mit meinen Chefs und ich habe ihnen von der Schwangerschaft und Peanut erzählt.
Klar hatte ich nicht erwartet, dass sei Freudensprünge machen, aber mit der Aussage von Herrn Kreiner hatte ich auch nicht gerechnet.
"Wir hätten Sie schon vor zwei Jahren rauswerfen sollen."

Mama, du kannst dir nicht vorstellen wie das für mich war. Ich dachte ich hör schlecht. Hab dann nochmal mit Bettina darüber gesprochen, die hat sich dann entschuldigt, meinte ihr Vater hätte nur einen schlechten Scherz gemacht und sie sind natürlich sehr zufrieden mit mir und wollen auch unbedingt, dass ich danach wieder zurück komme.

Soweit sogut, am Abend sind Max und ich zu dir in die Wohnung. Am 4. November kommt der Verlassenschaftskurator, unseren Bruder haben wir - trotz Artikel in der Krone (so peinlich) - nicht gefunden, also wird der Inhalt deiner Wohnung nun verkauft.
Ich habe nochmal alles aufgesammelt, was wir tragen konnten, aber es wird nie genug sein. Und es ging mir so unendlich schlecht. Ich habe so laut geweint und geschluchzt, am liebsten hätte ich den kompletten Inhalt deiner Wohnung mitgenommen.

Heute nach der Arbeit fahren wir zum Papa, Anja kommt auch mit, und wir werden ihm erzählen, dass er Opa wird. Ich wünschte so sehr ich könnte es dir sagen.

Ich vermisse dich so Mama.
Ich liebe dich unendlich.
__________________
meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=66377
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