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Alt 25.08.2004, 19:15
Gast
 
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Vera,

Danke für deine Antwort. Ich denke, ich verstehe nichts falsch.
Mein Vater hat es auch nicht leicht, aber immer noch recht bequem. Das Problem ist, dass meine Mutter seine Unterlagen durchsucht (worauf auch immer - es bringt nichts) und sehr an ihm hängt (benutzt immer noch Kosenamen). Das ist für ihn auch nicht leicht, zumal er in einer glücklichen Beziehung ist.
Mein Freund hört mir zu und hilft mir, trotzdem brauche ich Leute, die ähnliches erfahren haben, mit denen ich mich austauschen kann. Nicht nur über Krebs, sondern auch über die Trennung und den Umgang mit meiner Mutter. Noch habe ich die nicht gefunden.
Der Schritt mit der eigenen Wohnung ist für sie immernoch unüberwindbar. Im Vergleich ist es so, wenn man ein zweijähriges Kind alleine den Wochenendeinkauf machen lässt. Noch weitgehend unmöglich. Sie sagt zwar, dass sie ausziehen will, aber wirklich wollen tut sie dies nicht, zumindest sucht sie nicht intensiv und hat viel zu hohe Ansprüche.
Sie kümmert sich auch nicht um ihre Krankheit. Ich habe ihr die Adresse von einem Tumorzentrum gegeben, aber kein Interesse. Eine Therapie hat sie nach einem Treffen abgebrochen. Ich suche nach Mitteln und Tipps, die die Nebenwirkungen erleichtern, gebe sie ihr - nichts passiert.
Bis zu meinem Studium ist es noch ein Monat. Sie weiß, dass in in dieser Zeit noch mit ihr Möbel kaufen gehen kann, sie beim Einpacken unterstützen kann und ihr allgemein helfen kann. Wenn ich erst mal mit dem Stuidum anfange, habe ich den Kopf voll und muss mich an mein "neues Leben" gewöhnen.
Ich weiß nicht, wieviel Zeit sie noch braucht.
Meine Mutter hat kaum Hobbys. Sie ist gern im Garten (gibt es nicht in der Wohnung) und ihre Hauptbeschäftigung war Haushalt und ihr einziges Kind (ich). Mit den Kontakten ist es auch so eine Sache. So wie sie jetzt ist, wird sie kaum neue Leute kennenlernen. Denn dazu gehört die Bereitschaft Dinge einfach mal mitzumachen und auszuprobieren, Gesprächsthemen zu finden, offen für neues zu sein, nicht immer an den Ex zu denken....
Ich studiere Medieninformatik, komme aber ursprünglich aus dem sozialpädagogischen Bereich und bin vor kurzem geflüchtet.

LG
Nordlicht
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