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Alt 12.02.2015, 18:48
zarah zarah ist offline
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Standard AW: Tränenwegskarzinom

Hallo Liz,

wie kam es denn zu der Diagnose? Wurde Gewebe entnommen und histologisch untersucht? Wenn ja: welche Art Krebs (z.B. Plattenepithelkarzinom, Adenokarzinom etc.) wurde festgestellt?

Grundsätzlich fallen Tumore am Auge in die Rubrik "Kopf-Hals" oder (wie hier) "Mund-Kiefer-Gesicht". Zusammen mit der Krebsart selbst sind das die Suchstichworte, mit denen du im Netz nach Informationen suchen kannst. Es gibt ansonsten den Krebsinformationsdienst des DKFZ in Heidelberg, der auf seiner Website eine Menge Informationen bereitstellt. Und auch eine telefonische Sprechstunde anbietet, wo man zu vielen Fragen rund um eine Krebserkrankung sehr kompetent beraten wird. Link https://www.krebsinformationsdienst.de/

Ich lese ansonsten aus deiner Beschreibung zwischen den Zeilen so ein klein wenig heraus, dass du evt. Zweifel hast, ob der Vorschlag der Ärzte (keine OP, stattdessen Chemo) richtig ist. Ideal wäre es natürlich, wenn du genau diese Fragen den behandelnden Ärzten stellen könntest. Und von ihnen im Gegenzug umfassend Antwort bekämst, welche Gründe sie dafür haben, welche evt. dagegen sprechen, und wer evt. anders behandeln würde. Leider findet man solche idealen Ärzte und Gesprächsituationen im derzeitigen Gesundheitssystem nur selten.

Ich möchte dich nicht beunruhigen. Aber seitdem ich einen Anghörigen mehrere Jahre durch eine Krebserkrankung begleitet habe würde ich grundsätzlich bei jeder erheblichen Erkrankung folgende Punkte beachten:

- Bei wichtigen Terminen / Arztgesprächen wenn immer möglich dabei sein. Vier Ohren hören mehr als zwei.
- Gespräche in Stichworten mitschreiben und gemeinsam nachbereiten. Wenn es noch offene Fragen gibt: in einem weiteren Gespräch klären.
- Mir von allen wichtigen Unterlagen (Arztbriefen, Befunden, Untersuchungen) immer zeitnah Kopien geben lassen.
- Eine gravierende Erkrankung möglichst nicht im nächstgelegenen Feld-Wald-Wiesen-Krankenhaus behandeln lassen, sondern in darauf spezialisierten Zentren / Universitätskrankenhäusern. Auch wenn das weitere Wege für Besuche etc. bedeutet. Sollte das nicht möglich sein, dann zumindest für den folgenden Punkt an ein solches Zentrum gehen:
- Vor wichtigen Entscheidungen (die Entscheidung OP oder Chemo wäre beispielsweise eine solche) immer eine Zweitmeinung einholen. Dafür braucht man die kompletten bisherigen Befunde, und geht damit zu der Stelle, von der man die Zweitmeinung möchte. Ganz normal, auf Kassenkosten.

Vielleicht helfen dir diese Informationen ja schon ein bisschen weiter. Sonst frag gerne wieder (es gibt hier im Krebskompass übrigens auch eine spezielle Rubrik für Angehörige).

Alles Gute, zarah
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