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Alt 04.01.2009, 17:21
rachel81 rachel81 ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom, Entfernung Wächterlymphknoten und schwanger

Hallo JF,
leider kann ich dir nicht ganz recht geben. Natürlich ist es immer leicht, auf die Ärzte zu schimpfen. Allerdings ist das momentan auch wirklich gerechtfertigt. Meine Mama erkrankte an dem maligne Melanom ja ungefähr zum selben Zeitraum wie du und sie wurde in der Zeit auch in mehreren Kliniken betreut (als letztes auch in Frankfurt). Und was wir in den vier Jahren in den Kliniken alles erlebt haben, ist wirklich unfassbar. Ich kann wirklich mit einem guten Gewissen sagen, dass die Ärzte ziemlich viel gefuscht haben. Und jetzt wird meine Mama warscheinlich ihren 51. Geburtstag im Februar nicht mehr erleben. Ob das auch so gewesen wäre, wenn die Ärzte nicht so gefuscht hätten, kann natürlich keiner sagen, aber dennoch wäre alles vielleicht etwas anders verlaufen. Nichts desto trotz hat sie in der Zeit auch gute Ärzte kennengelernt, die wirklich um ein gutes Befinden meiner Mama bemüht waren. In Frankfurt allerdings gab es einen Arzt (sogar ein Oberarzt) der meiner Mama mit einer Chemotherapie behandeln wollte und auch sofort damit starten wollte. Erst nach Nachfragen meiner Mama, erklärte er ihr dann, dass sie ihr Leben nicht mehr retten können, da der Krebs schon an zu vielen Organen ist, sie könnten ihr Leben aber unter mieserablen Umständen eventuell verlängern. Als meine Mama sich dann bewusst gegen die Chemo entschieden hat, sagte dieser blöde A. von Oberarzt, sie müsste dann eben einen Heilpraktiker aufsuchen, wenn sie mit der Schulmedizin nicht zusammen arbeiten möchte. Sehr einfühlsam, denke ich. Ich kann halt wirklich jedem nur den Rat geben, wenn man am Krebs oder auch an einer anderen Krankheit erkrankt ist, sich so viel Wissen wie möglich selber anzueignen und auch immer mehrere Ärzte aufzusuchen. Lasst euch auch jede Behandlungsmöglichkeit genau erklären und fragt immer genau nach. Viele Patienten machen nämlich genau das. was die Ärzte sagen, ohne zu wissen, auf was sie sich einlassen. Ansonsten wünsche ich allen ganz ganz viel Kraft. Natürlich ist es gerade in so einer Situation sehr schwer, auch noch von seiner Schwangerschaft zu erfahren, aber vielleicht schenkt einem ja so eine Schwangerschaft auch neuen Lebensmut. Ich selber bin auch schwanger (allerdings schon in der 40. SsW), aber ich weiß, dass meine Mama kämpfen wird um zumindest ihre Enkeltochter noch einmal im Arm halten zu können.
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