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Alt 16.10.2002, 18:18
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo Karin,

Friede? Wieso das? Hatten wir denn Krieg?

Ich habe mir grad eben deine Antworten durchgelesen und es haben sich bei mir einige Fragen aufgetan.

Du schreibst, daß die Leute, bei denen du gedacht hast, daß du auf sie bauen könntest, sich wegdrehen bzw. Sprüche loslassen, wenn du über deine Ängste reden möchtest. So soll es natürlich nicht sein, insbesondere nicht bei Leuten, denen man vertraut, die Freunde sind. Aus der Sicht eines Angehörigen gebe ich da aber auch noch etwas zu bedenken: Zeigst du diesen Leuten wirklich, daß du reden möchtest, daß du jetzt grad ein Tief hast und jemanden brauchst, der dich da wieder herauszieht? Oder machst du vielleicht nur Andeutungen und hoffst darauf, daß da jemand ist, der dich fragt: 'Karin, was ist los? Geht's dir nicht gut?

Du hast recht, ich habe gesagt, daß die Krankheit nicht im Mittelpunkt stehen darf, nicht für den Betroffenen und auch nicht für den Angehörigen. Du schreibst daraufhin, daß du dich damit nicht in den Mittelpunkt stellst. Das sind doch aber ganz verschiedene Dinge. Ich habe gesagt, daß für den Betroffenen die Krankheit nicht im Mittelpunkt stehen darfst. Du aber sprichst davon, dich mit der Krankheit in den Mittelpunkt zu stellen oder eben auch nicht - wahrscheinlich meinst du deine Familie, deinen Freundeskreis, etc. Ich habe momentan den Eindruck, daß für dich die Krankheit im Mittelpunkt steht. Alles scheint sich bei dir um diese Krankheit zu drehen, die Krankheit scheint dich zu beherrschen. Da habe ich eine Frage:

Was bedeutet Krebs?

Am Rande: Dein Ton ist schon in Ordnung. Ich finde nur, daß das, was du sagst, inhaltlich nicht sonderlich viel ist -wenig aussagekräftig bzw. überzeugend. Aber da gebe ich zu, daß das aus der Sicht des Betroffenen vielleicht auch anders beurteilt werden kann.

Die Diskussion, die du mit Lillebror geführt hast, habe ich mir grad auch angeschaut. Aber das soll hier ja nicht Thema sein.

Ineressant fand ich den folgenden Satz von dir:
"Da er sich selbst aber offensichtlich nicht angegriffen gefühlt hat (und es von mir auch nie so gemeint war, siehe meinen letzten Eintrag), frage ich mich, warum DU so scharf reagierst???"
Ich reagiere doch aber überhaupt nicht scharf. Ich habe doch nur meine Meinung zum Thema und zugegebenermaßen auch zu deinen Antworten gegeben - versucht, eben auch mal die Sicht eines 'nur' Angehörigen rüberzubringen. Du bist mir mit deinen Worten besonders aufgefallen. Was daran war denn scharf? Oder besser: Was hast du als scharf aufgefasst?

Und eine Abschlussfrage habe ich noch: Du schreibst viel über die Leute, die sich wegdrehen, wenn du reden möchtest, die sich nicht mit deiner Krankheit auseinander setzen wollen oder auch können. Rein aus Interesse: Wie begegnest du diesen Leuten (aus deinem Umfeld, also den Leuten, bei denen du geglaubt hattest, daß du auf sie bauen könntest)? Sagst du es Ihnen? Oder wie machst du das? Ich kann mir vorstellen, daß das eine ziemlich bittere Erfahrung ist.

Liebe Grüße
Insonmia

Auch an dich, Susanne, viele Grüße. Ich finde es schön, daß dich mein erster Beitrag dazu bewogen hat, deine Meinung auch ins Forum zu stellen. Ich hoffe, man liest sich noch mal.
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