Liebe Brynja,
das ist ein schwieriges Thema, finde ich..
.
Ich erzähle Dir jetzt einfach mal meine Gedanken und Erfahrungen dazu.
Ich habe die Diagnose an einem 15.ten erhalten und wurde am 23.ten schon brusterhaltend operiert. Grad mal 8 Tage lagen zwischen der Diagnose und der OP. Kein Gespräch über die Möglichkeit einer eventuell neoadjuvanten Chemo, kein Gespräch über die Möglichkeit, eventuell die ganze Brust zu entfernen... Und, ehrlicherweise, auch kein Gedanke daran von mir.
In der heutigen Nachbetrachtung empfinde ich diese Woche als viel zu kurz, um Entscheidungen zu treffen, um sich überhaupt selbst erstmal in das "Thema" Brustkrebs einzufinden und zu informieren.
Damals konnte es alles nicht schnell genug für mich gehen..
... Ich wollte "sofort" und "schnell" eine OP und überhaupt
raus mit dem Kram...
Manchmal denke ich, es wäre doch so gut, wenn man in dieser akuten Zeit schon die Erfahrung und das Empfinden hätte, welches man eventuell nach über 2 Jahren hat.. Aber "hätte", "wäre" und "könnte" sind eh nur unnutze Gedankenspiele..
Ich würde mich
heute anders entscheiden. Ich würde mir heute die befallene Brust komplett entfernen lassen.
Aber das sage ich, ohne die eigene Erfahrung des Brustverlustes, und einzig aus meinem eigenen Gefühl, dass ich seit dem kein "sicheres" Gefühl mehr habe. Meine Brust ist komplett von Narbengewebe und "Olzysten" durchzogen. Es wäre mir heute lieber, sie wäre nicht mehr da.
So, das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und Empfindungen.
Ich hoffe für Dich, dass sich auch noch Frauen melden, die keine "Entscheidungsmöglichkeit" hatten, und ihre Brust leider hergeben
mussten. Vielleicht gibt es dann noch ganz andere Gedankenanregungen für Dich.
Ich wünche Dir für Deine Entscheidung viele Informationen und alles Gute
Katharina