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Alt 09.01.2024, 21:53
Bernd115 Bernd115 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Leider auch hier

Hallo Furby84,
danke dass du dir Zeit genommen hast zu antworten.

Zitat:
Zitat von Furby84 Beitrag anzeigen
Ich bin 39 Jahre, war also als ich den Primärtumor bekam 37. Halt so ein typisches HK Alter
2 Wochen nach dem ich den Tumor getastet habe wurde ich 55. Den Geburtstag wollte ich nicht feiern, meine Frau wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts von meinem Verdacht.
Da ich kurz vorher die Meniskus-OP hatte konnte ich das als Ausrede benutzen.

Zitat:
Zitat von Furby84 Beitrag anzeigen
Man muss tatsächlich für sich versuchen, dass Thema immer etwas in den Hintergrund zu schieben. Klingt natürlich immer leichter gesagt al getan. So viel Ablenkung wie möglich.
Die andere Seite ist natürlich: Niemand der nicht selber in der Situation Diagnose Tumor war, kann wirklich nachvollziehen was in einem vorgeht. Von dem Moment an, an dem der Arzt sagt "Sie haben einen Tumor" bis zum endgültigen Ergebnis, der Therapie oder ggfs. Nachsorge. Das ist eine Ausnahmesituation in die sich niemand reinversetzen kann. Weiß deine Frau über deine Ängste und Sorgen genau bescheid? Also sprichst du tatsächlich darüber oder hälst du dich vielleicht unbewusst zurück? Bei mir ist es z.B. so, dass ich eher der Typ bin, der da alles in sich reinfrisst. Somit weiß man dann leider auch nie, woran man bei mir wirklich ist. Nach außen hin denkt man "hey, der kommt top klar damit". Innerlich sieht es halt anders aus. Vielleicht wäre das ein guter Ansatz, ganz klar darüber zu sprechen, was aktuell in dir vorgeht.
Eigentlich habe ich das ganze schon 2004 mit Dickdarmkrebs durchgemacht. Damals hatte ich ein bösartiges Karzinom. Der Dickdarm und über 100 Lymphknoten wurden entfernt. Lymphknoten waren zum Glück alle unauffällig und es waren keine Metastasen vorhanden. Obwohl damals die OP größere Ausswirkungen hatte und auch noch hat steckte ich das ganze ohne Probleme weg im Gegensatz zu Heute.
Früher habe ich auch alles eher für mich behalten aber die letzten Monate habe ich gelernt über schwierige Themen zu reden.
Deshalb habe ich mit meiner Frau über meine Gedanken und Probleme wegen dem Hodentumor gesprochen, sie versteht aber nicht ganz warum mich das beschäftigt da ja laut den Ärzten der Tumor gutartig war. Deshalb spreche ich das Thema momentan nicht mehr an.
Tagsüber klappt es mit der Ablenkung ziemlich gut, nur Nachts habe ich da große Probleme.

Zitat:
Zitat von Furby84 Beitrag anzeigen

Ohje, da musste ich tatsächlich erst mal googlen. Du hast dir da ja auch etwas exotisches ausgesucht.
Also du solltest auf jeden Fall die Sache mit der Nebenniere abklären lassen. Nicht das das etwas mit dem Sertolizelltumor zu tun hat. So viel ich gelesen habe, sind die Sertolizelltumore wohl zu 90 Prozent gutartig, können aber auch entarten.

Fühlst du dich denn bei deinem Urologen gut aufgehoben? Das ist immer eine ganz wichtige Sache. Es gibt für mich nichts schlimmeres, als einen Arzt, aus dem ich selber jede Info rauskitzeln muss oder bei dem ich mich nicht richtig verstanden fühle.
Der Anteil der Sertolizelltumore liegt bei etwa 1 %, meist auch gutartig. Was mich beunruhigt ist, dass wenn diese Tumorart entartet, Chemo und Bestrahlung keine guten Erfolge erzielt. Deshalb hoffe ich dass das bei der Nebenniere auch gutartig ist.
Meinen Urologen kenne ich jetzt schon über 23 Jahre.
Hab bis jetzt immer volles Vertrauen zu ihm gehabt.
Am 31.01. habe ich einen Termin bei ihm für ein ausführliches Gespräch, extra 1 Stunde vor Beginn der normalen Sprechstunde . Dann werde ich sehen wie sich das ganze entwickelt.
Zitat:
Zitat von Furby84 Beitrag anzeigen
Die Empfindlichkeit im im Hoden wird denke ich eine ganze Weile bleiben. Der muss halt jetzt etwas mehr leisten als vorher. Man hat halt immer gleich das Gefühl, dass sich dort etwas anbahnt. Darf man sich auf jeden Fall nicht zu verrückt machen.

Ich bin mir sehr sicher das bei dir alles gut wird und du bald mit dem Thema abschließen kannst. Aber klar, letztendlich können wir alle nicht beeinflussen was auf uns zukommt. Ich kann dir aber auf jeden Fall sagen, auch wenn es manchmal für einen aussichtslos erscheint, man kommt auch durch die härtesten Zeiten. Unser Körper kann mehr ab als wir denken
Hast du dir nach der Hodenentfernung ein Implantat einsetzen lassen oder kam das für dich nicht in Frage?
Habe selber darüber nachgedacht, spätestens wenn das mit der Niere geklärt ist möchte ich mir ein Implantat einsetzen lassen.
Nicht wegen der Optik, sondern wegen dem komischen Gefühl dass da was fehlt.

Wegen der Niere habe ich schon überwiegend ein gutes Gefühl, dennoch kommen auch immer wieder Zweifel auf.
Denke wenn das Ergebnis wegen der Niere gut ausfällt, kann ich auch mit dem Thema weitgehend abschließen.
Dann bleiben halt noch die Kontrolltermine wo ich immer bis zum Ergebnis recht aufgeregt sein werde (so wie damals immer).

Dass man auch durch härteste Zeten kommt auch wenn es schwierig ist dafür bist du ein gutes Beispiel.
Obwohl du die Chemo ertragen musst, bist du in der Lage andere, so wie mich aufzumuntern.
Sollen die restlichen Tage deiner Chemo schnellstmöglich vergehen.
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