AW: lieber zu früh als zu spät
Hallo Parigo,
wir haben im Januar 2008 damals von Papas Diagnose: Gehirntumor Glioblastom IV- Inoperabel- noch zu erwartenende Lebensdauer: fünf bis acht Monate, erfahren. Im Juni ist er gestorben.
Auch wenn es schwer fiel, haben wir uns Gedanken über die Vorsorgevollmachten, Patientenverfügung etc. gemacht und uns darum
gekümmert. Da mein Papa Vormund und Betreuer von dem behinderten Bruder meiner Mama war, musste diese Angelegenheit auf jeden Fall geregelt werden, ebenso die Vollmachten für meine Mama, sich um Bankangelegenheiten und Behördengänge in Papas Namen zu kümmern, als er es nicht mehr selber konnte.
Wir haben es dann bereits für uns alle ausgefüllt. Heutzutage habe ich bereits die Vollmachten für meine Mama, mein Mann für mich und ich für meinen Mann. Wir haben das gegenseitig geregelt und wir alle haben nach Papas Krankheit darüber gesprochen, dass keiner von uns im Falle des Falles an irgendwelche lebenserhaltende Geräte angeschlossen werden möchte, wenn eine Genesung aussichtslos ist.
Es ist gut, dieses geklärt zu haben. Mein Mann erzählt mir sogar, wie er bestattet werden möchte und ich ihm, obwohl wir erst 40 und 46 sind,
aber so haben wir die Möglichkeit, alles eines Tages nach den Wünschen des Partners zu machen.
Wahrscheinlich hat Papas Tod dazu geführt, dass man sich mehr mit dem Thema beschäftigte, aber ich finde diese Vollmachten und alles Weitere sinnvoll, denn man kann ja nicht nur durch eine Krankheit nicht mehr fähig sein, Entscheidungen zu treffen, sondern auch durch einen Unfall... Und dann kann man nicht einfach darauf bestehen, dass irgendwelche Geräte nicht angeschlossen werden, sondern es wird gemacht. Und wie gesagt, unsere Familie möchte das auf keinen Fall... So haben wir jetzt die Möglichkeit geschaffen, unsere eigenen Wünsche schon einmal darzulegen.
Deswegen hast Du völlig recht, wenn Du sagst: "Lieber zu früh als zu spät"
Petra
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In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08
Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.
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