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Alt 12.08.2008, 08:05
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Guten Morgen, Iris!
Mir geht es derzeit ähnlich wie dir - ich frage mich oft, was diese Freundschaft (seit 26 Jahren!) eigentlich wert ist - nicht nur wegen dieser unsensiblen Bemerkung (diese Direktheit hab ich auch beim Darmkrebs meines Vaters abgekriegt), auch wegen Dingen, die nicht in dieses Forum gehören. Irgendwie fehlt mir das Vertrauen ...
Ich habe jetzt mal nach einem Psychologen für mich gesucht, der nächste ist leider erst in Würzburg (mind. eine Stunde einfach mit dem Auto, dann zu Fuß oder Straba - ich glaube, zu regelmäßigen Besuchen wird mir demnächst die Zeit fehlen). Nächste Woche ist mein Chef mal kurz aus dem Urlaub zurück, dann werde ich ihn und seine Frau (eigentlich DAS Dreamteam: Pfarrer + gelernte Krankenschwester, jetzt u. a. in der Suchthilfe tätig) auf ein Weizenbier und ein Glas Wein einladen - vielleicht kommt da mehr bei rüber, wird wahrscheinlich ein langer Abend, denn die "Komplikationen" aus meiner Kindheit kennen die beiden noch nicht.

Dieses "geruhsame" Tempo der Uni macht mich wahnsinnig - vor allem, weil ich von einem Kollegen meines Mannes (der dort behandelt wurde) gehört habe, dass die Lungenfachklinik in Münnerstadt ganz anders sein soll. Aber der HA hatte als erstes Würzburg vorgeschlagen und dort nach einem Termin gefragt, da KANN man doch nirgends wo anders hin ... Erschreckend für mich zusätzlich, weil ich bemerke, dass meine Mutter momentan von Tag zu Tag abbaut. Sie hat sicher in den letzten zwei Wochen stark abgenommen, was unter ihrem Schlabberlook (meist noch mit weiter Strickjacke, weil sie so friert) zwar nicht gleich auffällt, aber ich finde, dass ihre Arme so dünn geworden sind ... Sie hat auch praktisch keinen Appetit, pickt ein bisschen im Essen rum, die Fresubin-Flaschen werden zur Zeit auch noch weniger (das macht mir am meisten Angst), nur das Fläschchen Sekt geht noch .... Ich möchte meinen Vater auch nicht näher fragen - der hofft ja immer noch, dass alles nicht so tragisch ist. Aber auch meinen Mann ist gestern aufgefallen, wie schlecht meine Mutter aussieht, wie "tappelig" und fahl im Gesicht sie ist ... Andererseits denke ich mir, sie braucht vielleicht - grad, bevor hoffentlich irgendwas in Richtung Behandlung passiert - ein paar "Aufbauspritzen" oder sowas? Sollte ich meinem Vater das vielleicht doch vorschlagen - nur so als "Prophylaxe"? Sie sind ja sehr beratungs-resistent, vertrauen auf HA und Uni ("... das sind schließlich Doktoren, die müssen das wissen ..." - und meine HÄ hatte halt nie Zeit für ihre Doktorarbeit, kümmert sich lieber um ihre Patienten ...) ...
Ich wünsche euch, dass es deinem Mann schnell wieder besser geht *ganzfestdaumendrück* - und hab vielen Dank für deinen Denkanstoß zum Thema Freundschaft! Kommt das häufig vor, dass man in solchen "Ausnahmesituationen" das Bedürfnis zum Ausmisten aller Art hat?
Herzlichen Gruß,
Karin
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