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Alt 05.07.2011, 08:14
beatrix beatrix ist offline
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Registriert seit: 13.09.2010
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Standard AW: Neu hier, Vorstellung und Frage

Hallo,

zuerst mal vielen lieben Dank, dass ihr so schnell geantwortet habt. Hatte gestern abend noch meinen kleinen Arztmarathon.
Zu eurer Einschätzung muss ich noch Folgendes sagen. Ich weiß nicht, seit wann ich dieses Carzinom hatte. Und warum die Ärzte nicht gleich ein CT gemacht haben. Vielleicht deshalb, weil ich immer bei Schmerzen gleich Ibu 800 genommen habe, und sie ja auch immer nur kurzzeitig aufgetreten sind, aber halt in kurzen Abständen erst Ende Juli/August 2010. Ich kann nicht sagen, ob das jetzt besonders lange ist bis zur Diagnosestellung. So um den 6,7. September hatte ich sie aber. Das sind also so 6 Wochen. Und ob das etwas an der Verteilung bzw. Ausbreitung geändert hätte weiß ich nicht. Mit der Chirurgin am Klinikum LU habe ich noch mal gesprochen nach der Diagnose. Hab mit ihr telefoniert. Logisch war sie sehr erschüttert. Sie kennt mich gut, hat 2 Jahre zuvor meine Leistenhernie und wie gesagt meine Gallenblase im März 2010 entfernt. Sie sagte, Fr. M ich mache routinemäßig immer einen "Rundblick" im oberen Obdomen, bevor ich die OP beende. Und da waren keine weißen Stibbchen oder dergleichen, was einen Operateur sofort misstrauisch werden lässt und eine Laparotomie durchführen lässt. Und im unteren Bauchraum kann man natürlich nicht nachschauen, da man so viel Darm "mobilisieren" würde und deswegen die Gefahr einer Perforation des Darmes riskieren würde, was ich nachvollziehen kann.
Die Schmerzen an diesem einen Tag ein Jahr zuvor gingen "nur" eine halbe Stunde. Aber sehr sehr heftig, wie wenn mir jemand einen Dolch in den Unterleib rammt. Auch da bin ich sofort zum Arzt, bzw mein Mann hat mich gefahren. Sofort Ultraschall und Blutabnahme, nichts.
Ein Vorfall vor ca 4 Jahren ist mir noch in Erinnerung. Im Urlaub im Schwarzwald hatte ich mal nachts so Schmerzen. Bin auch ein paar Tage später zum Arzt. Meine Gynäkologin führte Ultraschall durch und meinte, da ist evtl. eine Zyste geplatzt und das freigewordene Wasser kann man jetzt natürlich nicht mehr sehen, da es der Körper resorbiert hat. Aber ich bin jetzt auch überzeugt, dass da schon was war. Ihr habt natürlich recht: Es ist mühselig darüber jetzt zu grübeln wann alles begann.
Zu meinen Arztbesuchen gestern. Habe auch, denke mal sehr kompetente Ärzte. Zähle übrigens meine Gynäkologin dazu. Mache ihr keinen Vorwurf daraus, dass sie das ca nicht sah. Könnte sie jederzeit auch nachts privat anrufen, nimmt sich extra Zeit abends bis 22:00 in der Praxis, da sie mich immer als letzte Pat. einbestellt.
Gestern beim Schmerztherapeuten: Mein Targin möchte er so lassen wie es ist. Er sagt, das würde mir jetzt nur zusätzlichen Stress machen. Er lässt jetzt für mich von einer Firma eine Misteltherapie zusammenstellen. Er hat mir außerdem Pro San Vital verschrieben und B12 Komplex verordnet, was dann wöchentlich injiziert wird. Von ihm bekomme ich auch schon seit Diagnosestellung alle 2 Tage Selen 300 Mikrogramm und tgl. Zink 50 mg. Außerdem hat er mir immer einen Tag vor der Chemo Procain Infusionen infundiert, was in Studien ergeben hat, dass die Chemo besser angreifen kann. Die Procaininfusionen möchte er auch in 14 tägigem Rhythmus fortführen, weil Procain das Tumorwachstum hemmen soll. Er möchte insgesamt mein Immunsystem aufbauen, kennt sich sehr gut aus. Auch bei ihm, bin ich froh einen Arzt zu haben, der mich als Mensch sieht. Zu der Hochglanzbroschüre des Dr. Phil.: Mein schmerztherapeut hält dass für Humbug. Wobei er aber sagte, dass Tiefenwärme ein anerkanntes Verfahren wäre und oft in Kombination der Chemo durchgeführt wird. Das könnte aber auch eine Klinik in Bad Bergzabern durchführen. Wenn ich das möchte werden ich das nach meinem Studientermin machen. Von der Therapie mit dentr. Zellen hat er auch noch nichts gehört. Wobei er es für fraglich hält, dass das Sinn macht, da ich ja makroskopisch kein Tumorgewebe mehr aufweise und man somit nichts daraus aufbereiten könne für eine Impfung. Werde alles tun, was mir nicht schaden kann und recherchiere jetzt viel im Internet.
Danach war ich gestern bei meiner Gynäkologin. Sie hat mir die Tumormarker abgenommen, obwohl man sich auf die ja auch nicht immer verlassen kann. Beim Ultraschall konnte sie nichts Verdächtiges sehen. Ist auch, wie mein Internist sehr zufrieden mit meinem jetzigen Zustand. Verschreibt mir auch die Lymphmassage, mit der ich wg. dickem linken Fuß jetzt begonnen habe. Auch sie hat gute Erfahrungen mit dieser Klinik in Bad Bergzabern gemacht. Gibt mir auch eine Einweisung wenn ich möchte.
Mit dem Dr. H in essen bin ich sehr zufrieden. Kennt ihr den? Bzw wird jemand von euch von ihm betreut? Er hat mich operiert. Und ich bin ihm aus tiefster Seele dankbar, was er in 8 Std. geschafft hat. Wie gesagt, er ist mit seinem Prof und einem Ärztestab jetzt in Essen, wie ihr wahrscheinlih besser wisst. Ich war auch mal zwischenzeitlich dort zur Untersuchung und er hat mich auch mal angerufen wg einer Frage zu der faglichen Leberzyste. Zu den Studienterminen fahre ich nach Wiesbaden, da dass nur 90 statt 300 km sind. Meine Ärztin hat mir gestern auch gesagt, dass ich meinem Studienarzt auch sagen soll, dass mir seine Aussagen so gar nicht gefallen, was ich auch tun werde. Diese Bemerkung, was meine Prognose betrifft habe ich auch von einer anderen Oberärztin in Wiesbaden gehört.
Nimmt von Euch denn jemand an einer Studie teil? Und wenn ja, vertragt ihr die denn?
Ich habe noch nie persönlich mit jemandem gesprochen, der O-Krebs hat. Mir kommt es manchmal so vor wenn ich bei diesen Terminen bin, wie wenn ich das alleine hätte. Auch bei den Chemos war das so. Es waren immer Frauen da mit Ma-Ca. Ich war die erste morgens und mit mir wurde abends die Stadion quasi abgeschlossen. Konnte mich nie irgendwie mit jemanden unterhalten, der diese Erkrankung hat. Die Erklärung der Schwestern war, dass ich sehr viel Zeit benötige und dass sie deswegen sehr selten mehrere pat. mit O-Ca einbestellen, was mir natürlich einleuchtet.
Auch mache ich die Erfahrung, dass manche Ärzte mich so betroffen anschauen, wie, entschuldigt, wenn ich dass so formuliere, schon demnächst meine Beerdigung planen könne. Das macht mir jedesmal sehr große Angst. Wie zB vor ein paar Wochen, beim HNO Arzt, wg der Schleimhautgeschichte wg. Chemo. Behandelt halt in der Regel verschnupfte Kinder. Ich bin so froh, wenn ich hier lese, dass man überleben kann. Überlege mir auch mal in die Selbsthilfegruppe zu gehen, die es hier in Lu geben soll. Gibt es denn hier im Forum jemaden aus Lu oder Ma?
Ich findes es auch total ermüdend, diese vielen Termine. Früher habe ich 3, 4 Sachen auf einmal gemanagt, heute stressen mich schon 2 Termine. und ich muss alles auf meine "Toilettentermine" ausrichten, was ich in meinem Alter als sehr deprimierend empfinde. Damit hab ich wahrlich erst mit 70 gerechnet.
Für eure Antworten und Zuspruch bin ich euch sehr, sehr dankbar. Auch auf die Beantwortung meiner Frage, bezgl Studien zB. und Erfahrungen mit dieser Bio Medklinik. Weiß nicht mehr so genau ob sie jetzt Bad Bergzabern oder Bad Kreuznach meinten. Werde ich aber nochmal nachfragen.
Ich grüße Euch alle, herzlichst Eure
Bea.
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