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Alt 14.02.2012, 22:10
Moononyx Moononyx ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom mit Hirnmetas/ alleinerziehend und so viele Fragen und Nöte...

Liebe Paya ...

... ich möchte Dir auch liebe Worte und Trost zukommen lassen, auch wenn ich nicht alleinerziehend bin !

Willkommen in unserer Gemeinschaft, auch, wie es hier so heißt, der Anlaß kein schöner ist.

Und ich möchte Dir Kraft und Hoffnung schenken mit der Geschichte meines Mannes:
Andy bekam mit 33 Jahren (am 08.02.2011) die Diagnose nicht-kleinzelliges Bonchial-Carcinom, mit 2 Lymphknotenmetastasen und mind. 14 Hirnmetastasen (davon 4 mit einem Durchmesser von 2,5 cm) und massivem Hirnödem! Hochdosiete Cortisongabe. Dann 12 (mit 2,5 Gy) Ganzhirnbestrahlungen.
Nach der 11. Bestrahlung fielen die Haare aus. Bei den weiteren Kontrollen nach jeder gerade Chemo waren die Hirnmetastasen immer kleiner geworden.

Anschließend 6 Chemos (03-07/11) mit Alimta und Cisplatin. Schlimmste Nebenwirkungen fast direkt nach der 1. Chemo: Gürtelrose und bißchen Mundsoor. 10 Tage Station. Ansonsten ca. 2 Wochen nach der Chemo viel müde, machmal sehr wählerisch mit dem Essen. Fazit: nach 2 Chemos rückläufiger BC, anschließend keine Veränderungen nach Chemo Nr. 3-6.

Gemeinsamer Urlaub mit viel Familie 08/11 in Dänemark. Sehr schön. Schwerhörigkeit stellt sich ein.
September 2011: "Nachwehen" (von der Chemo sowie vom Absetzen des Cortisons) wie: Appetitverlust und Übelkeit. HNO-Besuch:Hörverlust auf beiden Ohren von 45 % und 55 %, also Hörgerätepflichtig.
CT-Kontrolle Anfang Oktober 2011 ergab, daß der BC wieder gewachsen sei.
Ende Oktober bis Mitte November 2011 Kur in Bad Ems.
Endlich die Hörgeräte bekommen (jetzt kann ich den Fernseher wieder leiser machen). Warten auf das Pathoergebnis von der Bronchioskopie für ne Studie in Wiesbaden.
Dezember 2011: Ergebnis negativ, kein brauchbares Gewebe bei der Bronchioskopie erwischt.

Januar 2012: Wieder CT-Kontrolle, BC ist zwar wieder kleiner geworden, aber es haben sich 2 neue Lymphknotenmetastasen gebildet. Mitte Januar und Anfang Februar gab es dann die nächste Chemo mit Taxotere (Docetaxel). Nächste Woche wieder und dann wieder CT-Kontrolle. Schlimmste Nebenwirkungen nach den ersten beiden Chemos: wieder bißchen Mundsoor, eine Erkältung, die nicht gehen will und ein Defekt in der Mundschleimhaut, die das Essen schwierig macht. Aber Suppe und Joghurt geht gut.

Letzte Woche waren wir bei der Dt. Rentenversicherung. Nach noch nicht mal 1 Jahr Krankengeld zwingt die Krankenkasse ihn, den Rentenantrag zu stellen. Dabei wollte er eigentlich nach dem Sommer wieder arbeiten gehen.
Meinem Mann Andy geht´s soweit ganz gut. Er hat sich nicht unterkriegen lassen und ich würde mir wünschen, daß Du auch so stark sein kannst.

So im großen Ganzen will ich Dir sagen, es gibt gute Tage und es gibt schlechte Tage. Nutze die guten Tage und schenke den schlechten Tagen nicht so viel Beachtung. Und vor allem: "Wer den Kopf steckt in den Sand, wird am Hinterteil erkannt"

Darf ich fragen, woher Du kommst?
Wir hoffen, daß wir Dich ein bißchen aufmuntern haben können.
Würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn wir bald wieder was von Dir hören. Berichte doch, wie es Dir nach der Chemo-Kombi geht.

Liebe Grüße aus dem kalten Westerwald von
Andy und Maike
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Udo Lindenberg (Das Leben):
Denk an unseren alten Spruch:
Nimm Dir das Leben und laß es nicht mehr los, denn alles was Du hast, ist dieses eine bloß, nimm Dir das Leben und gibt´s nicht wieder her., denn wenn man es mal braucht, findet man´s so schwer ... greif´s Dir mit beiden Händen und mach es wieder stark und groß ...
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