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Alt 24.05.2002, 20:52
Gast
 
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Standard Was will uns die Krankheit sagen?

Ich habe meinen Befund Pankreas CA seit März 2001.Der Krebs ist noch da,aber ich habe diese Krankheit angenommen,als Teil meines Lebens.
Es gibt Momente ,da denke ich,es geht nicht mehr,aber es geht doch weiter.
Ich frage nicht "warum?" Das habe ich mich am Anfang oft gefragt,aber ich bekam keine Antwort.
Statt dessen habe ich mein Leben umgekrempelt.Ich achte mehr auf meinen Körper.Es geht auch nicht anders,da die Therapien oft sehr
anstrengend sind und der Körper seine Auszeiten
verlangt.
Ich lebe gern.Ich habe zwei Kinder.Ich bin seit 12 Jahren mit meinem Mann zusammen und und seit Monaten führen wir eine viel glücklichere und intensivere Beziehung,als wir es in den letzten Jahren je waren.
Ich habe gelernt offen mit mir und meinen Mitmenschen zu sein.Ich freue mich auf den zweiten Sommer mit dieser Krankheit.Ich freue mich über jede Kleinigkeit.
Ich habe gelernt für mich zu sprechen,meine Wünsche zu äussern und nein zu sagen,wenn ich etwas nicht möchte.
Manchmal denke ich,es ist komisch,dass es erst soweit kommen musste,um das zu lernen.
Aber trotz Krebs,Behandlung und Nebenwirkungen bin ich glücklich,die meiste Zeit.
Ich frage nicht "warum?",weil es mich nicht mehr interessiert,warum ich ich Krebs habe.
Sondern ich bin froh,dass ich Familie habe,froh dass ich Freunde habe die mich jetzt begleiten und froh dass ich jetzt lebe.
Ich bin nicht mehr traurig,dass ich diese Krankheit habe und nicht mehr traurig,dass es auch Menschen gibt,die mit meiner Krankheit nicht umgehen können.
Ich nehme Beschwerden an, akzeptiere auch Rückschläge und stehe auch zu meinen Gefühlen,egal ob sie gut oder traurig sind.
Ich kann sagen,ich habe die letzten Monate viel gelernt!
Liebe Grüsse Petra
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