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Alt 21.04.2009, 18:38
Babbler Babbler ist offline
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Daumen hoch AW: Werde mein Kind verlieren

Liebe Musika

Wir hatten auch Ostern als Etappenziel... Ich kann dir in vielem nachfühlen, auch wenn es nicht um eines meiner 2 Kinder geht (was noch viel schlimmer wäre, ich bewundere euch) sondern um meine Mama (63). Aber auch wenn (wie sie selbst sagt) sie ihr Leben gelebt hat, ist es trotzdem so traurig. Seit Ende Feb. 2. Rezidiv der AML (nach zig Hochdosis chemos usw., eigentlich schon nicht mehr machbar in ihrem Alter, mit allen Komplikationen die man sich vorstellen kann und sie dabei so kämpferisch, optimistisch und humorvoll) gibt es keine Therapiemöglichkeit mehr.

Wir können es nicht fassen, „äusserlich“ ist sie so fit, „nur“ das Blut ist schlecht mit all den Blasten ?!?

Warum muss auch sie gehen (als letzter Grosselternteil für unsere beiden Kinder, die anderen schon seit über 10 J nicht mehr da, zw. 54-60 J) und soll nicht mehr erleben, wie der kleinere „Oma“ sagt ? Das macht sie am meisten traurig. Sie möchte so gerne noch einen Sommer erleben mit ihren 2 Enkeln (nachdem sie die letzten 2 im KK verbracht hat...)

Aber im September haben die Ärzte auch gesagt (auf ihre ausdrückliche Frage, sie will es immer genau wissen, sonst wollen die Ärzte ja auch keine Prognose abgeben, damit sie nicht behaftet werden), es wird wohl nicht viel mehr als Dezember, bis wieder ein Rezidiv kommt. Und nun ist doch April...

Liebe Musika, es ist das beste, was ihr tun könnt, mit eurer kleinen Maus noch so viel schöne Zeit zu verbringen wie möglich. So viele leiden nur noch nach der KMT... Auch wenn einem gerade die schönen innigen Momente umso mehr das Herz zerreissen, so ist es doch das, was ewig bleibt.

Ich versuche, jeden Tag mit meiner Mutter zu verbringen und für sie Zeit mit den Enkeln zu schaffen. Man muss die Gedanken daran, was in einer Woche ist, sobald sie kommen, versuchen wegzuschieben, sonst dreht man durch... Manchmal funktioniert es erstaunlich gut, weil die geminsamen Momente so intensiv sind...

Nun will ich aber nicht mehr länger werden, aber noch betr. Zeit für sich: Auch mir geht es so: Ich hätte schon lange einen Nervenzusammenbruch, wenn ich ihn mir leisten könnte... Neben zwei kleinen Kindern Haushalt und Berufstätigkeit verbinden, erst gerade noch den Umzug und die Geburt des jüngeren Kindes verdaut, nun möglichst viel Zeit mit meiner Mama verbringen, den Psychostress und die Schlaflosigkeit ertragen und trotzdem noch topfit im Büro erscheinen: da soll mir mal ein Manager noch was von einem Burn-out erzählen...! Aber ich darf nicht klagen, meine Mutter ist die Arme !

Nun wünsche ich dir, Musika, und deiner Tochter weiterhin ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen, geniesst die gemeinsame Zeit so fest ihr könnt und ihr werdet sehen, es wird viel länger als die Ärzte sagen !!!

NB. Litalir bekommt meine Mutter nicht, da es eben auch die guten Zellen kaputt macht und man ihren Zustand nicht verschlechtern will, wenn es ihr nun so gut geht
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