Thema: Mutmachthread
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Alt 24.10.2014, 18:30
Gast1 Gast1 ist offline
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Standard AW: Mutmachthread

Liebe Foristinnen bzw. Leidensgenossinnen,

ich habe mich anhand Eurer Beispiele im Nov. 2012 von einer Depression ohne Psychodoc befreien können, obwohl meine Aussicht auf ein beschwerdefreies Überleben damals sehr schlecht ausfiel.

Dafür danke ich allen, die hier so offen von ihrem Schicksal berichten.

Zwar ergab die Histologie nach meiner 1. minimalinvasiven OP zur Beseitigung eines Gebärmutterkrebses G1 im Anfangsstadium, weiterhin T1a, aber Müllerscher Mischttumor(G3) mit einer ÜL-Prognose von 35% wie bei Eierstockkrebs. Verfolge deshalb dort die Threads "Jahre überlebt" und "Königinnenweg".

Die 2. OP mit großem Bauchlängsschnitt ergab dann nach Auswertung der entnommen 35 Lymphknoten und des Omentums GsD keine weiteren Horrorbefunde.

Ich nahm danach eine adjuvante Chemo in Anspruch, weil sich die ÜL-Prognose dadurch angeblich um 7% verbessern sollte, bin halt aufgrund meiner Lebenserfahrungen ein Angsthase geworden statt Gelassenheit zu erreichen.

Vor meiner Erkrankung hatte ich immer getönt, glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, aber im Moment des Befundes G3, MM, war mir richtig übel, zumal alles sehr plötzlich über mich kam, wie bei vielen Krebspatienten, wie ich heute weiß.

Aktuell hat sich mein Verhältnis zu Krebsstatistiken dank vieler Berichte im KK wieder relativiert: Jeder hat sein eigenes Schicksal, das er mehr oder weniger positiv beeinflussen kann.

Mir geht 2 Jahre nach der 1. OP gesundheitlich sehr gut. Zwar zwickt und zwackt es manchmal, zum einen altersbedingt (bin 67 Jahre alt) und zum anderen weil sich die Verwachsungen im Bauch bemerkbar machen, wie ich mich immer tröste, denn der 1. Gedanke ist auch heute noch, der Krebs ist wieder da.

Hoffe, dass sich dieser negative Gedanke in der Zukunft verflüchtigt, und werde mich hier wieder melden, falls der Befund nach dem 3. Jahr ebenso gut ausfällt wie der von heute nach dem 2. Jahr.

Ich wünsche Euch auch noch viele schöne Lebensjahre nach der Krebsdiagnose.

Gisela
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