Einzelnen Beitrag anzeigen
  #116  
Alt 08.11.2009, 22:27
Benutzerbild von Ebi76
Ebi76 Ebi76 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.10.2009
Ort: Borna b. Leipzig (Sachsen)
Beiträge: 389
Standard AW: Panik vor Chemo

Liebe Kiki,

meine Mama bekommt auch 3XFEC und 3XDOC. Als sie am Freitag nach ca. 6h von der ambulanten Chemo wieder nach Hause kam, ging es ihr sehr gut, praktisch wie vorher. Am nächsten Vormittag war ihr Gesicht knallrot, sie klagte über ein Spannungsbefühl im Oberbauch und Rückenschmerzen, hat sich erstmal hingelegt. Wir haben schon erstmal Panik bekommen und dachten, dass es nun richtig losgeht mit den NW. Doch am Abend ging es ihr dann besser, sie hatte Schmerztabletten genommen. Das Emend gegen die Übelkeit hat sie auch eingenommen und fast gar keine Übelkeit verspürt.
Heute geht es ihr wieder richtig gut, dass freut mich wahnsinnig.
Als sie im September die Diagnose nach dem Screening bekam, hat es uns den Boden unter den Füßen weggezogen, wir haben nur geweint, konnten nicht glauben, dass sie wirklich Brustkrebs hat. Seitdem hat sich unser Leben komplett verändert, nichts ist mehr wie vorher.

Mein Vater lebt schon seit 2005 micht mehr und seitdem lebe ich mit meinem Mann und meinen 5-Jährigen Zwillingen wieder bei ihr in meinem Elternhaus. Ich hatte zu ihr schon immer eine sehr enge Bindung, sie ist Mutter und Freundin zugleich für mich. Ein Leben ohne sie ist für mich unvorstellbar.
Seit ca. 3 Jahren ist war sie regelmäßig zur Mammographie, hatte selbst eine Verhärtung um die Brustwarze herum entdeckt. Die Befunde waren jedoch immer unauffällig, es hieß der Mikrokalk wäre nicht gefährlich. Sie bemerkte im März diesen Jahres jedoch ein Wachstum und ging wieder zur FÄ. Diese meinte nur, dass es doch Mikrokalk wäre und die Befunde der Mammographie unauffällig sind. Somit ging sie beruhigt nach Hause. Im September war sie wieder zur Mammographie dran, dieses Mal aber durch das Mammographie-Screening Team. Eine Woche später kam ein Brief, dass eine Veränderung festgestellt wurde und sie zur Abklärung in die Klinik kommen soll. Wir waren erschrocken, dachten aber das sie den Mikrokalk meinen. Dort machten sie wieder eine Mammographie in verschiedenen Ebenen, eine Mammasono und eine Stanzbiopsie. Nach einer Woche kam der Befund.
Eine Woche später mußte sie ins KH, ein großer Teil der Brust, einschl. Mamille wurde entfernt und die Axilla ausgeräumt. Leider ist es auch N1 (3/14). Jetzt muß sie die Chemo machen, danach Bestrahlungen und die Hormontherapie.
Ich versuche, ihr Mut zu machen, obwohl es mir sehr schlecht geht, ich habe große Angst. Ich versuche, mir das nicht anmerken zu lassen. Nun bin ich aber erstmal froh, dass sie die erste Chemo so gut vertragen hat, ich hatte davor große Angst, mehr als sie selber.

Ich habe viel gegoogelt und bin dabei auf dieses Forum hier gestoßen. Ich habe erst nur mitgelesen, mich dann aber angemeldet, um mich austauschen zu können. Ich kann sonst kaum mit Jemandem darüber reden.

Ich kann sehr gut verstehen, dass es Dir langsam reicht und Du wieder einen normalen Alltag haben möchtest. Aber Du hast die Chemo bald geschafft, noch in diesem Jahr ist sie beendet. Wenn sie die Heilungschancen erhöht, würde ich auch eine Chemo machen. Ich bin zwar als Angehörige nur indirekt betroffen, aber wenn ich es selbst wäre, würde ich die Chemo auch machen, um einfach Alles zu versuchen, dieser Krankheit die Stirn zu bieten.

Ich verstehe, dass Du ein Problem damit hast, eine Perücke zu tragen. Das würde mir, glaub ich, auch so gehen und ich würde eher zu Tüchern greifen.
Bald hast Du auch die letzten beiden DOC-Chemos geschafft und Deine Haare werden wieder wachsen.
Ich hoffe, Deine Rückenschmerzen bleiben weg und kommen niemals wieder! Ich drück Dich und wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft!!!!!
__________________
GLG Claudia

Mama hatte ein invasiv-ductales Mamma Ca links, G2, pT1c, pN1a(3/14), L1, V0, R0, ER 12, PR 14, Her-2 neg.

Entdeckung: Screening-Programm 11.09.09
Stanzbiopsie: 23.09.09
Segmentresektion 9.10.2009, Portanlage 23.10.09
06.11.09-19.02.10 Chemo FEC/DOC geschafft
ab 05.04. 10 28 Bestrahlungen+8 Boost (Brachytherapie)
danach Aromastasehemmer
Mit Zitat antworten