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Alt 27.10.2002, 00:47
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo Lillebror,

ich weiß immer noch nicht genau, ob Du Patienten meinst, die die Medizien für Unheilbar erklärt hat oder Patienten, die mitten in der Therapie stecken mit ihren Auf und Abs und Angehörige denken -der hat Krebs, der stirbt doch sowieso-??? Was für Hoffnung sucht der Patient? Realistische Hoffnung weil es noch Behandlungen gibt, die er ausprobieren kann, weil er noch Zeit und Kraft hat oder Unrealistische Hoffnung, wenn zB der Tumor den gesammten Bauchraum ausfüllt und er nach Chemo und Bestrahlung Körperlich total am Ende ist und nur noch ein Wunder helfen könnte? Ich meine es ist für Angehörige wohl auch nicht leicht Hoffnung zu verbreiten, wenn sie keinen Grund haben diese zu empfinden. Wie Du sagst der Patient wird es merken.

Ich weiß nicht was ich zu dem Begriff "Phasen" noch sagen soll. Natürlich beobachtet man den Wandel und stellt sich drauf ein. Ich halte es für eine Hilfestellung zum Verständnis und für nichts anderes. Aber das interpretiert wohl jeder anders und manche wie Du sagst mit negativen Folgen. Und ich füge noch hinzu, gerade in der Pubertät bringen sich viele Jugendliche um, weil sie eben nicht wissen, dass sie sich in einer Phase ihres Lebens befinden, die auch wieder vorbei geht und weil sie nicht ernst genommen werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Alles was hier geschrieben wird, hat doch mit persönlichen Erlebnissen zu tun, sonst wären wir gar nicht hier. Du meinst also dieses "liebevoll begleitende Abschreiben" hat mit KR zu tun, kann es nicht auch Hilflosigkeit sein? Einen Krebskranken zu begleiten und zu unterstützen und dabei immer zu wissen was richtig ist, ist nun wirklich keine leichte Aufgabe.

Ich habe nicht erlebt das das Thema Tod zum Standart geworden ist. Ich glaube eher das viele immer noch ein großes Problem damit haben. Jeder dritte in Deutschland erkrankt an Krebs, wenn dann nur ein Angehöriger so ein Buch kauft, hast Du doch schon Deinen Bestseller. Früher war Sterben so selbstverständlich wie die Geburt, wir haben den Umgang damit verlernt und nun brauchen wir Leute wie KR die uns von Dingen erzählen, die für unsere Großeltern noch selbstverständlich waren.

Ich kann nur sagen, nur weil einige Menschen KR zu ungunsten des Patienten auslegen, kann man die Arbeit dieser Frau doch nicht für schädlich erklären. Das wäre Zensur.

Bist Du nicht der Lillebror, der die Diskussion im Hinterbliebenenforum ausgelöst hat, ob der link nun in der Liste stehen sollte oder nicht? Ich dachte da steht, Du wärst beides Betroffener und Hinterbliebener. Aber da kann ich mich natürlich irren???

Gruß Tanja
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