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Alt 30.10.2013, 09:51
angie fuerst angie fuerst ist offline
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Standard AW: Angiosarkom nach Brustkrebsbestrahlung

Liebe Daumendrückerinnen und -drücker,
die gute Nachricht zuerst: Kein Angiosarkom in Sicht! Das komplette Staging (MRT-Oberbauch, CT-Thorax und Knochenszintigramm) ergab, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine Metastasen vorliegen!
Die offene Biopsie enthüllte ja, dass sich seit einigen Monaten ein unliebsamer und gut versteckter Mitbewohner in meine linke Brust eingeschlichen hatte, der sich in Form von gruppiertem Mikrokalk in der Mammographie darstellte. Die Histologie dieses „illegalen“ Hausbesetzers zeigte, dass es sich um ein 4 mm großes invasiv-ductales Mamma-Ca handelte, Grading 2. Also kann ich endlich einmal einen etwas weniger „exotischen“ Tumor vorweisen, denn 80% aller Mamma-Ca entfallen auf diesen Typ! Da mein Brustkrebsexperte während der Biopsie noch mehr von dieser Sorte in der restlichen Brust entdeckte, war auch er (wie ich schon von Anbeginn!) davon überzeugt, dass nur eine weitere Ablatio Ruhe in diese angstbesetzte Brust bringen konnte, die mir ja seit dem AS im Jahr 2010 regelmäßige Zitterpartien bei den vielen Probeentnahmen der Haut bescherte, wenn sich da und dort mal wieder ein roter bzw. violetter Fleck zeigte.
Nun zu den restlichen "Hausbesetzern": Es wurden weitere Genossen dieses "ordinären" Mamma-Ca gefunden, allerdings "in situ", d.h. diese haben noch keinen Kontakt zu den Blut-und Lymphknotenbahnen hergestellt. Sie wurden als mittelmäßig gefährliche Eindringlinge eingestuft, ebenfalls Grading 2. Alles zusammen reagiert gut auf Hormone. Da den Eindringlingen nun das besetzte "Haus" radikal weggenommen wurde, hoffe ich, dass ich maximal eine antihormonelle Mauer errichten muss, damit sie endgültig ihren wohlverdienten (Zell)Tod finden. Am Montag fällt mein Doc sein Urteil, wie gegen diese unliebsamen Mitbewohner weiter vorgegangen werden soll.
Es geht mir, 6 Tage nach dieser radikalen OP, schon wieder ziemlich gut. Ich bin überzeugt, dass die positiven Gedanken, die mir so viele Menschen „gesendet“ haben, dazu beitragen, dass ich das alles relativ gut überstanden habe. Die liebevolle Unterstützung von Mann, Kind und Freundinnen, sowie die jahrelange psychoonkologische Betreuung, die ich erhalten hatte und meine Antidepressiva, die ich weiterhin regelmäßig einnehme, haben natürlich auch entscheidend dazu beigetragen mit dieser neuen Tumorerkrankung zu Recht zu kommen.
Ich hoffe, dass mir nochmals eine Anschlussheilbehandlung genehmigt wird und dann werde ich über eine Wiedereingliederungsmaßnahme hoffentlich bald wieder arbeiten können.
Das einzig „Lästige“ wird wohl die von jetzt an ebenfalls engmaschige Nachsorge bei meinem Brustkrebsexperten sein, zusätzlich zu der viermonatlichen Hautkontrolle und der 6 monatigen CT-Thorax.
Ganz liebe Grüße sendet euch
Angie, die immer noch im Weichteilsarkomforum schreibt, weil sie sich hier verstanden und „zuhause“ fühlt!

Geändert von angie fuerst (30.10.2013 um 11:20 Uhr)
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