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Alt 06.10.2009, 16:49
mammamia mammamia ist offline
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Registriert seit: 06.10.2009
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Standard AW: Rückenmarkstumor OP steht an

Hallo Marco,

bei mir (37 Jahre alt) wurde im Februar 2009 ein intramedullärer ca. 3 cm grosser Rückenmarkstumor auf Höhe der unteren Brustwirbel (Th10/11) entfernt.

Die Operation wurde in Stuttgart in der Neurochirurgie vom Katharinenhospital durchgeführt und dauerte fast 7 Stunden. Ich denke Dr. Schul hat grossartige Arbeit geleistet und auch sonst fühlte ich mich auf der Station gut aufgehoben.

Aber der Reihe nach:
Nach der OP konnte ich zwar gleich alle Zehen bewegen, aber das linke Bein war ziemlich taub, hing schlaff rum und funktionierte einfach nicht mehr. Ich war zwei Wochen auf den Rollstuhl angewiesen, aber da sofort mit Krankengymnastik begonnen wurde und ich nach dem Krankenhaus gleich für 4 Wochen zur Reha nach Bad Urach ging, konnte ich schon bald wieder laufen und Treppen steigen. Eine gute Reha ist extrem wichtig. Nach ca. 9 Wochen durfte ich dann mit ärztlicher Genehmigung auch wieder Autofahren.

Heute, also fast 8 Monate später habe ich noch Empfindungsstörungen im linken Bein und nach stundenlangem Sitzen klagt auch der Rücken noch manchmal aber sonst geht es mir wieder prima.

Die Gewebeprobe ergab, dass es sich um ein Hämangioblastom handelte.

Diese zwar glücklicherweise gutartige Tumorart tritt aber leider oft in Verbindung mit dem Hippel-Lindau-Syndrom auf. Ich wurde also noch im Kathrinenhospital komplett auf weitere Tumore (Augen, Innere Organe und Gehirn) untersucht. Es wurde nichts weiter gefunden und ich habe anschliessend im Olgahospital noch einen Gentest machen lassen um Sicherheit zu haben.

Bei mir ist es zum Glück kein Hippel-Lindau-Syndrom. Sonst hätte ich auch meine beiden Kinder (5 und 7) untersuchen lassen müssen, da dies vererbt werden kann.

Nun muss ich halbjährlich zur Kontrolle, aber bisher ist alles okay und auch die bis zu den Halswirbeln gehende Begleitsyringomyelie (Nervenwasserstau) hat sich fast komplett zurückgebildet.

Gott sei dank !!!!!

Ich wünsche Dir für Deine OP alles Gute. Ich würde jederzeit wieder ins Katharinenhospital gehen.

Allen Betroffenen, die meinen Bericht lesen, wünsche ich viel Kraft und einen ebenso guten Verlauf wie bei mir. Gebt nicht auf - auch so eine üble Sache kann ein gutes Ende haben !

Gruss Tanja
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