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Alt 17.11.2002, 01:35
Gast
 
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo Susan,

es mag sein, dass das sehr hart klingt, nur ist es leider Tatsache. Man kann mit einem Menschen nicht nach Lust und Laune umspringen, egal ob man krank ist oder nicht. Und sie ist es nun einmal leider. Und ja, ich möchte, dass auch sie in einem gewissen Mass auf die anderen Rücksicht nimmt. Diese Krankheit rechtfertigt doch nicht jedes Verhalten, entschuldigt nicht jede Handlung und jedes gefallende Wort. Natürlich sieht man über einige Dinge hinweg, aber irgendwann geht das nicht mehr. Aber was weißt du schon Genaues über unsere Situation, um eine solche Einschätzung zu treffen? Ich helfe ihr nicht, wenn ich ihr sage, dass sie alles gut gemacht hat, dass sie keinerlei Schuld an der bestehenden Situation trifft, dass die anderen auf sie zukommen müssen. Das alles hilft ihr nicht, um in ein relativ normales Leben zurückzufinden. Das, was sie jetzt braucht, ist doch ein intaktes und vertrautes Umfeld. Nicht nur neue Bekannte, mit denen sie aufgrund der gleichen Erkrankung über ihre Krankheit reden kann. Nein, die wirklich Aufbauarbeit/ Zurückführung in en normales Leben, kann nur das vertraute Umfeld schaffen. Nur hat sie das leider in der vergangenen Zeit verprellt. Ich verstehe, dass ihre Freunde den Kontakt aufs Minimum reduziert bzw. eingestellt haben, denn sie wissen nicht, woran sie sind. Ich finde es gut, dass sie diese verfahrene Situation wieder in Ordnung bringen möchte. Der erste Schritt ist getan. Sie muss sich jetzt anstrengen, heißt, dass sie die Initiative ergreifen muss, sie muss das mit ihren Freunden klären. In einem gewissen Maß muss sie sich auch ihrer Umgebung anpassen. Aber müssen wir das nicht alle? Das muss jeder für sich entscheiden.Brauche ich meine bisherigen Freunde oder möchte ich ganz neu starten? Ich bin der Meinung, dass ich ihr helfe, wieder ins Leben zurückzufinden. Sie hat sich für ihre bisherigen Freunde entschieden. Sie hat jetzt das Ziel und möchte dies auch erreichen und dafür muss sie sich wirklich anstrengen.

Hallo Hans,

inwieweit meinst du, dass das für ks-schnecke jetzt eventuell der Anfang von etwas Neuem ist? Wie weit geht diese Aussage? Auf die Krankheit und deren Folgen beschränkt oder ganz allgemein gemeint?

Ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende. Zum Grübeln blieb mir bis jetzt wenig Zeit, das Wochenende war bisher sehr arbeitsreich.

Wie schätzt du ks-schnecke ein - du kennst sie ja persönlich? Mal abgesehen davon, dass sie ein lieber Mensch ist, der gut mit der neuen Situation klar kommt. Wie war sie vor der Diagnose? Fühlt sie sich immer so schnell persönlich angegriffen, auch wenn es objektiv nicht so gemeint war? Habe nur ich hier den Eindruck, dass sie oft nicht vermittelt, wirklich verstanden zu haben, worauf ich hinaus wollte?

Ein schönes Wochenende.
Etienne
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