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Alt 14.12.2002, 00:46
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Hallo Lillebror,

das war der Kern meiner Frage. Danke für die Antwort. Das ist im übrigen "fast typisches" männliches Verhalten. Wenn man sich mal umhört kennt fast jeder eine ähnliche Geschichte, von dem was Psychologen sagen gar nicht zu reden.

<< Was muss erst "begriffen" werden ? Die Unmöglichkeit des Begreifens ?
Klingt irgendwie paradox. >>

Das jemand nicht mehr "da" ist ist ja weder unmöglich noch paradox, paradox wird es dann wenn man sich fragt wo jemand ist, wenn er nicht mehr hier ist. Man begreift doch nur was man begreifen will. Und was man selbst gesehen hat kann man schlecht leugnen.
Ich persönlich fand es sogar unbegreiflich, das man morgens aufwacht und auf einmal ist Prinzessin Diana tot. Vielleicht ist sie auch gar nicht tot und lebt versteckt in Bagdad? Weiß ich das? Die Leiche habe ich schließlich nie gesehen. Warum soll ich etwas glauben, was mir irgendwer erzählt, Fehlinformationen/Verwechslungen sind doch möglich. Wieso soll das paradox sein.

Nein, ich wollte das eigentlich nicht als Vergleich setzen. Wenn Jemand der als schlimmsten bisherigen Verlust seinen Arbeitsplatz verliert, wird ihm das besonders "schlimm" vorkommen. Wenn man aber vorher einen sehr nahen Angehörigen verloren hat, wird einem dagegen der Arbeitsplatz als geringer Verlust vorkommen, eben weil man erkennt, das dieser Ersetzbar ist. Zu der Erkenntnis muß man aber doch erstmal kommen. Ich meine das eher als Steigerung, man lernt mit dem "Verlust" umzugehen, um ihn überhaubt ertragen zu können. Und man lernt, "schlimme" Dinge von "weniger schlimmen" Dingen zu unterscheiden.

Trauer hat immer was mit egoismus zu tun. Natürlich geht es auch um "Nützlichkeit", ich habe etwas verloren und dewegen bin ich traurig. Ich weiß nicht, wie das sonst mit Deiner Theorie zusammen past, denn wenn jemand nicht mehr existiert ist es für ihn ja nicht mehr wichtig oder interessant was er gerade "verpast". Also bleibt doch nur der Hinterbliebene mit seinem Verlust??? Was denn sonst?

Du hättest niemals sicher wissen können, das Du sie "in Australien" nie wieder siehst. Du hättest immer als "Notbremse" gewust, Du kannst sie anrufen oder hinfliegen, wenn Dir danach ist.

Selbst in den entlegensten Gebieten der Erde hätte theoretisch die Möglichkeit bestanden sie wieder zu sehen. Nach meiner Theorie, hättest Du nochmal großen Schmerz empfunden, wenn Du erfahren hättest sie sei in Australien gestorben, obwohl sie Dir eigentlich schon vorher verloren war.

Also nochmal zum Verständniss, Du empfindest weder Trauer noch Verlust, aber Du hast Dich zurück gezogen und lebst Dein Leben nicht weiter, als sei nichts passiert??? Warum? Wie past denn das zusammen oder anders, was empfindest Du statt Trauer? Deine intimsten Einzelheiten must Du natürlich nicht enthüllen. Aber vielleicht kannst Du mal umschreiben was Du tust. Der Verlust Deiner Freundin hat Dich doch aus der bisher gewohnten Bahn geworfen, oder nicht?

Gruß Tanja
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