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Alt 06.12.2002, 20:29
Gast
 
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Standard Kübler-Ross und ihr Sterbephasen Modell

Lieber Lillebror,

>>Was meinst du mit "der hier Zurückgebliebene ist dann gleichsam tot" ? <<

Damit meine ich die Gefühlswelt (außer Verzweiflung). Denn funktionieren ist nicht gleich leben. Es fehlt die Freude.

Viele Menschen finden einen neuen Weg weiterzuleben, indem sie irgendwann wieder positive Gefühle leben können, eventuell einen neuen Partner finden. Ich dachte dieses Verhalten wäre dir zuwider.

Es ist sicher ein Unterschied, ob man einen Elternteil, einen Partner verliert. Mit dem Verlust des Partners, bricht auch gleichzeitig die gemeinsam geplante Zukunft zusammen. Die Leere ist sicher wesentlich größer.
Ja, es ist vielleicht ein kleiner Trost, die Gene meines Vater in mir zu haben. Ein großes Geschenk ist für mich die Niere meines Vaters, die ich in meinem Körper habe. Er hat sie mir vor 7 Jahren gespendet, und durch sie ist ein bisschen von ihm bei mir und lebt durch mich.
Aber was wirklich fehlt, ist alles was seine Persönlichkeit ausgemacht hat. Das ist durch nichts ersetzbar.


Der Begriff "Nahtod" ist nicht so gut.
Doch irgendwie sind wir es gewöhnt das Leben als Lineare zu betrachten. Ein Punkt bei der Geburt (obwohl das Leben ja schon früher beginnt), ein Strich für die Lebenszeit, ein Endpunkt.


Danke, dass du den link gelesen hast. Ich dachte mir schon, dass du ihn simpel finden würdest.

Nochmal zu dem leidigen Satz: "der Tod gehört zum Leben".

>>Der bewusste Satz hat einfach NULL Sinn. Nach deiner Erläuterung ließe er sich so übersetzen : "wenn man nicht mehr lebt, ist man sofort tot".
Nicht gerade sehr ergiebig in der Form, oder ?<<

*schmunzel* naja, wirklich nicht sehr ergiebig!

Über den Tod nachzudenken, muss nicht immer sinnlos sein.
Für mich er bedeutet das, mich jetzt zu Lebzeiten darum zu kümmern, dass im Fall meines Todes für meine Kinder gesorgt ist, und auch sonst alles geregelt ist. Aber das ist ja nicht das, was du gemeint hast.

Leider kann ich dir in den Diskussionen intellektuell nicht gleich viel entgegenhalten - du bräuchtest da ganz andere Diskussionspartner ;-).
Aber ich spüre zwischen deinen Zeilen den Schmerz und die Bitterkeit, und es tut mir weh, dass ich trotz Bemühens keine Möglichkeit finde, dir ein bisschen Licht zu schicken.

Alles Liebe
Afra
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