Einzelnen Beitrag anzeigen
  #13  
Alt 08.09.2003, 21:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Verlust eines geliebten Menschen und Freunde!

Hallo Tanja!

Irgendwie ist das schon komisch, unsere Freundinnen müssen sich ziemlich ähnlich sein!
Welche Erkrankung hatte deine Mutter denn? Die Ärzte konnten ihr nicht mehr helfen und da ist es ja klar, dass man die Hoffnung trotzdem nicht aufgibt, aber irgendwann, wenn es nicht mehr anders geht, dann muss man den geliebten Menschen loslassen, egal wie beschissen das ist!
Bei mir war es das gleiche, ich wollte nicht dass mein Vater stirbt und die Mutter von meinem Freund, die ist so ne Art Heilpraktikerin, die sagte ständig: Lass los! Das wollte ich nicht, weil ich ja nicht wollte, dass er mich verlässt oder dass ich ihn aufgebe!
Als es wirklich schon schlimm war, da hab ich mir nur mehr gewünscht, dass er keine Schmerzen hat und dass er keine Blutungen hat, die austreten!
Ob er Schmerzen hatte, weiß ich nicht, er war unter Morphium, doch er blutete nicht mehr, zumindest außen nicht! Er hatte Leukämie!
Ich glaube irgendwie, dass deine Freundin das gar nicht richtig versteht, wie das gemeint ist mit dem loslassen!
Weil man kann sich nichts vormachen, denn wenn man noch so dran glauben will und hofft, dass ein Wunder geschieht, muss man auch realistisch bleiben! Das merkt man doch, wenn man den Menschen anschaut, ob das nochmal wird oder nicht!
Ich wollte auch nie aufgeben und ich hab ziemlich gelitten mit meinem Vater, es war ein Kampf, doch leider haben wir beide verloren!
Es ist schlimm! Heute geht es mir wieder gar nicht gut!
Es ist immer so, wenn ich bei meiner Mum bin in der Wohnung, dann muss ich ständig daran denken, wie das noch war als er noch da war. An seine Bilder, die er liebte und einfach alles!
Am meisten fürchte ich mich, wenn meine Mutter auszieht, weil sie eine kleinere Wohnung will! Das wird dann wirklich ein endgültiges Aus sein, weil er hätte nie ausziehen wollen, da es ihm in dieser Wohnung sehr gefiel!
In solchen Momenten da denke ich manchmal, wenn das wer miterlebt, wie das ist, dann würden sie nicht mehr so blöd tun!
Es bleibt nur mehr die Zeit und keiner weiß was noch alles passieren wird!
Deine und meine Freundin sind einfach noch sehr unreif und gefühllos, doch wahrscheinlich können sie nichts dafür, dass sie so sind!
Wenn ich nicht in der Lage wäre, in der ich bin, dann würde mir das wahrscheinlich auch unangenehm sein über den Tod und die Trauer zu sprechen!
Jetzt lese ich Bücher über das Leben nach dem Tod, weil ich hoffe, dass mein lieber Papa noch bei mir ist und es ihm gut geht!
Das hilft mir auch viel, auch wenn es ein bisschen Angst macht, besonders wenn man alleine ist und solche Bücher lest!
Ja, ich bin deiner Meinung, man muss auch egoistisch sein, weil alles muss man sich nicht gefallen lassen und vielleicht noch alles reinfressen.
Mir ist es wirklich, momentan halt, so lieber, weil ich weiß auf wen ich zählen kann und auf meine beste Freundin eben nicht! Es ist schlimm, aber Tatsache und das schlimme ist, weil man selbst nicht so sein würde wie die Freundin! Ich glaube, es ist schwer eine Freundin zu finden, auf die man zählen kann! Doch wenn man so eine hat, dann kann man sich glücklich schätzen.
Ich wünsch dir alles liebe!
Claudia
Mit Zitat antworten