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Alt 10.01.2003, 07:14
Gast
 
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Standard Ich, als Enkelin, welche Pflichten habe ich?

Hi Jules,
ja, Du hast sehr viel für Deine Grossmutter getan. Alle 2 bis 3 Tage bei ihr? Wenn man bedenkt, dass das seit 1997 war, dann warst Du dort ja 15 Jahre alt!

Deine Grossmutter muss aber wohl sehr Vieles durchgemacht haben, dass sie so hart ist. Da Du ja nicht die einzige bist, die sie nicht mehr "sehen" will, und sie es auch noch so hart sagt, muss sie schon sehr empfindlich sein.
Naja, Krebs MACHT auch noch ziemlich emfindlich, und ich kann mir vorstellen, dass Deine Grossmutter da einen zünftigen Schock hat, schon alleine was damals mit Deinem Grossvater geschah.

Aber ich finde auch, dass Du dieses "Zurückweisen" von ihr nicht so schnell akzeptieren musst. Wenn sie Dich schon nicht "sehen" will, dann kannst Du ihr ja vielleicht einen Brief schreiben? Schreib ihr doch vielleicht genau so einen Brief, mit Deinen Gedanken und Gefühlen, so wie Du diesen Eintrag hier gemacht hast. Schreibe ihr, dass Du ihr gerne helfen möchtest, so viel wie es in Deinem eigenen Ermessen und Erträglichen möglich ist. Und dass Du nicht den Eindruck hattest, damals "falsch" gehandelt zu haben.
FRAGE sie, was sie von Dir genau erwartet, welche Hilfe sie von DIR benötigt. Wenn Dir Deine Grossmutter dies genauer erklären kann, dann kannst Du danach handeln, Dich danach einrichten, und es vielleicht sogar mit ihr im gegenseitigen Einverständnis absprechen. (Z.B. Hilfe im Haushalt, Gespräche, Spaziergänge, Begleitung zu den Ärzten, Besuche im Krankenhaus, usw.)

Ein "Zuviel" der Hilfe kann manchmal schlecht sein, belastend für alle Seiten, und vor allem schnell mal "aufdrängend".
Aber ein "Gar keine Hilfe" ist noch tausendmal schlimmer für Deine Grossmutter. Wahrscheinlich ist ihr das gar nicht so richtig bewusst.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Jules, und Deiner Grossmutter ebenfalls, vor allem viel Gesundheit, ja?
Alles Liebe von
der "krassen" Brigitte (Krebsbetroffene)
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