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Alt 19.10.2007, 00:46
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thomas64 thomas64 ist offline
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Registriert seit: 05.10.2007
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Standard AW: Inoperabler BSDK mit multipler Metastasenbildung in der Leber

hier mal kurz die news:

unser Kurztripp an die See war wunderschön. Hat uns allen viel Spass gemacht! Auch das mit der Sonne klappte.

Vielen Dank für Eure Wünsche!!!

Heute hatte ich dann auch schon wieder meine Chemo. Nach wie vor habe ich damit wenig Schwierigkeiten. Wenn ich mich im Forum so umblicke, denke ich häufig, dass ich eigentlich nicht Klagen dürfte. Es geht mir soviel besser wie vielen anderen!
Good news ausserdem: der Tumormarker ist schon wider deutlich zurück! Inzwischen auf etwas über 3000 (am Anfang war ich bei etwas über 15.000).
Ich bekomme allmählich das Gefühl, die Krabbe hat sich irgendwo eingegraben und traut sich nicht mehr raus.
Dafür machen mir aber Chemo und vermutlich auch das Tarceva etwas mehr zu schaffen: immer häufiger leichte Übelkeit, imer weniger Haare (hält sich aber noch in Grenzen), teilweise wenig Appetit (obwohl ich eigentlich Hunger habe, ich kann dann nur sehr kleine Portionenen runterkriegen!), und heute abend dann plötzliches Fieber (38,5 %), dass aber recht schnell besiegt war!

Den eigenartigen Schluckbeschwerden (ich glaube wirklich im Bereich des Kehlkopfes) werden wir möglichst kurzfristig mit einem CT auf die Spur kommen. Natürlich habe ich Bedenken, dass sich trotz des bisher glänzenden Behandlungsstarts vielleicht doch irgendwelche neuen Metastasen an anderer Stelle gebildet haben. Der Prof. wirkte allerdings nicht besonders beunruhigt deswegen!

Also bleibe auch ich gelassen (versuch ich wenigstens ;-)).

Ein Sache möchte ich heute noch gern loswerden:
Nach meiner Diagnose war ich wirklich teilweise total down und am Ende. Ich habe dann aber durch den guten Start der Behandlung und das deutliche Nachlassen der Schmerzen und übrigen Einschränkungen Mut geschöpft. Als ich dann das Forum fand war ich in der Lage meine Situation bereits kämpferisch und optimistisch darzustellen. Im Nachhinein war aber bestimmt auch etwas "pfeifen im Walde" dabei! Inzwischen glaube ich aber wirklich immer mehr, dass ich am Ende heil herauskommen werde! Ich kann nicht glauben, dass ich es nicht schaffe!!
Allerdings ...genau das macht mich manchmal unruhig: der Widerspruch zwischen dem subjektiven Gefühl es schaffen zu können einerseits, und andererseits das objektive Wissen um die fast aussichtslose Lage! Weil ich also sehe wieviel Glück, Zuversicht, Hilfe und nochmal Glück man braucht, mischen sich doch manchmal Zeifel in den Tag.
Die Familie mit ihrem normal gelebten Alltag hilft dann aber zum Glück schnell. Wie sollte man auch allzulange grübeln, wenn die Kinder ihre neueste Bastelei vorführen, oder der Tisch gedeckt werden muß! Mit meiner Frau lache ich sogar oft über den Krebs, mir hilft es durchaus offensiv, humorvoll und machmal auch sarkastisch mit dem Thema umzugehen. Auch das Sterben ist nicht tabu und manchmal sogar Gegenstand unserer Späße!
In diesem Zusammenhang denke ich an den Ausspruch eines Optimisten (habe den Autor leider vergessen): "Wenn alle Stricke reisen, hänge ich mich auf!". Ich mag solche Doppelsinnigkeiten! ;-))



also allen alles Gute und bis bald wenns Neues gibt!

Thomas
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