Hallo und einen guten Morgen,
ich bin gerade selber in der Situation, jemanden auf seinem letzten Weg zu begleiten: mein Mann liegt seit einer Woche im Sterben. Er ist zuhause, im Schlafzimmer, wo ich mein Lager mit allem was ich brauche aufgeschlagen habe.
Die ersten Tage hatte ich Angst etwas falsch zu machen, aber mit der Zeit wird einiges zur Routine. Unterstützung habe ich durch Familie, es kommt täglich jemand, um mir auch Zeit für mich zu geben. Auch der Palliativdienst kommt zweimal am Tag, um die Spritzen vorzubereiten, aber auch um mir meine Unsicherheit zu nehmen.
Inzwischen ist alles mehr Routine. In den ersten Tagen, konnte mein Schatz sich noch etwas äußern (Durst, Schmerz). Jetzt erkenne ich es an seinen Reaktionen, obwohl trinken nicht mehr geht.
Es ist ein Rund-um-die-Uhr Job. Windel regelmäßig wechseln- wieviel Wasser er noch lassen kann, obwohl er nicht viel getrunken hat. Mund befeuchten, ihn streicheln und gut zureden, damit er geht.
Zitat:
Zitat von J.F.
An Deiner Aussage, dass man die Pflege gerne und mit Freude machen soll, sagt mir leider - und da bitte ich um Korrektur falls ich daneben liegen sollte -, dass Du nicht aktiv an der Pflege eines pflegebedürftigen Menschen Teil hattest. Man übernimmt die Pflege, aber sie bringt einen auch häufig an seine geistigen, mentalen und körperlichen Grenzen. wo soll da die Freude sein? Sorry.
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Es stimmt, wenn du sagst, daß die Pflege mich an meine geistigen und körperlichen Grenzen bringt, aber nichts destotrotz mache ich es gerne. Und auch ein wenig Freude ist da mit im Spiel. Vielleicht ist Freude nicht das richtige Wort, aber es gibt kein anderes. Um nichts in der Welt würde ich diese Zeit missen wollen, auch wenn mein Mann sie ganz schön ausdehnt. ( Er scheint noch nicht abgeschlossen zu haben, vielleicht wartet er auch noch auf Dienstag, da haben wir unseren 4-jährigen Hochzeitstag).
Einen schönen Sonntag wünscht Sabine