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Alt 03.07.2005, 00:30
Gast
 
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Standard warum durfte er nicht friedlich einschlafen ?

Hallo Nadja!

Ich glaube es ist ein gar so sehnsüchtiger Wunsch der Menschen, dass man ruhig und friedlich einschläft, wie uns das in Filmen vorgegaukelt wird. Ich weiß nicht wieviel Prozent der Menschen es tatsächlich vergönnt ist. Auch unser Leben ist nicht "filmreif" mit Happy End verlaufen. Es gibt oft mehrere Sichtweisen einer Situation - such dir nicht freiwillig die "schuldbeladene" - schlechtere Version aus! Mein Mann hatte Angst vor dem letzten Weg, ich bin ihn wie versprochen 10 Tage mit im im Krankenhaus gegangen. Er hätte sich diese Qual des hilflosen Zusehen müssens für mich nicht gewünscht, er war immer sooo stark für mich und die Kinder.
Vielleicht hat es so sein sollen, weil es deine/ eure Seelen anders nicht ausgehalten hätten. Er hat sein liebes Enkelkind gesehen am Abend vor dem Abschied...und dich, wie du sagst die Einzige die ihm geblieben war und Halt gab.Ich mußte meinen Vater vor 16 Jahren auch so ähnlich gehen lassen. Er war im Krankenhaus, auf dem Weg der Genesung und wir haben uns für eine Woche in den Urlaub verabschiedet (dachten wir), lachend noch - ich habe ihn dann nur bei der Trauerfeier wieder gesehen, gezeichnet vom Kampf - ich war nicht bei ihm, aber ich hätte auch nichts machen können, die Ärtze haben versucht ihm den Weg zu erleichtern...Man trägt die Bilder lange in sich, ich durchlebe die letzten Tage mit meinem geliebten Mann ständig wieder, nun seit fast 4 Monaten! Glaubst du nicht, dass du dein Bestes gegeben hast, für ihn UND dein Kind? Allen gleichzeitig kann man doch nicht zu 120% zur Verfügung stehen!

Liebe Grüße Petra (2)
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