Liebe Gisi!
Mein Vater ist auch im Hospiz gestorben, und ja, so wenig man es auch wahr haben möchte, es ist wohl in 99 Prozent aller Fälle die *Endstation*. Aber manche verlassen das Hospiz für ein Wocheenende daheim auch.
Nur, von all den Kliniken die mein Vater in den letzten Monaten seines Lebens durchhat, sowar der Einzug ins Hospiz die würdevollste und menschlichste Art einen kranken Menschen zu versorgen.
Er hat es auch gewollt und wir als Kinder sind nur traurig darüber, daß es nicht schon eher geklappt hatte mit dem Einzug dorthin und mein Papa nur noch wenige Stunden dort vergönnt waren.
Die Hospizleiterin, die sein Sterben begleitet hatte, meinte zu mir, mein Vater war *entspannt*, endlich Angekommen zu sein und aus diesem Grunde wäre ihm das (unvermeidliche und schon ziemlich lange erwartete) Sterben viel leichter gefallen.
Er schlief einfach so ein, 2 Stunden nach Verlegung ins Hospiz.
Ich habe eine enorme Hochachtung und eine unendliche Dankbarkeit diesem Hospiz gegenüber, man kann es mit allem Geld der Welt nicht mehr vergelten.
Auch die Unterstützung der Angehörigen war enorm und unwahrscheinlich hilfreich.
In all den anderen Kliniken war man nur störend im Wege und lästig mit seinen Sorgen und Fragen.
Die Finanzierung bei uns, auch wenn es nicht mehr soweit gekommen war, war soweit geklärt, daß im Falle meines Vater s die Krankenkasse 90 Prozent der Kosten übernommen hätte und die restlichen zehn Prozent (es wurden NIEMALS Zahlen genannt) durch das Hospiz selbst und durch Spenden, Sachspenden und Hilfeleistungen angesetzt.
Ich habe nach dem Tode meines Vaters eine Summe als Dank und Spende überwiesen.
Ich war schon soweit und hätte auch einen Kredit aufgenommen, das Finanzierungsgespräch mit der Bank war schon terminlich vereinbart. Es war nur leider niemals mehr nötig.
Liebe Gisi, ich wünsche dir, deinem Papa und vor allem deiner Mama noch viele schöne Stunden und im Hospiz braucht niemand Angst haben. Dort könnt ihr Tag und Nacht als Famileie verbringen!
Liebe Grüße Nicole